Skip to main content

Wahlkampf in Baden-Baden

Ex-Ministerpräsident Oettinger macht in Baden-Baden Werbung für die CDU

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Whittaker will in Mittelbaden erneut das Direktmandat erobern. Am Samstag erhielt er in Baden-Baden prominente Wahlkampf-Unterstützung.

Ein Hochzeitspaar
Fingerzeig für die Zukunft: Günther Oettinger gratuliert gemeinsam mit CDU-Bundestagskandidat Kai Whittaker einem Hochzeitspaar auf dem Augustaplatz. Foto: Holger Siebnich

Kai Whittaker gibt sich kämpferisch. „Ihr müsst mit der CDU rechnen“, ruft der mittelbadische CDU-Bundestagsabgeordnete auf dem Augustaplatz in Baden-Baden ins Mikrofon. Dort haben sich am Samstagmittag rund 50 Personen versammelt, darunter viele Unionsmitglieder aus der Region.

Acht Tage vor der Bundestagswahl hat sich Whittaker zum Wahlkampfendspurt für den Termin prominente Unterstützung an die Seite geholt. Der ehemalige Ministerpräsident und EU-Kommissar Günther Oettinger rührt für ihn die Werbetrommel.

Bevor Oettinger redet, lässt er aber erst einmal Blumen sprechen. Er gratuliert einem Hochzeitspaar, das auf dem Platz gerade seinen Sektempfang gibt. Die Teilnehmer der Hochzeitsgesellschaft bleiben zunächst neben den eigenen Parteimitgliedern weitgehend die einzigen Zuhörer, nach und nach unterbrechen aber Passanten ihren Samstagsbummel und lauschen den Wahlkampfansprachen.

Rot-rot-grün wäre verheerend für unser Land.

Whittaker hat das Rennen noch nicht verloren gegeben. „Nichts ist sicher“, sagt er. Nicht, dass die CDU die nächste Bundesregierung bilde. Nicht, dass Armin Laschet Kanzler werde. „Aber das gilt auch für die anderen“, sagt er.

Er verspricht, dass die Union Familien und vor allem auch Alleinerziehende entlasten werde. Es dürfe nicht sein, dass ein Eigenheim für viele ein unerschwinglicher Traum bleibe. Whittaker plädiert außerdem für einen starken Rechtsstaat, mehr Engagement beim Klimaschutz und bei digitaler Bildung. Wie viele CDU-Wahlkämpfer warnt er außerdem: „Rot-rot-grün wäre verheerend für unser Land.“

Günther Oettinger blickt über den Tellerrand hinaus

Günther Oettinger bleibt es überlassen, einen Blick über den deutschen Tellerrand zu werfen. Der 67-Jährige spricht über die Machtansprüche Chinas, über die Eigeninteressen von US-Präsident Joe Biden und die Möglichkeit einer europäischen Armee. All diese Punkte vermisst er in der Diskussion vor der Bundestagswahl. „Dieser Wahlkampf hat eine ganz eigenartige Struktur“, sagt er. Anstatt über die „wirklich großen Fragen“ werde über Gendersternchen oder Armin Laschets Lachen im Ahrtal gesprochen.

Aus Oettingers Sicht müsste das Thema Sicherheit ganz oben auf der Agenda stehen. Dies betreffe viele Bereiche, „egal ob Pandemie, Flutkatastrophe oder Kabul“. Die CDU sei nicht perfekt, aber er traue der Partei bei diesem Thema mehr zu als den politischen Mitbewerbern.

Den Klimawandel zu leugnen, geht gar nicht.
Günther Oettinger, ehemaliger Ministerpräsident

Auch auf den Klimawandel geht Oettinger ein. Diesen zu leugnen, „geht gar nicht“. Aber er gibt zu bedenken, dass Deutschland nur für zwei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sei. Ein deutscher Sonderweg wäre deshalb falsch: „Wenn es uns nicht gelingt, dass China und die USA mitziehen, wird das schiefgehen.“

Beim Thema Rente stimmt er die Zuhörer darauf ein, dass die Menschen künftig länger arbeiten müssen: „Die Rente mit 63 hat keine Zukunft, so sehr ich jedem seine Freizeit gönne.“ Das System könne nur durch gezielte Zuwanderung und die Bereitschaft des Einzelnen, länger zu arbeiten, stabil gehalten werden: „Lasst uns begreifen, dass die Welt dynamisch ist.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang