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Lebenshilfe arbeitet wieder

Bei der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten wird wieder geschraubt und geleimt

Die Werkstätten der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten haben seit Mitte Mai ihren Betrieb wieder aufgenommen. Die Mitarbeiter mit Handicap können auf freiwilliger Basis an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

Zwei Männer arbeiten an Metall
Die Produktion läuft wieder: Jens Buschmann (links) und Michael Bachert arbeiten in der Metallwerkstatt der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten. Foto: Schmith

In den Werkstätten der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten wird seit Mitte Mai wieder gearbeitet. „Ich freue mich, wieder arbeiten zu dürfen“, sagt Michael Bachert aus der Metallwerkstatt.

Nach fast zwei Monaten Schließung können Menschen mit Handicap auf freiwilliger Basis wieder ihre Arbeit aufnehmen. Vom Normalbetrieb ist man am Hauptwerk in Bruchsal allerdings noch weit entfernt.

„Aktuell sind etwa 30 Prozent der Mitarbeiter da“, erzählt Norbert Sebold, Technischer Leiter der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten. Im normalen Betrieb sind rund 650 Menschen mit Beeinträchtigung am Hauptwerk sowie an den Außenstellen beschäftigt.

Zurzeit kommen rund 200 Personen zur Arbeit. „In Bruchsal sind momentan 68 von 216 Personen da“, sagt der Bruchsaler Betriebsstättenleiter Uwe Kemm.

Ob sie arbeiten wollen, konnten die Menschen mit Handicap selbst entscheiden. „Aktuell sind die da, die freiwillig arbeiten wollen und die nicht zur Risikogruppe gehören“, so Uwe Kemm.

Produktion lief während der Schließung weiter

Während der Schließung der Werkstätten seit Mitte März lief die Produktion dennoch weiter. „Die Produkte wurden weiter ausgeliefert. Da haben dann unsere Teamleiter, die sonst die Arbeit betreuen, selbst produziert“, so Norbert Sebold. Hergestellt werden bei der Lebenshilfe beispielsweise Stofftaschen und Metallteile für Industrieunternehmen.

Die Löhne sind auch weiterhin sicher, dennoch muss es bald richtig weiter gehen.
Norbert Sebold, Technischer Leiter der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten

Doch auch bei den Partnern war die Krise spürbar. „Vor Corona haben wir etwa eine Anfrage pro Tag bekommen“, sagt der Technische Leiter Norbert Sebold. „Inzwischen ist es etwa eine in der Woche.“ In Bruchsal ist man auf einen Umsatzrückgang gefasst. „Die Einnahmen fließen zu 70 Prozent in die Löhne unserer Mitarbeiter“, sagt Sebold.

„Die Löhne sind auch weiterhin sicher, dennoch muss es bald richtig weiter gehen.“ Die Rückmeldungen von den Industiepartnern seien bisher jedoch positiv und stimmen den Technischen Leiter optimistisch.

Menschen mit Handicap in Bruchsal und Bretten wollen arbeiten

Die Menschen in den Werkstätten sind sichtlich froh, wieder hier zu sein. „Für die Menschen mit Beeinträchtigung war das eine ganz schlimme Zeit. Sie wollten an ihren Arbeitsplatz“, erzählt Betriebsstättenleiter Uwe Kemm.

Jens Buschmann und Michael Bachert sind beide körperlich und geistig beeinträchtigt. In der Metallwerkstatt der Lebenshilfe stellen sie Magnetplatten für die SEW her. „Wir sind froh“, bestätigt Michael Bachert.

Auch Sonja Feil, vom Team der Garten- und Landschaftspflege, freut sich. „Heute haben wir Rasen gemäht. Das hat Spaß gemacht“, erzählt sie.

Betreuung fand auch während der Corona-Krise statt

„Auch während der Krise haben wir den Kontakt zu den Menschen aufrecht erhalten“, sagt Geschäftsführer Bernd Gärtner. „Uns ist es wichtig, für die Menschen da zu sein. Die Arbeit ist wichtig für sie zur Selbsterfüllung und es gibt ihnen eine Struktur.“

Für Menschen mit Beeinträchtigung ist eine Tagesstruktur sehr wichtig.
Norbert Sebold, Technischer Leiter der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten

Während der Schließung gab es auch eine Notbetreuung in Bruchsal. Etwa zehn Menschen mit Handicap wurden hier beschäftigt. „Arbeiten konnten sie in der Zeit nicht. Die Struktur war also trotzdem nicht da“, erzählt Norbert Sebold, der Technische Leiter der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten. „Und für Menschen mit Beeinträchtigung ist eine Tagesstruktur sehr wichtig.“

Geschäftsführer Bernd Gärtner betont zudem, dass insbesondere die Betreuung der Menschen die gesamte Zeit gewährleistet werden musste. „Das war personell nicht immer einfach“, erzählt er rückblickend über die Schließung.

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