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Initiative gegen Aktivenmangel

Feuerwehr: Abteilung im Bühler Stadtteil Moos geht eigene Werbewege

Zu einem Mitgliedermangel möchte es die Feuerwehr im Bühler Stadtteil Moos erst gar nicht kommen lassen. Deshalb hat sie sich etwas ausgedacht.

Fünf Personen präsentieren ein Werbeplakat
Auf dem Mooser Kirchplatz präsentieren Mitglieder der Feuerwehrabteilung ein Banner ihrer Werbeaktion. Foto: Jens Küstner

Das neue Design der Brötchentüte der Mooser Bäckerei Frietsch zieht verwunderte Blicke auf sich. „Moos ohne Feuerwehr? Mach was dagegen und trete uns bei!“ ist in roten Lettern zu lesen. Die Feuerwehrabteilung des Bühler Stadtteils Moos stemmt sich mit einer eigenen Werbeaktion gegen einen möglichen Mitgliedermangel.

In Moos ist momentan wieder ordentlich was los. Die Bäckertüten sind bedruckt mit Feuerwehr-Werbung, und auf dem Kirchplatz und am Rathaus sind Banner zu sehen. Die erste eigene Werbeaktion der Feuerwehrabteilung ist in vollem Gange. Die Bevölkerung zu einem Engagement in der Feuerwehr zu animieren, das ist das Ziel der Aktion. 

Es fehlt in Moos eine ganze Generation

Mit 18 aktiven Kameradinnen und Kameraden sei die Mooser Feuerwehr gut aufgestellt, informiert Abteilungskommandant Sascha Geißler. Warum dann die Dringlichkeit der Werbeaktion? Der Altersdurchschnitt der Abteilung liege bei 42 Jahren. Der Abteilung fehle eine ganze Generation. In der Altersgruppe von 23 bis 45 Jahren gebe es keinen einzigen Aktiven. Daher komme auf die Mooser Feuerwehr mittelfristig ein Personalmangel zu, wenn die Generation X, die heute zwischen 43 und 58 Jahre alt ist, einmal in die Altersabteilung wechselt.

Diese Lücke in der Mannschaft sei laut Geißler durch mehrere überraschende Abgänge entstanden. Dadurch sei der Wert der Jugendarbeit klar geworden, sagt Günter Dußmann, Kommandant der Bühler Feuerwehr. Kernthema für die Abteilung ist laut Geißler, die Kinder und Jugendlichen langfristig für die Feuerwehr zu begeistern.

Eine Schwierigkeit sieht Dußmann bei der Mitgliedersuche vor allem in der geringen Einwohnerzahl des Dorfes. Es werde noch seine Zeit dauern, bis der jetzige Mooser Nachwuchs bereit für den aktiven Einsatz sei. Acht Kinder in der Kinderfeuerwehr und vier in der Jugendfeuerwehr zählt die Abteilung. Daher sei es gut, um Quereinsteiger zu werben.

Zusammenarbeit mit Oberbruch hält einsatzfähig

Momentan sei Moos dank der engen Kooperation mit der Oberbrucher Abteilung der Bühler Feuerwehr als gemeinsame Ausrücke-Einheit noch einsatzfähig, sagt Geißler. Auch die Sorge um eine geringe Anzahl an Atemschutzgeräteträgern sei somit nicht akut. Allerdings engagiere man sich nun intensiv, neue junge, motivierte und belastbare Kameraden und Kameradinnen im Alter von 20 bis 40 Jahren anzuwerben, um einen ernsthaften Personalmangel nicht erst entstehen zu lassen.

Dafür startete die Mooser Abteilung beim Feuerwehrfest im Herbst ihre eigene Werbeaktion. Banner, die Bäckertüten und persönliche Gespräche mit potenziellen Kandidaten sind Teil der Aktion. Digital setzt die Abteilung mit einer neuen Website und einem eigenen Instagram-Kanal um ein modernes Image.

Unterstützt wird die Aktion von zahlreichen ortsansässigen Firmen, welche auch eine Ballspendeaktion beim Sportverein Ulm ermöglichten. Die Initiative der Feuerwehr stößt auf positive Resonanz: Im Dorf sei die Lage verstanden worden, versichert Kommandant Geißler. Es hätten sich bereits einige Interessenten gefunden, für welche es noch einen Infoabend geben werde.

Die Mooser Ortsbeauftragte Martina Faust begrüßt die Aktion. Es sei sei gut, wenn Moos eine eigene Feuerwehrabteilung behalte, und dazu sei Mitgliederwerbung unerlässlich: „Ich hoffe sehr, dass sie auf positive Resonanz stößt. Gut ist die Aktion mit den Tüten beim Bäcker, da wird immer wieder an die Werbeaktion erinnert, bei jedem Einkauf. Auch die persönliche Ansprache ist gut, wenn auch sehr aufwendig.“  

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