Die Ermittlungen zu einem offenbar bundesweit agierenden Tatverdächtigen durch das als Pilotprojekt betriebenen Online-Team des Polizeipräsidiums Offenburg haben zur Festnahme eines 32-jährigen Mannes geführt. Die Polizei teilte mit, dass ihm gewerbsmäßiger Warenbetrug vorgeworfen wird.
Der Festgenommene hatte über 112 Betrugsanzeigen geschaltet
Der Mann rückte in den Fokus der Ermittlungen, da er in mindestens 112 Fällen über verschiedene Internet-Plattformen Waren zum Verkauf angeboten hatte, die nie an die Käufer versandt wurden.
Nachdem die Serie von Betrugsdelikten erkannt und beim Online-Team gebündelt wurde, wurde klar, dass der Verdächtige auf den unterschiedlichen Plattformen systematisch falsche Angebote für Smartwatches, Mobiltelefone, Uhren, Kameras und Objektive platziert hatte. Auf mehreren Konten verschiedener Banken sammelte er so eine Summe von rund 23.000 Euro an.
Die Ermittlungen führten in den Raum Baden-Baden, wo der Verdächtige inzwischen untergetaucht war. Dort konnte, ihn Polizisten nach Verlassen einer Wohnung in seinem Mietwagen festnehmen.
Ermittlungsakte zum Täter umfasst bereits 3000 Seiten
Der Betrüger, der der Polizei bereits wegen ähnlicher Delikte bekannt war, wurde nach seiner Festnahme einem Haftrichter vorgeführt. Dieser folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft Baden-Baden und ließ den Mann wegen gewerbsmäßigen Betrugs in Untersuchungshaft nehmen. Die polizeilichen Ermittlungsakten umfassen hierzu bereits rund 3 000 Seiten.
Das Online-Team in Offenburg besteht aus 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die eine Vielzahl an Anzeigen aus dem Bereich der Internetkriminalität bearbeiten und so besonders im Bereich des Online-Betruges effektiver sein sollen als die konventionellen Einheiten der Polizei.