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Internationales Battle

Der Bénazetsaal im Baden-Badener Kurhaus wird zur Breakdance-Kampfarena

Baden-Baden hat nichts für die junge Generation zu bieten? Diese Behauptung will Event-Chefin Nora Waggershauser mit einem Breakdance-Wettkampf im Kurhaus widerlegen.

Tänzer
Kleine Kostprobe: Georg Helzer (hinten, hier bei einer Live-Vorführung mit seinem Teamkollegen Sung Goku) ist das Bindeglied von Baden-Baden Events zur regionalen Breaking-Szene. Foto: Katrin König-Derki

Mit dem internationalen Breaking Battle Turnier „The Good-Good Battle“ im Bénazetsaal des Kurhauses startet Baden-Baden Events am 15. Juli in ein neues Veranstaltungsformat, bei dem vor allem junge Zielgruppen im Blickfeld stehen. So beschrieb es Geschäftsführerin Nora Waggershauser am Donnerstag.

Projektleiterin Juliana König sowie Breakdancer Georg Helzer, als Mitglied der hiesigen Szene aktiv in die Vorbereitungen eingebunden, lieferten weitere Details. Helzer und sein Kollege Sung Goku vom Team Tru Cru, das auch im Kurhaus teilnehmen wird, gaben zunächst einen Einblick in ihr Können. „Wahnsinn, diese Beweglichkeit“, kommentierte Waggershauser die Tanzsequenz.

Zum neuen Format kündigte sie an, der Bénazetsaal werde sich in „eine kleine Kampfarena“ verwandeln. „Er erhält ein ganz anderes Set-up.“ Das Thema Tanzen, sagte sie weiter, sei „in unserer DNA“. Es gebe in der Kurstadt bereits viele Galas und Turniere. Mit „Breaking“ trage man nun auch den Interessen junger Generationen Rechnung. „Was heißt jung?“, stellte sie in den Raum, und definierte dies sogleich humorvoll selbst: „Laufen sollte man schon können.“

Baden-Badener Event-Chefin rechnet mit einem ausverkauften Saal

Das Turnier, präzisierte sie, sei etwa ab fünf Jahren geeignet. „Nach oben hin ist alles offen.“ Von insgesamt fast 500 Tickets im nach Alter gestaffelten Preissegment von zehn bis 20 Euro seien im Handumdrehen etwa 100 verkauft gewesen: „Wir rechnen mit einem ausverkauften Saal. Das wäre auch für das Ambiente toll.“

Wichtiges Bindeglied zur regionalen Szene sei neben Georg Helzer auch B-Boy Bao Chau Nguyen, ebenfalls von Tru Cru und Mitglied des Olympia-Kaders: „Er weilt gerade noch in Brasilien.“ Helzer äußerte sich erfreut über die Möglichkeit, den „sehr guten Breakdancern hier in der Region, die teils auch international erfolgreich unterwegs sind“, über das Event eine Plattform und somit mehr öffentliche Anerkennung zu verschaffen.

Das Kurhaus ist dafür die schönste Location.
Georg Helzer, Breakdancer

„Das Kurhaus ist dafür die schönste Location, zumal auf diese Weise eine einstige Straßenkultur, die zur Olympischen Disziplin wurde, weiter von ihrem früheren Image wegkommt.“ Verbunden damit sei auch die Hoffnung, noch mehr Kinder und Jugendliche für das „Breaking“ zu begeistern. Das, erklärte er, sei der korrekte Begriff, während „Breakdance“ eine Erfindung der Medien sei. „Breaking ist Teil der Hip-Hop-Kultur, zu der ja etwa auch das Rappen zählt.“

Musikalität, Kreativität und Ausführung sind Kriterien bei dem Wettkampf

Zum Turnierablauf sagte Juliane König, es sei ein „3 versus 3“ Breaking-Battle. Eine internationale Jury bewerte nach dem K.-o.-Modus, Kriterien seien etwa Musikalität, Kreativität und Ausführung. Ein „Master of Ceremonies“ moderiere, Beat-Producer und DJs machten passende Musik wie Jazz, Funk, Boom Bap und Rap. „Das Spannende: Die B-Boys und B-Girls improvisieren auf die vom DJ zufällig ausgewählten Stücke.“

Helzer ergänzte, dass insgesamt 16 gemischte Teams à drei Personen angemeldet seien, acht davon aus Deutschland, die übrigen etwa aus Frankreich und Spanien. „Wir haben auch russische und ukrainische Breakdancer dabei, die aber in Frankreich leben.“ Das Turnier-Preisgeld sei vergleichsweise hoch, sagte König. „Das beste Team erhält 1.500 Euro.“

Das Format, informierte sie weiter, solle fest im Veranstaltungskalender des Kurhauses etabliert werden. „Nachhaltigkeit ist uns wichtig.“ Freilich sei das Konzept noch ausbaufähig. Denkbar sei zum Beispiel, die gesamte Hip-Hop-Kultur abzubilden oder Workshops anzubieten. „Starten möchten wir solide mit dem Breaking Battle, auch um uns erst einmal ein Standing zu verschaffen.“ Waggershauser schloss: „Wir freuen uns ganz arg auf den 15. Juli.“

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