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Klimawandel

Trockenheit rund um Bruchsal: Kriegbach und Saalbach werden zu Rinnsalen

Das Regierungspräsidium Karlsruhe sucht nach Lösungen für die Folgen von Trockenheit und Wassermangel in den Gewässern. Das kann dauern.

Zu wenig Wasser führen Gewässer wie hier der Kriegbach. Der Klimawandel setzt den Gewässern seit einigen Jahren zu. Das Regierungspräsidium Karlsruhe sucht nach Lösungen.
Zu wenig Wasser führen Gewässer wie hier der Kriegbach. Der Klimawandel setzt den Gewässern seit einigen Jahren zu. Das Regierungspräsidium Karlsruhe sucht nach Lösungen. Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe

Der Klimawandel zeigt sich mittlerweile auch im Regierungsbezirk Karlsruhe. Gewässer wie Kraichbach/Kriegbach oder Saalbach/Saalbachkanal haben in den vergangenen beiden Jahren zu wenig Wasser geführt, wie es in einer Mitteilung des Regierungspräsidiums heißt. Teilweise haben die Bäche über einen längeren Zeitraum auch gar kein Wasser gehabt.

Das wird sich so schnell nicht ändern. Gewässersysteme, wie Kriegbach oder Saalbach sind als Hochwasserentlastungskanäle oder Vorfluter für Ortsentwässerungen und Kläranlagen ohnehin in einem schlechteren ökologischen Zustand, so das Regierungspräsidium: „Die oftmals durch Stauhaltungen bedingte Neigung zur Sedimentierung, der Mangel an Beschattung und die geringen Abflüsse bei gleichzeitig hohen Temperaturen, führen dann im Sommer zu einer Stress-Situation für Flora und Fauna.“

Durch Wassermangel können ganze Gewässerabschnitte austrocknen, mangels Sauerstoff verenden die Fische. Das hatte in der Vergangenheit immer mal wieder zu Problemen geführt wie zuletzt in den Sommern 2021 und 2022.

Wenn diese fragilen Systeme zusätzlich belastet werden, indem Wasser entnommen wird oder kritische Stoffe wie Reinigungs- oder Pflanzenschutzmittel eingeleitet werden, kann das Gesamtsystems kippen. 

Trockenheit rund um Bruchsal: Studie soll geeignete Maßnahmen erarbeiten

In einer Studie sollen nun mögliche Maßnahmen erarbeitet werden. Die Studie des Regierungspräsidiums Karlsruhe findet im Zusammenhang mit der „Strategie zum Umgang mit Wassermangel in Baden-Württemberg“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg statt.

Voraussichtlich wird es aber mehrere Jahre dauern, bis erste Ergebnisse vorliegen und mögliche Maßnahmen ergriffen werden können. Ob das in den Bächen, die unter der Trockenheit leiden, zu spürbaren Ergebnissen führen wird, ist deshalb offen. 

Da es aktuell keine schnellen Lösungen für den Wassermangel gibt, müssen die sensiblen Gewässer in den nächsten Jahren intensiv beaufsichtigt werden.

Der Kriegbach erstreckt sich auf einer Länge von 18 Kilometern zwischen Stettfeld und Altlußheim. Die Saalbach schlängelt sich von Bretten 40 Kilometer bis zum Rhein bei Oberhausen-Rheinhausen. So sollen Gewässerlebewesen diese kritischen Phasen besser überstehen, um danach wieder in die Nebengewässer einzuwandern und diese zu besiedeln. 

Sofortmaßnahmen, wie das Ausbaggern von Sedimenten oder die Beseitigung von Wasserpflanzen, seien keine geeigneten Lösungen, da sich durch direkte Sonneneinstrahlung das Wasser weiter erwärmen würde. Dies hätte wiederum ein verstärktes Wachstum von Algen und eine Verschärfung eventueller nächtlicher Sauerstoffdefizite zur Folge. 

Auch die aus ökologischer Sicht wünschenswerte Ansiedlung von Gehölzen zur Beschattung des Gewässers ist aufgrund deren Entlastungsfunktion bei Hochwasser oft nur bedingt möglich, heißt es in der Mitteilung des Regierungspräsidiums. 

Wasserentnahme mit Gießkanne und Pumpe schadet den Tieren

In der Regel führen die Hauptgewässer wie der Kraichbach oder der Saalbach in Trockenzeiten nicht ausreichend Wasser, um dieses in andere Gewässer abgegeben zu können.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe und das Landratsamt Karlsruhe bitten deshalb Bürgerinnen und Bürger, bei trockener Witterung generell auf eine Entnahme von Wasser aus den Gewässern zu verzichten. Für Fische und Kleintiere soll so eine ausreichende, lebensnotwendige Wassermenge erhalten bleiben.

Das Wasserschöpfen von Hand in geringen Mengen, wie mit Gießkannen, ist zwar ohne Erlaubnis möglich, sollte jedoch bei besonders niedrigen Wasserständen der Natur zuliebe eingestellt werden. Das Aufstauen von Wasser und das Abpumpen mit einer Motorpumpe ist ohne wasserrechtliche Erlaubnis der unteren Wasserbehörde verboten. 

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