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Über 3.500 Teilnehmer

Der Weinwandertag in Bühlertal erweist sich als Besuchermagnet

Es ist Weinwandertag in Bühlertal und alle gehen hin. So zumindest ist der Eindruck, als am 3. Oktober schon vor dem offiziellen Start um 10 Uhr die Wanderer Schlange stehen, um eine Wanderkarte zu erwerben.

Grandiose Aussichten, bestes Wetter und gute Weine: Zahlreiche Besucher genießen den Weinwandertag in Bühlertal.
Grandiose Aussichten, bestes Wetter und gute Weine: Zahlreiche Besucher genießen den Weinwandertag in Bühlertal. Foto: Martina Fuß

Am Platz auf der Rückseite der Tourist-Information freut sich der Bühlertäler Tourismusmanager Tino Rettig über den Andrang. Schon eine halbe Stunde nach Beginn hat er 600 Wanderkarten ausgegeben. Für drei Euro gibt es einen Streckenplan, ein Los und ein Glas Secco.

Am Ende werden es 1.600 Tickets sein, die die Wanderer bis zur Mittagszeit erwerben. Dabei sind die vielen Kinder gar nicht mitgezählt. Sie erhalten ein Glas frischen Traubensaft, bevor es auf die Strecke geht. Am Nachmittag, als sich die letzte Station am Place Faverges zunehmend füllt, gehen die erfahrenen Organisatoren des 16. Weinwandertages von mehr als 3.500 Menschen aus, die auf der Wanderstrecke waren.

Es gibt viele Teilnehmer, die schon seit Jahren mitmachen.
Tino Rettig
Tourismusmanager Bühlertal

„Der Start hier, hinter der Tourist-Information, ist ein beliebter Treffpunkt. Viele Familien und Gruppen kommen hier zusammen und trinken erst einmal ein Glas, bevor sie los gehen“, erklärt Rettig. Am Tresen hat er einen guten Beobachtungsposten. Was ihm auffällt, ist die bunte Zusammensetzung der Wanderer.

Vom Krabbelkind, das von Papa oder Mama den Berg hochgetragen oder im Kinderwagen hoch geschoben wird, bis zum rüstigen Senior sticht keine Altersgruppe hervor. Junge Leute, viele Familien, unzählige Kinder, sportive Wanderer im besten Alter bis zum Senior – sie lieben diesen Weinwandertag in Bühlertal. „Es gibt viele Teilnehmer, die schon seit Jahren mitmachen und auch Neueinsteiger. Die Gäste kommen aus der ganzen Region zwischen Frankfurt, Stuttgart und Freiburg“, weiß Tino Rettig.

Die „Profis“ bringen ihr Gläschen mit

An einem der Tische stehen Gäste vom Paddelteam Hopfen-Tropfen aus Bietigheim. Freunde seien gerade auf dem Weinwander-Trip. Und nachdem sie vom Bühlertäler Wandertag gehört hatten, seien sie gemeinsam hergekommen. Als Weinwander-„Profis“ haben sie Gläser an einem Band um den Hals hängen, um gewappnet zu sein für Kostproben des Bühlertäler Weins.

Öfter schon dabei war Familie Kirschsieper aus Ottersweier. Sie hat einen Gast von der Kanaren-Insel La Palma mitgebracht. „Wir finden, die Stimmung ist sehr schön, es ist so friedlich und jeder ist gut drauf“, freut sich Boris Kirschsieper über die Gelegenheit, dem weitgereisten Freund die Heimat zu zeigen.

Wissenwertes über die Kulturlandschaft

Er ist auch zu schön, dieser Weg entlang der Ortenauer Weinschleife „Engelsberg“. Es ist die bewährte Weinwandertag-Tour, die immer wieder grandiose Ausblicke ins Rheintal und auf den Schwarzwald bietet. Und wer ein bisschen Muse hat, erfährt nebenbei allerlei über die umgebende Natur.

Tafeln informieren am Engelssteig über die Bedeutung der Streuobstwiesen, über die einst landwirtschaftlich genutzten Sukzessionsflächen und über den Bühlertäler Granit. Vorbei an Waldglockenblumen, Hagebutten, Brombeeren und Walnussbäumen, garniert mit dem Duft einer Ziegenherde am Wegrand, führt die Strecke hinauf in den Hainsimsen-Traubeneichenwald. Ab und an gibt es zur Hauptstoßzeit am Engelssteig auch kleine Staus, aber die Wanderer sind geduldig, schließlich gibt es ja genug zu sehen.

Das macht uns Bühlertäler natürlich stolz.
Hans-Peter Braun
Bühlertals Bürgermeister

Durch eine der steilsten Weinlagen Europas geht es vorbei an historischen Einzelstockreben zur ersten Station. Dort haben die Mitglieder des Fördervereins Engelsberg alle Hände voll zu tun, ihre Weine auszuschenken. „Wir haben unseren Spätburgunder dabei und den prämierten Rivaner vom Engelsfelsen“, sagt Roland Jung vom Förderverein.

Die Bühlertäler sind stolz auf den großen Zuspruch

Auch Bürgermeister Hans-Peter Braun hat den Weg herauf gefunden und freut sich über den guten Besuch. „Das macht uns Bühlertäler natürlich stolz. Und ich bin auch froh, dass diejenigen, die mitmachen, heute für ihre Mühe belohnt werden“, erklärt Braun. Und ja, er hat auch Recht behalten: Schon bei der Pressekonferenz vor zwei Wochen hatte er gutes Wetter versprochen.

Bis zur Mittagszeit schien dann auch kräftig die Sonne, bevor ein leichter Wind aufkam und ein paar dunkle Wolken aufzogen. Warm blieb es allemal, so dass sich die Wanderer nach dem steilen Anstieg gerne auf der Wiese bei der Emil-Kern-Hütte ausruhten. Auch dort gab es großen Andrang.

Immerhin war schon Mittagszeit, und der Sportverein bot leckeres Essen an. Ein Stück talwärts ging es weiter zum Bio-Weingut Volker Maier und schließlich zum Grenisberg, wo Axel Bauer in seinem Freiluft-Restaurant Bio-Weine und feine Speisen anbot. Weiter führte die Strecke zum Winzerpavillon, in dem die Gäste neben der erneut überwältigenden Aussicht das kulinarische Angebot des Hotel-Restaurants Grüner Baum genießen konnten.

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