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Oldtimer-Meeting

Die zehn Hingucker beim Oldtimer-Meeting in Baden-Baden

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Schönste im Kurpark? Rund 370 historische Fahrzeuge sind bis Sonntag, 9. Juli, beim Oldtimer-Meeting in Baden-Baden zu sehen. Wir stellen zehn ausgewählte Hingucker vor.

Ein Fiat Topolino rollt auf das Gelände des Oldtimer-Meetings in Baden-Baden.
Beim Oldtimer-Meeting in Baden-Baden verwandelt sich der Kurpark in ein Automobil-Freiluftmuseum. Rund 370 historische Fahrzeuge werden noch bis Sonntag, 9. Juli, präsentiert. Das Bild zeigt einen Fiat Topolino von 1950. Foto: Bernd Kamleitner

Über 350 Oldtimer werden noch bis Sonntag beim Meeting in Baden-Baden präsentiert. Zu sehen gibt es viele, viele Details an den historischen Fahrzeugen. Manche Modelle ziehen dabei die Blicke der Meeting-Besucher regelrecht auf sich. Die Redaktion stellt zehn ausgewählte Hingucker vor.

Ein Bugatti 35 C steht beim Oldtimer-Meeting 2023 im Kurpark von Baden-Baden.
Ein legendärer Rennwagen ist der Bugatti 35 C aus dem Jahr 1927. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 205 Stundenkilometer. Foto: Bernd Kamleitner

Legendärer Bugatti 35 C

Der silberne Renner ist nicht zu übersehen - und erst recht nicht zu überhören, wenn die Zwei-Liter-Maschine röhrt. Der Bugatti Type 35 zählt zu den erfolgreichsten Rennwagen der Renngeschichte. Der 35 C, den sein Besitzer aus Pinneberg im hohen Norden mit nach Baden-Baden gebracht hat, ist aus dem Jahr 1927.

Mit einem Kompressor wurde die Motorleistung gegenüber dem Type 35 mit 95 PS auf 125 PS erhöht. Langsam war das fast 100 Jahre Auto zu seiner Zeit nicht. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 205 Stundenkilometer.

Standort: Der Bugatti 35 C mit der Startnummer 228 steht in der Allee im Kurpark.

Scheren-Türen hat der Lamborghini aus dem Jahr 1982.
Scheren-Türen hat der Lamborghini aus dem Jahr 1982. Der Motor des Rennwagens leistet 390 PS. Foto: Bernd Kamleitner

Faszinierend: Lamborghini Countach LP 400 S

Nur 237 Wagen wurden vom Lamborghin Countach LP 400 S gebaut. Einen davon fährt Hanspeter Sauter aus der Schweiz - gelegentlich auch bei Rennen. Mit 390 PS schafft der Sportwagen mit einem gerade überholten Zwölf-Zylinder-Motor rund 300 Stundenkilometer.

Sauter hat den weißen Flitzer auf einem Hänger zum Meeting mitgebracht. Ein entspanntes Fahren hat Sauter nicht, wenn er den Rennwagen auf der Straße fährt. Das liegt nicht etwa an der nicht vorhandenen Servo-Lenkung in dem Oldtimer aus dem Jahr 1982.

Andere Verkehrsteilnehmer würden beim Vorbeifahren immer wieder abbremsen, um den Lamborghini zu fotografieren, erzählt der Besitzer. Auch wenn die Türen geöffnet werden, ist das ein Hingucker. Der Flitzer hat Scheren-Türen. Die heißen so, weil sie wie eine Schere aufgehen.

Standort: Der Lamborghini Countach LP 400 S mit der Startnummer 197 steht in der Allee im Kurpark.

Ein Porsche 356 aus dem Jahr 1956 steht beim Oldtimer-Meeting in Baden-Baden.
Für viele Auto-Fans ist der Porsche 356 ein Traumauto. Dieses Modell aus dem Jahr 1956 ist ein besonderes - ein Speedster D. Foto: Bernd Kamleitner

Ein seltener Porsche 356

Der cremefarbene Porsche 356 aus dem Jahr 1956 ist eine Augenweide. Es ist ein Speedster mit dem Zusatz „D“ - so steht es in einem Schriftzug an der Seite des Sportwagens. Beim Kutschenbauer Drauz („D“) in Heilbronn wurden lediglich 90 dieser Autos mit der Sonderkarosserie gebaut.

Die Marke Porsche steht beim Meeting als Ehrengastmarke im Blickpunkt. 75 Porsche werden zum 75. Porsche-Geburtstag am Wochenende in Baden-Baden zu sehen sein. Seit 60 Jahren gibt es den 911er.

Standort: Der Porsche 356 Speedster D mit der Startnummer 401 steht in der Kaiserallee in Höhe der Trinkhalle.

Aus dem Unimog-Museum in Gaggenau kommt dieser Benz-Laster aus dem Jahr 1916.
Aus dem Unimog-Museum in Gaggenau kommt dieser Benz-Laster aus dem Jahr 1916. Er schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 24 Stundenkilometer. Foto: Bernd Kamleitner

Benz-Laster aus dem Museum

Klaus Junge und Friedrich Först sind die Paten des Benz-Lasters vom Typ 5K2 mit 50 PS aus dem Jahr 1916. Das Fahrzeug aus dem Unimog-Museum in Gaggenau-Bad Rotenfels kennen die beiden Herren inzwischen aus dem Effeff. Ohne regelmäßige Wartung läuft der Wagen mit einem Vier-Zylinder nicht.

Angetrieben wird der Laster über eine Kette an der Hinterachse. Das historische Nutzfahrzeug mit einem Leergewicht von drei Tonnen konnte bis zu fünf Tonnen Nutzlast zuladen.

Standort: Der Benz-Laster 5K2 mit der Startnummer 257 steht an der Kaiserallee nahe dem Meeting-Eingang an der Kapuzinerstraße.

Dieses Facel-Vega-Cabrio gibt es nach Angaben seines Besitzers nur einmal in Deutschland.
Dieses Facel-Vega-Cabrio gibt es nach Angaben seines Besitzers nur einmal in Deutschland. Die Marke stammt aus Frankreich. Foto: Bernd Kamleitner

Eine Cabrio-Rarität: Facel III

Neben einem Facel-Vega-Coupé parkt beim Meeting ein noch selteneres Cabrio des französischen Herstellers. Nach Angaben des Besitzers ist es sogar das einzige Exemplar in Deutschland. Der neu aufgebaute Fasel III von Eric Bach aus München hat in Baden-Baden seinen ersten Auftritt nach der Restaurierung.

Die Zulassung vor der Abfahrt in die Bäderstadt gab es für den Oldtimer Baujahr 1964 mit 108 PS noch gerade rechtzeitig am Montag. Das Facel Coupé wurde 624 Mal gebaut. Vom eleganten Cabriolet verließen nur 192 Stück das Werk.

Standort: Der Facel III mit der Startnummer 195 steht auf der Wiese vor dem Kurhaus.

Beim Oldtimer-Meeting in Baden-Baden steht ein Bugatti Typ 5 aus dem Jahr 1903.
Eine Automobil-Legende ist dieser Bugatti Typ 5 aus dem Jahr 1903. Das Modell wurde zur zweimal gebaut. Foto: Bernd Kamleitner

Nur zweimal gebaut: Bugatti Typ 5 von 1903.

Noch einmal Bugatti, und noch spektakulärer. Für die Anfangsjahre der Rennwagen steht der Bugatti Typ 5 aus dem Jahr 1903. Angetrieben wird der Wagen von einem Reihen-4-Zylinder mit 12,9 Liter Hubraum.

Eine Rekonstruktion eines dieser seltenen Exponate kann beim Meeting in Baden-Baden bewundert werden. Das 120 Jahre alte Automobil dokumentiert ein Stück Automobilgeschichte.

Standort: Der Bugatti vom Typ 5 mit der Startnummer 300 steht im Kurpark gegenüber dem Zugang zur Trinkhalle.

Im Kurpark Baden-Baden steht ein Chevrolet Impala aus dem Jahr 1960.
Über fünf Meter ist der Chevrolet Impala lang. Das Cabrio aus dem Jahr 1960 hat einen Drei-Fach-Vergaser und 335 PS. Foto: Bernd Kamleitner

Schwarz und lang: Chevrolet Impala

Thomas Mayer ist ein treuer Meeting-Gast. Der Oldtimer-Fan aus Ludwigsburg kommt immer mit einem anderen Fahrzeug nach Baden-Baden. „Das waren noch Autos“, sagt er zu seinem Chevrolet Impala-Cabrio aus dem Jahr 1960. Schon auf dem Weg zum Standplatz sei er so oft fotografiert wurden wie zuvor noch mit keinem anderen Oldtimer in den vergangenen zwei Jahrzehnten.

Das schwarze Cabrio ist 5,36 Meter lang und fast zwei Meter breit. Der Maschine hat einen Hubraum von 5,6 Liter. Die Motorleistung ist mit 335 PS üppig.

Standort: Der Chevrolet Impala mit der Startnummer 201 steht in der Allee im Kurpark.

Großzügige Ein- und Ausblicke gewährt die Heckscheibe des Volvo P 1800 ES. Die Motorpresse nannte den Wagen deshalb auch „Schneewittchensarg“.
Großzügige Ein- und Ausblicke gewährt die Heckscheibe des Volvo P 1800 ES. Die Motorpresse nannte den Wagen deshalb auch „Schneewittchensarg“. Foto: Bernd Kamleitner

Der Schneewittchen-Sarg - Volvo P 1800 ES

Für Peter van Meerwijk aus Iffezheim ist der Volvo 1800 ES das Traumauto. Von dem Wagen mit 115 PS und dem Baujahr 1973 wurden zwischen 1971 und 1973 nur 8.077 Exemplare gebaut. Dem Kombi-Coupé verpasste die deutsche Motorsportpresse damals den Namen „Schneewittchen-Sarg“ - wegen einer Heckklappe komplett aus Glas.

„Ich brauche keine Sensoren beim rückwärts einparken“, erklärt der gebürtige Holländer den Vorteil der Konstruktion. Beim Rückwärtsfahren schaut der Fahrer fast bis auf die Stoßstange am Heck. Das klassisch geformte Coupé P 1800 S ist sogar aus dem Fernsehen bekannt. Das weiße Coupé fuhr der Schauspieler Roger Moore in der englischen Krimiserie „Simon Templar“. Von 1962 bis 1969 wurden über 100 Folgen ausgestrahlt.

Standort: Der Volvo P 1800 ES mit der Startnummer 68 steht im Kurgarten zwischen Casino und Trinkhalle.

VW-Bully aus dem Jahr 1967
Ein Wagen mit Kult-Charakter ist der VW-Bully. Das grün-weiße Exemplar aus dem Jahr 1967 ist im Besitz von Brenners Parkhotel & Spa in Baden-Baden. Foto: Bernd Kamleitner

Kult-Fahrzeug: ein VW-Bully von 1967

Peter van Meerwijk genießt Ausfahrten mit dem Volkswagen-Bully. Der Wagen ist zwar nicht in seinem Besitz, er darf ihn aber immer wieder fahren. Meerwijk chauffiert mit dem Kleinbus Gäste von Brenners Parkhotel & Spa zu Picknick-Touren. Der perfekt restaurierte Wagen Baujahr 1967 wird von Passanten stets bestaunt.

„Der Bully ist ein Riesen-Sympathie-Faktor“, sagt van Meerwijk. Mit 44 PS unter der Haube ist der Bully nicht gerade üppig motorisiert. Dem Fahrspaß tut das aber keinen Abbruch. Auf der Schwarzwaldhochstraße, einer beliebten Ausflugstour, sei die Geschwindigkeit ohnehin in vielen Teilbereichen auf 50 Stundenkilometer limitiert. „Das macht er locker“, sagt der Fahrer.

Standort: Der VW Bully von 1967 mit der Startnummer 298 steht auf der Wiese vor dem Kurhaus.

Ein NSU 1000 TT aus dem Jahr 1972 steht beim Oldtimer-Meeting in Baden-Baden.
Schon über 50 Jahre hat der tip top restaurierte NSU 1000 TT von Willi Bohnert auf dem Buckel. Foto: Bernd Kamleitner

Erinnerung an Jugendjahre: NSU 1000 TT

Willi Bohnert ist vom Kfz-Fach. Seinem blau-weißen NSU 1000 TT ist das anzusehen. Der Wagen aus dem Jahr 1972 steht tip top da. Zwei Jahre hat der Kfz-Meister den Wagen von Grund auf restauriert und dabei total zerlegt. 8O PS hat der kleine Flitzer.

Bohnert hängt an dem Wagen. „Da kommen meine Jugendjahre hoch“, sagt der Besitzer aus Renchen-Ulm. Das Fahren mit dem Oldtimer zelebriert er. „Das ist das Schönste, was ein Rentner machen kann.“ An diesem Wochenende parkt der NSU 1000 TT - beim Oldtimer-Meeting.

Standort: Der NSU 1000 TT mit der Startnummer 159 steht in der Kaiserallee etwa in Höhe der Wilhelmsbrücke.

Es gibt noch eine Zugabe - die Nummer elf.

Zugabe gefällig? Einen haben wir noch. Um diesen Oldtimer zu sehen, muss nicht einmal das Gelände betreten werden. Der Oldtimer steht am Eingang.

Ein blauer Borgward B 2000 steht am Eingang zum Oldtimer-Meeting in Baden-Baden.
Ein Borgward mag sich manch einer anders vorstellen. Dieser Borgward B 2000 aus dem Jahr 1956 ist ein Abschlepper. Foto: Bernd Kamleitner

Ein Borgward mit Haken

Seit fast 20 Jahren darf sich Roland Klotter ein stolzer Oldtimer-Besitzer nennen. Der Betreiber eines Abschleppdienstes in Baden-Baden ist der Mann für alle Fälle, wenn beim Oldtimer-Meeting in fahrbares Schmuckstück nicht mehr läuft. Seit dem Jahr 2005 hilft er beim Oldtimer-Treffen bei Schnauferl-Krankheiten.

Bei Ebay erstand er einen Borgward B 2000. Der warzu der Zeit in Paderborn in Nordrhein-Westfalen im Angebot. Es war ein Schnäppchen. Klotters Höchstgebot von 2.000 Euro entsprach dem Mindestgebot. Der funktionsfähige blaue Abschleppwagen aus dem Jahr 1956 ist inzwischen Werbeträger für seine Firma - und seit Jahren beim Oldtimer-Meeting zu bewundern.

Standort: Der Borgward B 2000 steht ohne Startnummer am Meeting-Eingang Ecke Kapuzinerstraße/Kaiserallee.

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