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Tradition der Frauengemeinschaft

Fronleichnam in Baden-Baden-Haueneberstein: Der Blumenteppich fällt kleiner aus

Die Frauengemeinschaft in Baden-Baden-Haueneberstein bereitet jährlich Blumenteppiche für die Fronleichnamsprozession vor. In diesem Jahr fällt der Teppich kleiner aus - die Beschaffung der Blüten war schwierig.

Blumenteppich Haueneberstein
Bunt und grün: Das Motiv des Blumenteppichs wird auf Pappe vorgezeichnet und aufwendig umgesetzt. Foto: Iris Witt

Blumenteppiche, üppig und vor allem großflächig. Dafür sorgt für gewöhnlich die Vorstandsriege der Frauengemeinschaft, wenn im Ort die Fronleichnamsprozession vorbereitet wird. Doch Corona hat auch hier für Einschränkungen gesorgt, berichtet Iris Witt.

Diese Art der sehr vergänglichen floralen Kunst ist in der Gemeinde schon seit vielen Generationen beheimatet. Wie lange sie selbst schon dabei ist, kann sie spontan gar nicht genau sagen. „15, vielleicht sogar 16 Jahre“, erklärt sie schmunzelnd, dass man wohl einfach so hineinwachse in eine Aufgabe, die viele vor ihr schon übernommen haben. Und diese Tätigkeit fordert die verantwortliche Gruppe unter normalen Umstände außerordentlich.

Bedingt durch die Gründung der Seelsorgeeinheit allerdings nur mehr im dreijährigen Rhythmus. 2021, da ist Haueneberstein an der Reihe. „Allerdings haben wir uns aufgrund der Gesamtumstände entschieden, dass es nur ein Motiv geben wird, das vor dem Altar gelegt wird.“

Vorbereitungen für den Blumenteppich der Frauengemeinschaft sind aufwendig

Unter normalen Bedingungen ist der Aufwand weitaus größer. Viele Meter lang ist alleine der Grasteppich, der die Eberbachstraße entlang führt, damit Pfarrer und Monstranz unter dem getragenen Baldachin auf einem Farn-umkränzten Rasenweg laufen können.

Arbeiten, die ihre Meister fordern. Alleine für den Grasteppich würden gleich mehrere Anhängerladung gehäckseltes Gras benötigt. Und das muss ja zuvor gemäht werden, verweist sie auf diesen Teil der Vorbereitung. Die Materialien werden in verschiedenen Höfen auf dem Weg abgelegt. Wenn am Morgen, irgendwann zwischen 5 und 6 Uhr, die Helfer eintreffen muss alles parat stehen.

„Das Hauptbild zeichne ich zuvor auf ein großes Stück Pappe“, verrät sie die Vorgehensweise. Dieses Motiv wird dann mit Blüten ausgelegt. „Wir müssen zwischendurch die Blumen immer wieder gießen, damit der Wind sie nicht wegbläst.“ Das sei besonders an der Kreuzung ein bekanntes Problem. „Dort ist es meistens etwas windig.“

Kleiner Teppich wegen fehlender Blüten und der Corona-Pandemie

Auch das Beschaffen der Blüten ist eine umfangreiche Aufgabe. „Dabei bekommen wir sehr viel Hilfe und Angebote.“ Nur heuer ist es etwas schwierig. „Wir haben in diesem Jahr keine Rosenblätter.“ Denn die Edelgewächse blühen – anders als sonst – noch nicht.

Rundrufe sind bereits erfolgt. Und auch beim ein oder anderen Nachbarn wird sie noch anklopfen, damit das Bild – wenngleich auch nur als vergleichsweise kleines Werk – prächtig gelingen kann. Rund 1,70 Meter misst die runde Arbeit im Durchmesser. Inspiriert haben sie Vergleichsarbeiten im Internet. „Auch der Pandemie geschuldet, werden wir dieses Bild nach jetziger Planung nur zu zweit legen können.“

Wenn es – außer bei Corona – so richtig rund geht, sind sonst rund zehn Frauen im Einsatz. „Oftmals bringen sich auch Anwohner mit ein“, erzählt sie von Schmuck, der an Privathäusern errichtet werde.

Doch in diesem Jahr wird eben nochmal alles anders sein, ist sie selbst schon gespannt darauf, wie der Teppich in der Kirche wirken wird und ob er tatsächlich, so wie im Moment geplant, dort noch bis Sonntag liegen bleiben kann.

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