
Mit einem Korso prämierter historischer Fahrzeuge endete am frühen Sonntagabend das 46. Internationale Oldtimer-Meeting in Baden-Baden.
Zum Ausklang gab es nicht nur bei Betrachtern der ausgestellten Fahrzeuge, sondern auch bei Besitzern leuchtende Augen. In zahlreichen Kategorien wurden die schönsten Autos gekürt und mit insgesamt 120 Pokalen prämiert.
Den BNN-Pokal für den schönsten Oldtimer Mittel- und Nordbadens sicherte sich Gerhard Tausch aus Baden-Baden. Sein Porsche 930 T präsentiert sich in einem Top-Zustand: Ledersitze, gepflegter Lack und glänzende Felgen, der Sportwagen zeigt mit offenem Verdeck alles, was einen Hingucker ausmacht.

Ein Bentley aus dem Jahr 1937 ist für den Erich-Braxmaier-Pokal auserwählt. Der Preis erinnert an den früheren Baden-Badener Lokalchef des Badischen Tagblatts. Erich Braxmaier war ein Förderer des Oldtimer-Meetings der ersten Stunde.
Bentley von 1937 hat 115 PS unter der Haube
Stolzer Bentley-Besitzer ist Dieter Weishaupt, der den Pokal mit seiner Frau Angelika entgegennahm. „Das Auto war mein absoluter Traum“, sagt der Durmersheimer zu seinem Kauf aus dem Jahr 2017.
Der Bentley hat 115 PS und schafft eine Spitzengeschwindigkeit von 150 Stundenkilometer. „Man kann mit ihm sportlich unterwegs sein, muss aber nicht“, sagt der Besitzer.
Seit 30 Jahren beschäftigt sich Weishaupt intensiv mit Oldtimern. Den Bentley bietet er schweren Herzens aktuell zum Verkauf an, weil er ihn aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fahren kann.
Preise gibt es in verschiedenen Kategorien
Beim Baden-Badener Concours d’Élégance werden Vorkriegswagen (bis Baujahr 1945) und Nachkriegswagen (1945 bis 1979) in den Kategorien Limousinen, Coupés, Cabriolets, Sportwagen, Rennwagen, Nutzfahrzeuge und Kleinwagen prämiert. Insgesamt werden 120 Pokale vergeben.

Neben der Meeting-Jury stand erstmals eine Kinder-Jury vor der kniffligen Aufgabe, welchen Wagen sie mit einem der drei zu vergebenden Pokale küren.
Claire (12) und Maurice (11), die beiden Kinder von Meeting-Organisator Marc Culas und seiner Frau Claudia, sowie ihr Cousin Jean-Luc (8) hatten dazu einen Bewertungsbogen ausgearbeitet. „Wir sind schon mehrmals über das Gelände gelaufen“, berichtet das Trio im Vorfeld seiner Entscheidung.

Ihr Augenmerk galt unter anderem der Frage, wie sauber und gepflegt der Oldtimer ist. Die Wagen sollen zudem gut in Form und die Besitzerin oder der Besitzer nett sein.
„Die Entscheidung ist richtig schwer“, verrät Maurice. Seine Schwester pflichtet ihm bei: „Jede Art von Auto hier hat etwas Besonderes.“ Natürlich hat jeder aus der Kinder-Jury auch eine persönliche Vorliebe. Bei Jean-Luc sind es etwa coole und teure Sportwagen.

Das Trio steht schon in jungen Jahren auf Oldtimer, auch wenn es noch Jahre dauern wird, bis sie selbst mal einen lenken dürfen. „Mitfahren ist auch schon toll“, schwärmt Maurice und die anderen beiden nicken zustimmend.
Ihre Wahl fiel auf einen Alfa Romeo von 1939 - vor einem Mercedes-Benz 220 A Cabrio von 1952 und dem Publikumsliebling, dem Lamborghini Countach LP400 S von 1979.