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Floristmeister Stefan Prelisauer und sein Blumengeschäft müssen bereits zum zweiten Mal unter der Sperrung leiden

Rheinstraße in Bühl erneut dicht: Sperrung foppt Autofahrer und nervt Einzelhändler

Die erneute Sperrung der Rheinstraße in Bühl ist für Floristmeister Stefan Prelisauer eine Katastrophe. Er kritisiert die Terminplanung der Stadt.

Rheinstraße, Kreisverkehr
Endspurt: Die Bauarbeiten am neuen Kreisverkehr an der Kreuzung Rheinstraße/Steinstraße stehen vor dem Abschluss. Es gibt aber erneut Verkehrsprobleme. Foto: Ulrich Coenen

Für Stefan Prelisauer ist es ein Déjà-vu. Die Rheinstraße war bereits von April bis Juli komplett dicht. Prelisauers Blumengeschäft war für Kunden praktisch nicht erreichbar. Er musste gewaltige Umsatzeinbrüche hinnehmen, die durch den ersten Corona-Lockdown im Frühjahr dramatisch verschärft. wurden. In dem für die Branche wichtigen Weihnachtsgeschäft wiederholt sich dies nun. Die Rheinstraße ist seit Montag erneut gesperrt.

Prelisauer ist ratlos. „Von der Sperrung des östlichen Straßenabschnitts im Bereich des Schützenkreisels habe ich vergangene Woche aus dem Acher- und Bühler Boten erfahren“, berichtet er. „Die Stadt hat mich nicht informiert. Hätte ich das rechtzeitig gewusst, hätte ich weniger Pflanzen fürs Weihnachtsgeschäft im Großhandel bestellt und beispielsweise eine Mitarbeiterin gefragt, ob sie Urlaub nehmen möchte.“

Kein Kunde will mehr nach Bühl.
Stefan Prelisauer, Floristmeister

Der Floristmeister hat außerdem wenig Verständnis, dass die Feindecke für den neuen Kreisverkehr am Kaufland und der Austausch der maroden Wasserleitung beim Schützenkreisel gleichzeitig ausgeführt werden müssen. „Kann man diese Arbeiten nicht trennen?“ fragt Prelisauer. Auch die Arbeiten am Kreisverkehrs beim Kaufland gehen ihm zu langsam. „Mein niederländischer Großhändler sagt mir, dass ein Kreisel bei ihm daheim in drei Monaten fertig ist“, berichtet er.

Die aktuelle Verkehrssituation in der Rheinstraße hält der Florist für chaotisch. Wegen der Vollsperrung im Bereich des Schützenkreisels und der zweiten Vollsperrung im Bereich des neuen Kauflandkreisels können sich die Autofahrer kaum orientieren. Sie gelangen durch die Seitenstraßen in den freien mittleren Abschnitt und kommen weder in Richtung Osten noch Westen weiter. „Die meisten fahren bis zur Baustelle am Kaufland-Kreisverkehr, sehen die Baustelle und wenden“, erklärt Prelisauer. „So geht das den ganzen Tag.“

Als selbstständiger Einzelhändler freut sich Prelisauer grundsätzlich, dass die Stadt Straßen und Infrastruktur in Stand hält. „Aber doch nicht alles gleichzeitig“, meint er und verweist auf die zahlreichen Baustellen der vergangenen Wochen und Monate in Hauptstraße, Rheinstraße und Gartenstraße. „Kein Kunde will mehr nach Bühl“, stellt er fest. „Meine treuen Stammkunden sind mir erhalten geblieben, aber die spontanen Einkäufe sind weggebrochen. Einzelhändler, die in dieser Stadt nicht innovativ sind, überleben nicht.“

Andreas Bohnert, Ordnungsamtsleiter in Bühler Rathaus, verspricht schnelle Abhilfe. Wie ursprünglich geplant, wird die Rheinstraße im Bereich des Schützenkreisels am Donnerstag wieder für den Verkehr frei gegeben. „Das neue Seniorenzentrum dort wird an die Wasserleitung angeschlossen“, sagt Bohnert. „Bisher gab es nur eine provisorische Wasserleitung.“

Nach Auskunft von Bohnert hat die Stadt den Wasseranschluss am Schützenkreisel bewusst mit den Restarbeiten für den neuen Kreisverkehrs an der Kreuzung Rheinstraße/Steinstraße kombiniert. Die Arbeiten sollen am 16. Dezember abgeschlossen werden. „Wir wollten die Rheinstraße im Interesse der Anwohner nicht zweimal sperren“, sagt der Ordnungsamtsleiter. „Deshalb haben wir entschieden, die Arbeiten an beiden Baustellen gleichzeitig zu erledigen.“

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