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Hilfe für Afrika

Bühler Verein sucht Paten für Kinder in Tansania

Schulbildung für Kinder in Tansania ermöglicht ein Verein um Kerstin und Benedikt Droll aus Bühl-Altschweier. Doch jetzt stehen sie und ihre afrikanischen Partner vor neuen Herausforderungen.

Drei Erwachsene und Kinder
Benedikt und Kerstin Droll mit ihren Kindern Samu und Jona (von links) sowie Neema Uliki (rechts) mit Baby Benedict. Foto: Anna Amulen

Kerstin und Benedikt Droll haben Besuch: Eine ugandische Sozialarbeiterin weilt derzeit bei ihnen, zum wiederholten Mal auch Neema Uliki aus Tansania, erstmals mit ihrem Baby. Der afrikanische Kontinent ist also präsent bei den Gründern des Vereins „mkono kwa mkono“, übersetzt „Hand in Hand“.

Dieses Motto leben die Drolls tagtäglich, zumal sie 2021 zwei kleine Jungen aus Uganda adoptierten. Natürlich bewegen sie sich heute mehr denn je im Spannungsfeld zwischen den Ländern, die sie als Heimat empfinden: Ostafrika ist ihnen inzwischen beinahe so vertraut wie Deutschland. Seit anderthalb Jahren bauen sie zwar ein gemeinsames Leben mit den Kindern in ihrem Eigenheim in Altschweier auf, weitere Reisen in die „andere Heimat“ sind aber geplant.

Verein finanziert eine Vorschule in Tansania

Bis Ende des Monats genießen die Drolls jedenfalls noch den direkten Austausch mit ihren Gästen, der die digitale Kommunikation ersetzt. Vor allem mit ihrer Freundin Neema Uliki, welche die vom Verein finanzierte Vorschule in Himo leitet, einem sehr ländlichen Bereich der Region Kilimandscharo.

2020 errichtet, wird in dem Zentrum pädagogische Arbeit geleistet, wie man sie eher in Deutschland kennt: offene Lernkonzepte, Vorlesezeiten, gemeinsames Spielen, die Vermittlung erster Lerninhalte. „Kindgemäße Bildung“, wie Kerstin Droll es formuliert. „Die Schulgebühren zahlen im Wesentlichen deutsche Paten. Die Familien der Kinder tragen mit einem minimalen Beitrag dazu bei.“

Die Herausforderung, die den Verein derzeit umtreibt: Der erste Jahrgang von Kindern, die ab dem dritten Lebensjahr betreut wurden, besucht nun weiterführende Schulen. „Die Spenden wandern sozusagen ab“, sagt Kerstin Droll. „Deshalb suchen wir für den Nachwuchs dringend neue Paten.“

15 Euro pro Monat und Kind wären kostendeckend

Mit 15 Euro pro Monat und Kind könne die Einrichtung kostendeckend arbeiten. „Wir sind ja im Gegensatz zu den meisten Schulen in der Region nicht gewinnorientiert.“ Erfreut äußert sich Uliki über die Verantwortung, die immer mehr Eltern übernehmen. „Sie helfen zum Beispiel in den Ferien mit, das Gelände zu pflegen und die Schule zu reinigen“, erzählt sie.

„Hand in Hand“, ergänzt Kerstin Droll: Das Miteinander sei überaus wichtig, es zeige sich etwa in einer aktiven Elternarbeit und Familienförderung. „Wir binden die Familien gezielt ein und stärken sie. Die Schule wird im Dorf geschätzt. Es gibt im Umkreis keine anderen Bildungseinrichtungen.“

Bühler Verein plant den Ausbau der Schule

Langfristig plane der Verein den Ausbau der Schule, um die Kinder auch während der ersten Grundschuljahre unterrichten zu können. „Dass der Staat mindestens vier Klassenzimmer verlangt, stellt für uns eine Hürde dar. Wir können nicht sukzessive anbauen, sondern müssen ein Großprojekt von bis zu 80.000 Euro auf einen Schlag finanzieren. Darauf arbeiten wir jetzt hin.“ Ihr Traum sei ein Ort, an dem Kinder auch über das sechste Lebensjahr hinaus „Wertschätzung erfahren und ihre Stärken entdecken können“ und zugleich noch deutlich mehr Familien Beratung und Unterstützung erhielten.

Neema Uliki wird während ihres Aufenthaltes in Deutschland erneut auch Einblicke in die Praxis an hiesigen Schulen erhalten: Diese Woche besucht sie die Vincenti-Grundschule in Baden-Baden, an der Kerstin Droll als Lehrerin tätig ist. In Tansania sind derzeit noch Ferien. Grundsätzlich ist Uliki aber längst wieder im Beruf. „Unsere Elternzeit dauert nur drei Monate“, erklärt sie. Ihren wachen kleinen Sohn, inzwischen ein halbes Jahr alt, hat sie übrigens Benedict getauft. Eine Hommage an Benedikt Droll, „Freund und Vorbild zugleich“.

Service

Weitere Infos, Anträge für Schulpatenschaften und Kontakt unter www.mkonokwamkono.de



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