Skip to main content

Wichtiger Schritt der Energiewende

Wie kommt der Strom aus dem Norden zu uns? Jetzt werden die Strommasten bis Philippsburg ertüchtigt

Die Arbeit läuft in schwindelerregender Höhe ab. Auch Hubschrauber sind in den nächsten Monaten im Einsatz. Bis Ende 2026 soll die Strecke von 340 Kilometern von Osterath bis Philippsburg fertiggestellt sein.

Ein Strommast mit Stromleitungen.
Diese Bauarbeiten bleiben nicht verborgen. Beim Ausbau der Ultranet-Leitung bis Philippsburg werden neue, stärkere Stromleitungen verlegt. Die Seile kommen auch mittels Hubschrauber an Ort und Stelle. Foto: TransnetBW

Wie bringt man Strom möglichst verlustarm einmal quer durch Deutschland? Von den großen Erzeugern im Norden zu den Verbrauchern hier im Süden? Eine Antwort auf diese Frage lautet „Ultranet“.

Das ist der Name der großen Gleichstromleitung, deren Bau nun sichtbar voranschreitet. In diesen Tagen hat der Ausbau der bestehenden Trasse zwischen Mannheim und Philippsburg begonnen. Das teilt das Unternehmen Transnet mit. Bis Ende 2026 soll die Gesamtstrecke von 340 Kilometern von Osterath bis Philippsburg fertiggestellt sein.

Dort, im Rheinland, gibt es große Stromerzeuger mittels Braunkohle. Künftig soll die Leitung aber weiter bis an die Nordsee nach Emden gehen, wo dann der überschüssige Strom aus Windenergie in Richtung Süden geleitet werden soll.

Hubschrauber helfen, die Seile auf die Masten zu bekommen

Der Blick in den Himmel könnte sich in unserer Region in diesen Tagen also lohnen, denn es kommen beim Ausbau auch Hubschrauber zum Einsatz. Sie helfen bei der Zubeseilung der Masten. Ein Hubschrauber ziehe das Vorseil ein, das benötigt wird, um die Leiterseile durch die Seilrollen an den Masten zu ziehen, erklärt Transnet. Aus der Luft könne das Vorseil wesentlich schneller und effizienter eingezogen werden als vom Boden aus.

Man folge in diesem Abschnitt bis Philippsburg zudem einem innovativen Planungsprinzip: Es werden keine neuen Masten gebaut, sondern über 21 Kilometer ein freier Gestängeplatz auf den Bestandsmasten für den neuen Ultranet-Stromkreis genutzt. Es ist geplant, die Zubeseilung bis Ende September 2024 abzuschließen. Allerdings: Von Neurott aus werden neue Masten auf bestehenden Trassen in Richtung Norden bis Mannheim-Wallstadt errichtet.

Kurz vor Philippsburg müssen auch einige neue Strommasten errichtet werden

Auch kurz vor dem alten Atomkraftwerk Philippsburg müssen einige neue Masten errichtet werden. Dort endet die Ultranet-Leitung beim Konverter. Diese riesige Mehrfachsteckdose sorgt dann dafür, dass der Strom umgewandelt wird und ins bestehende Netz eingespeist werden kann. Der Bau des Konverters ist in vollem Gange. Das Millionen-Projekt wächst dort in die Höhe, wo einst die beiden Kühltürme des AKWs standen.

Diese neuen Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) wie Ultranet werden künftig Strom verlustarm, über weite Strecken und in beide Richtungen transportieren. „Der Baubeginn der Gleichstromleitung ist ein wichtiger Meilenstein für das Gelingen der bundesweiten Energiewende“, freut sich Großprojektleiter Norman Weber laut der Pressemitteilung.

Zwischen Heidelberg und Philippsburg ist schweres Gerät im Einsatz

Erneuerbare Energien sollen bis spätestens 2030 mindestens 80 Prozent der Stromversorgung in Deutschland decken. „Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir zeitnah zuverlässige und belastbare Übertragungskapazitäten, die die Energiewende in Deutschland weiter voranbringen“, so Weber weiter. Die Leitung Ultranet gilt als ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen.

Schweres Gerät, so kündigt Transnet an, ist also in den nächsten Monaten unterwegs. Neben den Hubschraubern wird man große Gerüste sehen, Bagger, Kräne und Seilzugmaschinen, Hebebühnen und Bohrpfahlgeräten für Tiefgründungen. „Durch diese und weitere Aktivitäten kommt es vereinzelt zu vorübergehenden Einschränkungen des Verkehrs.“

Weitere Informationen zu Ultranet finden sich hier im Internet.

nach oben Zurück zum Seitenanfang