Skip to main content

Trickbetrüger verhaftet

Schockanrufer durchschaut: Bei der Geldübergabe in Bruchsal wartet die Polizei

Erst wollte er die geforderte Kaution zahlen, dann griff der Mann doch zum Telefon und hakte nach. Die Geschichte über seine verhaftete Schwester stimmte nicht. So half das Opfer der Polizei.

Dramatische Minuten: Ein Schockanruf ereilt im Mai eine alte Dame aus der Südstadt. Jetzt traf sie vor dem Amtsgericht auf einen der Kriminellen.
Dramatische Minuten: Ein Schockanruf soll Opfer in Angst und Schrecken versetzen und sie dazu bringen viel Geld zu bezahlen. Ein Fall in Bruchsal ging jetzt gut aus. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Dieses Mal hat die Masche nicht funktioniert: Nach einem Schockanruf hat ein 58-jähriger Mann die Masche durchschaut und mit der Polizei zusammengearbeitet. Dank seiner Mithilfe konnte eine 13-jährige Geldabholerin und ein 23-jähriger mutmaßlicher Hintermann vorläufig festgenommen werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilen.

Laut deren Mitteilung wurde der Mann am Donnerstag Opfer eines betrügerischen Schockanrufs. Im Gespräch wurde ihm vorgegaukelt, dass seine Schwester sich in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Bremen befinde.

Der Grund: seine Schwester habe einen tödlichen Unfall verursacht. Eine angebliche Staatsanwältin sprach von einer Kaution von 58.000 Euro, um einen Gefängnisaufenthalt seiner Angehörigen zu verhindern. Auch ein weiterer Gesprächspartner war involviert.

Geldabholerin und Hintermann gefasst

Zunächst glaubte der Mann den Schilderungen und sicherte eine Zahlung zu, außerdem gab er seine Handynummer an die Betrüger weiter.

Als das Opfer nach Ende des Telefonats in Sorge im Bremer Gefängnis anrief, fand er heraus, dass die Angaben nicht stimmen und er hereingelegt wurde. Da hatte der Mann jedoch die Summe vorbestellt und eine Übergabe für den nächsten Tag vereinbart.

Daraufhin setzte sich der Mann mit der Polizei in Karlsruhe in Verbindung und konnte über die verbreitete Betrugsmasche aufgeklärt werden.

„Aufgrund gelungener Zusammenarbeit des Betroffenen mit der Kriminalpolizei konnte am darauffolgenden Tag eine 13-jährige Geldabholerin und ein 23-jähriger mutmaßlicher Hintermann vorläufig festgenommen werden“, so die Mitteilung weiter.

Übergabe auf Bruchsaler Parkplatz unter Beobachtung der Polizei

Auf Anweisung von Kripo-Beamten sagte der 58-Jährige den Tätern ein Treffen auf einem Parkplatz in der Balthasar-Neumann-Straße in Bruchsal zu. An dem vereinbarten Treffpunkt erschien eine Geldabholerin, die sich als Mitarbeiterin des Amtsgerichts vorstellte. Nach der Übergabe eines Umschlags mit der vermeintlichen Kaution wurde die Täterin überwacht. Sie konnte später gemeinsam mit einem 23-jährigen mutmaßlichen Hintermann vorläufig festgenommen werden.

Der 23-Jährige wurde am Samstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl gegen den Beschuldigten erließ und den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete. Die strafunmündige 13-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an ihre Erziehungsberechtigten übergeben.

Regelmäßig warnt die Polizei vor Schockanrufen und dem Enkeltrick. Im Stadt- und Landkreis sind die Zahlen insgesamt gestiegen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang