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Meinung

von Wilfried Lienhard

Delta-Variante und Lockerungstempo

Lockerungen mit Vorsicht: Die Fehler des letzten Sommers dürfen sich nicht wiederholen

Die Inzidenzen sinken und so werden die Corona-Maßnahmen gelockert. Gleichzeitig steigt der Anteil der Delta-Variante - wie beispielweise in Bühl. Unser Autor mahnt daher zu mehr Vorsicht bei den Lockerungen. Damit sich der steile Anstieg der Inzidenzen im letzten Herbst nicht wiederholt.

Eine Maske liegt im Unterricht auf Unterlagen.
Die Inzidenzen sinken, doch aufgrund der Delta-Variante bleibt die Lage fragil. Foto: Matthias Balk/dpa/Illustration

Sprichwörter sind schnell nachgeplappert und oft nicht mehr als leeres Stroh. Manchmal aber können sie einen komplexen Sachverhalt in wenigen Worten auf den Punkt bringen. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“: Besser lässt es sich mit Blick auf die kommenden Sommerwochen kaum sagen.

Die Corona-Zahlen sind deutlich zurückgegangen, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Landkreis Rastatt stabil und deutlich unter der Marke von 35, oberhalb derer verschiedene Einschränkungen greifen. Dass die Auflagen immer weiter gelockert wurden und werden, ist deshalb konsequent und auch zu begrüßen.

Jedoch darf und muss über das Lockerungstempo diskutiert werden. Denn die Lage bleibt fragil. Das Auftreten der als hochansteckend eingestuften Delta-Variante in Bühl, wo die Inzidenz zudem fast viermal höher liegt als im Landkreis, belegt es.

Öffnungen mit Vorsicht mit Blick auf den Herbst

Deshalb ist Vorsicht geboten. Ein allzu unbeschwerter Sommer, so wünschenswert er ist, könnte im Spätjahr einen hohen, einen zu hohen Preis nach sich ziehen. Das Beispiel des vergangenen Jahres, als die Weichen im Sommer in vielerlei Hinsicht falsch gestellt wurden, sollte noch gut in Erinnerung sein.

Geschlossene Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt, verriegelte Gasthäuser, verwaiste Konzert- und Theaterbühnen – all das sollte sich auch wegen der vielen betroffenen Arbeitnehmer nicht noch einmal wiederholen, und ein gesundes Maß an Vorsicht ist eine gute Empfehlung.

„Aus Schaden wird man klug“, sagt der Volksmund. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob er recht hat.

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