Baden-Baden spricht sich dafür aus, die Regiobuslinie X45 vom Bahnhof Oos bis zum Nationalparkzentrum Ruhestein über den April des kommenden Jahres hinaus weiterzubetreiben. Die Stadt knüpft dies jedoch an eine Bedingung: Das Land müsse diese Linie weiter finanziell fördern.
Der Betriebsausschuss der Stadtwerke befürwortete in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Haltung des Rathauses. Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat bislang den Zeitraum vom Start der neuen Buslinie am 1. Mai 2021 bis zum 30. April 2024 bewilligt.
Der KVV betreibt die Strecke von Baden-Baden zum Nationalpark
Sie führt über Bühlerhöhe/Plättig, Sand, Hundseck, Unterstmatt, Mummelsee, Seibelseckle zum Nationalparkzentrum Ruhestein (und zurück). Die Stadt Baden-Baden bezuschusst nach eigenen Angaben diese ÖPNV-Strecke derzeit mit rund 120.000 Euro pro Jahr.
Die Zahl der Fahrgäste steigt
Der Betrieb der Linie X45 verläuft nach Auskunft des Rathauses bei gutem Wetter und normalem Verkehrsaufkommen weitgehend reibungslos. Bei extremen Wetterlagen und zu Stoßzeiten mit großem Verkehrsaufkommen im Höhengebiet komme es punktuell zu Problemen.
2021 haben etwa 81.000 Fahrgäste die Nationalparklinie X45 genutzt. Der KVV registrierte im vergangenen Jahr rund 148.00 Passagiere, wie aus der Beschlussvorlage für den Betriebsausschuss hervorgeht. Die Verantwortlichen erwarten für 2023 weiter steigende Fahrgastzahlen, da seit Februar die Corona-Vorgaben für den ÖPNV weggefallen sind.
Das Land sagt eine weitere Förderung zu
Die Baden-Badener Stadtverwaltung verweist auf ein Abstimmungsgespräch mit allen beteiligten Partnern Anfang Februar. Dabei habe das baden-württembergische Verkehrsministerium großes Interesse bekundet, die verschiedenen Buslinien in den Nationalpark Schwarzwald nach dem Ende des Bewilligungszeitraums weiterzuführen. Es habe in Aussicht gestellt, dieses Projekt auch künftig finanziell zu fördern.
Das Land habe bei diesem Treffen jedoch signalisiert, von der ursprünglich vorgesehenen Durchbindung der Nationalparklinien (Baden-Baden – Freudenstadt und Achern – Baiersbronn) abzurücken. Das Verkehrsministerium habe dafür vor allem betriebliche und formale Gründe genannt.
Anschlüsse an den Endpunkten der Linien sind problematisch
Der KVV und die vier beteiligten Landkreise teilten diese Haltung, heißt es in der Vorlage. Es sei schwierig, die Anschlüsse an den Endpunkten der jeweiligen Linien zu organisieren. Außerdem sei der Betrieb langer Busstrecken besonders anfällig. Die Projektträger sehen zudem konzessionsrechtliche Probleme.