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Neujahrsempfang der Großen Kreisstadt

Waghäusel ehrt ehemaligen Oberbürgermeister Walter Heiler

Der SPD-Politiker ist erst der fünfte Mann, dem die Ehrenbürgerwürde in Waghäusel zuteil wird. Dabei gebühre das Lob nicht ihm allein, so Heiler.

Oberbürgermeister a.D. Walter Heiler hält seine Ehrenbürgerurkunde, daneben Oberbürgermeister Thomas Deuschle mit Amtskette
Thomas Deuschle (rechts) überreicht beim Neujahrsempfang die Urkunde. Auch Heiler durfte seinen Vorgänger Robert Straub so ehren. Foto: Martin Heintzen

Er ist ein echtes Urgestein und hat die Geschicke seiner Heimatstadt über Jahrzehnte entscheidend geprägt: Beim Neujahrsempfang der Großen Kreisstadt Waghäusel wurde mit Lob für den ehemaligen Oberbürgermeister Walter Heiler (SPD) nicht gespart.

Als erst fünfter Mann wurde er mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet. Eine Ehrenbürgerin gibt es bislang noch nicht. Am Sonntagvormittag herrschte ungewöhnlich viel Andrang in der Rheintalhalle in Kirrlach.

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft setzt die Stadt ein Zeichen.
Thomas Deuschle, Oberbürgermeister von Waghäusel

„Mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft setzt die Stadt ein Zeichen“, betonte Heilers Nachfolger als OB, Thomas Deuschle (CDU). Schließlich sei es die höchste Auszeichnung, die die Stadt überhaupt vergeben könne, und ein Zeichen hoher Wertschätzung.

Eremitage als Kernprojekt

Die Entscheidung zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde sei im Gemeinderat bislang immer einstimmig gefallen. Im Falle Walter Heilers sogar über acht Partei- und Gruppengrenzen hinweg, betonte Deuschle – so viele wie noch nie zuvor.

Der aktuelle OB ließ in seiner Laudatio Heilers Vita und Verdienste Revue passieren: seinen Eintritt in die SPD 1979, seine Zeit als Gemeinderat von 1980 bis 1999, seine insgesamt 16 Jahre als Abgeordneter des Landtags in Stuttgart und natürlich seine Wahl zum Bürgermeister im Jahr 1999 und die Wiederwahlen in den Jahren 2007 und 2015.

Deuschle betonte die Verdienste seines Amtsvorgängers – den Ausbau der Kinderbetreuung, den Umbau der Schullandschaft, die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur – und die Herausforderungen im Umwelt- und Naturschutz, denen sich Heiler gestellt habe.

Als eines von Heilers größten Projekten beschrieb er die Entwicklung des städtischen Geländes der ehemaligen Zuckerfabrik. Da war es mehr als passend, dass der ehemalige Oberbürgermeister neben seiner Ehrenbürgerurkunde auch eine Fotografie der Eremitage mit rot angestrahlten Silos geschenkt bekam. Für deren Erhalt hatte sich Heiler – vergeblich – eingesetzt.

Heiler verweist auf Unterstützung

In seiner Dankesrede zeigte sich Heiler gewohnt humoristisch. Er habe mit dieser Auszeichnung nicht so ganz gerechnet, so Heiler, er sei eher davon ausgegangen, man warte damit noch etwas ab. „Dass ich zu diesem besonderen Kreis der Ehrenbürger gehören darf, ist ebenso eine besondere Freude wie eine besondere Herausforderung.“

Das meiste dieses Lobs gehört auf viele Schultern.
Walter Heiler, Oberbürgermeister a.D. und Ehrenbürger

Doch die Ehre gebühre ihm nicht allein: „Das meiste dieses Lobs gehört auf viele Schultern“, betonte der ehemalige OB und verwies auf seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus und die Unterstützung von Freunden und Familie.

„Das Leben und die Demokratie ist wie der Fußball ein Mannschaftsspiel“, brachte Heiler seinen geliebten HSV ins Gespräch. „Wer Glück hat, hat gute Freunde. Und die hatte ich.“

OB Deuschle beschwört Zusammenhalt

Diesen Zusammenhalt stellte auch Thomas Deuschle in seiner Rede zum vergangenen Jahr und in seinem Ausblick auf das Jahr 2023 ins Zentrum. Gerade nach der Corona-Pause solle das persönliche Gespräch mehr denn je im Mittelpunkt stehen. Er wolle die Gemeinsamkeiten vor das Trennende stellen, so Deuschle, auch angesichts der Krisen und Schwierigkeiten, die Waghäusel im Jahr 2023 begleiten werden.

Selbst erst ein knappes halbes Jahr im Amt, hielt Deuschle den Rückblick auf die Vergangenheit kurz. Er verwies aber auf die zahlreichen Einsätze der Feuerwehr und Rettungsdienste und dankte den Mitgliedern der „großen Blaulichtfamilie“ für ihr Engagement. „Ich danke allen ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen Waghäusels und rufe ihnen zu: Ihr Engagement ist wichtig und unersetzlich für unser Gemeinwesen!“

Für die Zukunft sehe er die Stadtverwaltung mit ihren Außenstellen und Zweckverbänden gut gerüstet, auch dank einer Organisationsuntersuchung der Verwaltung und Fortbildungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So könne man auch trotz Unvorhergesehenem in Zukunft gemeinsam Gutes gestalten.

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