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Heike Schauz entwickelt eigene Farben

Baden-Badenerin möchte Feng Shui aus der esoterischen Ecke holen

Die lebenslustige Heike Schauz aus Baden-Baden ist Feng-Shui-Expertin. Sie sagt, ein Gebäude dürfe nicht der Eitelkeit des Architekten dienen. Die Kunst des Feng Shui lernte Schauz von einem chinesischen Meister.

Heike Schauz aus Baden-Baden hat aufbauend auf Feng Shui eine eigene Farbkarte entwickelt, um ein harmonisches, individuell abgestimmtes Wohnambiente zu ermöglichen.
Heike Schauz aus Baden-Baden hat aufbauend auf Feng Shui eine eigene Farbkarte entwickelt, um ein harmonisches, individuell abgestimmtes Wohnambiente zu ermöglichen. Foto: Katrin König-Derki

Eine Begegnung mit Heike Schauz, Malermeisterin, Feng-Shui-Expertin und Fachbuchautorin aus Baden-Baden, überrascht und bereichert: Die 57-Jährige ist eine zupackende, direkte, fröhliche Frau.

Und wenn sie sich beim Spaziergang entlang der Lichtentaler Allee über die blühenden Krokusse freut, hat das nichts esoterisch Abgehobenes: Schauz genießt das Leben, die Natur, sie nimmt ihr Umfeld bewusst wahr. Diese Offenheit führte sie wohl auch zu dem Wunsch, europäisches Baumeisterwissen mit den Prinzipien der asiatischen Harmonielehre Feng Shui zu verknüpfen.

Ein kurzer Blick auf ihre Vita: Schauz, die aus dem Schwäbischen stammt, erlernte das Malerhandwerk, um den väterlichen Betrieb zu übernehmen. „Ein ungeliebter Beruf, den ich lieben lernte“, erinnert sie sich. Schon als junge Frau machte sie sich erfolgreich selbstständig, beschäftigte bald 25 Mitarbeiter.

Chinesischer Altmeister unterweist Schauz in Feng Shui

Aus privaten Gründen wechselte sie knapp 20 Jahre später in die Personalberatung, zog mit ihrem damaligen Lebensgefährten (und heutigen Mann) nach Baden-Baden und stieß durch Zufall auf Feng Shui. Bei einem chinesischen Altmeister absolvierte sie daraufhin eine zweijährige Ausbildung. Ein Wendepunkt: „Ich begriff, dass auch wir in Europa so hätten bauen müssen. Diese Lehre birgt ein jahrhundertealtes Wissen, was Raum mit Menschen macht.“

Ein Gebäude, erklärt sie, dürfe nicht der Eitelkeit des Architekten dienen, sondern sollte so konzipiert sein, dass es für die Bewohner passe, ihnen ein hohes Maß an Lebensqualität ermögliche. Feng Shui sei eine Art Kompass, um zu verstehen, welche Raumgestaltung, welche Farben sich jeweils positiv auf die Menschen auswirkten. „Heute kann ich sagen: Das ist handfestes empirisches Wissen. Meine Erfahrungen haben mir das immer wieder bestätigt.“

Auch die Feng-Shui-Lehre der fünf Elemente Wasser, Feuer, Erde, Holz und Metall, erzählt sie weiter, ziele auf gute energetische Flüsse in Haus, Wohnung oder Garten. Aufbauend darauf und inspiriert durch die Natur habe sie 2016 eigene Farbkompositionen entwickelt, denn: „Die üblichen Farben ließen sich nicht so mischen, wie ich es mir wünschte.“

Das Ergebnis benannte sie nach ihrer Beratungsfirma „apprico“ mit dem Label „apprico colours“. Die Farben vermittelten zwischen zwei Welten – dem Malerhandwerk und Feng Shui. Bei ihrem „Start-up“ ist Schauz übrigens nicht allein unterwegs: „Meine Partnerin Daniela Gest-Graßl ist Geschäftsführerin und Farbberaterin eines Malerbetriebs. Sie kennt sich bestens in der Branche aus und hat mir geholfen, meine Farben auf den Markt zu bringen.“

Baden-Badenerin bietet Kurse für Handwerker

Inzwischen bietet Schauz auch Kurse für Handwerker an, damit diese Feng Shui anzuwenden lernen. „Sie nehmen das von mir als Malermeisterin gut an und begreifen schnell, dass ich nicht aus der esoterischen Ecke komme. Von dieser Konnotation möchte ich Feng Shui befreien.“

Schauz glaubt, die asiatische Lehre bereits ein Stück weit in den europäischen Kontext übersetzt zu haben. Feng Shui müsse zudem mit allem, was neu komme – etwa mit Blick auf Materialien, Licht und Akustik – „weitergeschrieben“ werden. „Und gerade jetzt stehen wir durch Homeoffice und Homeschooling vor einem großen Umdenken.“

Privater und beruflicher Bereich flössen ineinander, das beschützte Heim öffne sich Fremdenergien. „Wir müssen hier Lebens- und Arbeitsräume schaffen, die harmonisch sind und die Menschen vitalisieren.“

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