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Sinnvollste Variante

Nach langem Warten: Neubau des Feuerwehrgerätehauses soll 2027 in Bühl-Neusatz stehen

Zehn Jahre, nachdem erstmals erhebliche Missstände festgestellt wurden, bekommt die Abteilung Bühl-Neusatz zumindest eine zeitliche Perspektive für ein neues Feuerwehrhaus.

Luftbild auf einen Ort
Das Gerätehaus der Neusatzer Feuerwehr genügt schon seit Jahren nicht mehr den Vorschriften. Ein Neubau soll Abhilfe schaffen. Foto: Bernhard Margull

Bei einer Enthaltung hat der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Neusatz gefasst. Damit verbunden ist ein Terminplan. Dieser sieht nach einem Zuschussantrag für den Oktober 2024 die Ausschreibung der Gewerke vor. Baubeginn wäre demnach im Juni 2025, Fertigstellung im März 2027.

Geplant ist ein rein funktionaler Bau mit zwei Fahrzeugboxen, der den Mindestanforderungen entspricht. „Weitergehende Wünsche wären kostenintensiver und auch nicht zuschussfähig“, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung.

Mängel in Bühl-Neusatz waren jahrelang bekannt

Mit diesem Neubau soll ein lange drängendes Problem aus der Welt geschafft werden. Schon 2013 hatte ein Ingenieurbüro nach einer Untersuchung auf die Missstände im Feuerwehrgerätehaus hingewiesen.

Der Feuerwehrbedarfsplan 2015 hielt fest, dass das Feuerwehrhaus den Vorgaben der Unfallkasse Baden-Württemberg anzupassen sei. Es entspreche in keiner Weise den Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz.

Neues Gerätehaus soll nahe der Schlossberghalle Neusatz entstehen

In den Jahren seither wurden die unterschiedlichsten Varianten diskutiert. Das reichte vom Umbau am Standort bis hin zur Verlagerung nach Ottersweier. Am Ende blieb als sinnvollste Variante nur ein Neubau übrig. Das bestätigte auch die Unfallkasse. Gebaut werden soll das Feuerwehrgerätehaus auf der Fläche eines ehemaligen Sägewerks in unmittelbarer Nähe der Schlossberghalle.

Als Übergangslösung soll auf Anregung des Abteilungskommandanten statt eines Umkleidecontainers eine Garage aufgestellt werden, in der der Mannschaftstransportwagen untergebracht werden kann.

Der dadurch frei werdende Platz in der Fahrzeughalle ermöglicht es, die Spinde für die Feuerwehrangehörigen sinnvoller anzuordnen. Das bedeutet optisch eine gewisse räumliche Trennung. Die Unfallkasse bewertet dies ausdrücklich als Behelfsmaßnahme.

Neusatzer Stadtrat schlägt Platzhalter vor

„Wir halten Wort, zum Jahresende hin einen Grundsatzbeschluss zu fassen“, sagte Georg Feuerer (CDU). Es sei gut, dass das Vorhaben jetzt angegangen werde und die erschreckenden räumlichen Verhältnisse geändert werden sollen.

Franz Fallert (Freie Liste Bühl) bezeichnete einen Neubau als „absolut notwendig“, auch wenn 2,6 Millionen Euro kein Pappenstiel seien. Er meinte aber auch, dass das Gelände ohne zusätzliche Kosten einiges mehr hergebe. Dazu zählte er eine dritte Fahrzeugbox, und auch ein möglicher Umzug des Neusatzer Bauhofs solle mit in die Planung einbezogen werden.

Solche Details, so Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW), könnten im Bauantrag konkret gemacht werden. Die zusätzliche Box betrachtete er als Platzhalter: Sie müsse nicht gleich umgesetzt werden, sondern könne bei Bedarf später umgesetzt werden. Dies sei auch der Wunsch der Neusatzer Feuerwehr gewesen.

Pit Hirn (SPD) erinnerte an verschiedene Vorschläge aus den Reihen des Gemeinderats, etwas anders zu versuchen oder Alternativen zu suchen. „Das war nicht machbar. Deshalb ist dieser Beschlussvorschlag genau richtig.“ Es seien mit Blick auf den städtischen Haushalt zwar schlechte Zeiten, „wenn es aber unabdingbar ist für die Feuerwehr, dann machen wir das“.

Bühler Stadtrat moniert zu hohe Kosten

Walter Seifermann (GAL) nannte ein neues Feuerwehrgerätehaus für Neusatz ebenfalls dringend notwendig. Das jetzige Gebäude sei zu klein und genüge nicht mehr den hygienischen Vorschriften. Deshalb plädiere er dafür, „möglichst schnell zu bauen“. Eine Einschränkung schob er gleich hinterher: „Aber nicht für diesen Preis“. Statt der prognostizierten 2,6 Millionen Euro solle es maximal die Hälfte sein. Der Antrag wurde bei vier Ja-Stimmen und drei Enthaltungen abgelehnt.

„Dringlichkeit und Notwendigkeit sind uns im Frühjahr vor Augen geführt worden“, sagte Lutz Jäckel (FDP). Er traue sich nicht zu, „jetzt über den Kostenfaktor zu entscheiden. Dafür fehlen Informationen.“ Johannes Moosheimer (FW) sah ebenfalls keine Möglichkeit, sich jetzt schon auf die Kosten festzulegen. „Wir müssen schauen, dass wir unter den 2,6 Millionen Euro bleiben.“ Das lasse sich aber erst im Detail erkennen.

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