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Wichtig für Vereine

Sinzheim saniert Bürgerbegegnungsstätte in Halberstung ab 2024 für Millionenbetrag

Die Gemeinde Sinzheim nimmt Geld in die Hand, um den Vereinstreffpunkt in der alten Schule Halberstung zu modernisieren. Mit dem Gebäude hat die Gemeinde einiges vor.

Die Bürgerbegegnungsstätte in Halberstung wird in vier Bauabschnitten saniert.
Die Bürgerbegegnungsstätte in Halberstung wird in vier Bauabschnitten saniert. Foto: Christina Nickweiler

Lange haben die Halberstunger Bürger ihren Vereinstreffpunkt, die Bürgerbegegnungsstätte (BBS) und die alte Schule, schmerzlich vermissen müssen, zunächst durch die Pandemiebeschränkungen und im vergangenen Jahr wegen der Einquartierung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine.

Nun soll die Bürgerbegegnungsstätte samt benachbarten altem Schulgebäude komplett saniert werden.

Bauarbeiten in Sinzheim sollen 2024 beginnen

Vorgesehen sind insgesamt vier Bauabschnitte, die mittelfristig realisiert werden sollen. Die Planungen hierzu wurden am Mittwochabend im Gemeinderat vorgestellt. Das Gremium beschloss den ersten Bauabschnitt in Angriff zu nehmen.

Noch in diesem Jahr soll die Ausschreibung der Arbeiten erfolgen. „Nächstes Jahr geht es los“, kündigte Johannes Lorenz vom Bauamt an.

Wie bereits berichtet, sind die Abwasserrohre des alten Schulgebäudes schon länger marode und gingen im Zuge der stärkeren Beanspruchung durch die Einquartierung endgültig in die Brüche. Durch den Bruch gelangte Erdreich in die Rohre. Betroffen sind davon Küche, Duschen und die WC-Anlage im Gebäude.

Ideen der Sinzheimer Vereine flossen in Planungen ein

Die Flüchtlinge mussten daher auf die sanitären Anlagen der Bürgerbegegnungsstätte ausweichen. Der Gemeinde ist es aber gelungen, ab vergangenen Februar die ukrainischen Flüchtlinge anderweitig unterzubringen.

Zwar war ein Probenbetrieb der Vereine seither wieder möglich, doch eine Sanierung des Vereinsgebäudes war unumgänglich geworden.

Lorenz erläuterte, dass in die Entwürfe Anregungen der Halberstunger Vereinsaktiven eingearbeitet worden wären. Ein Sanierungsplan sei aufgestellt worden.

Dieser beinhaltet vier Bauabschnitte: Heizung und Neueinteilung von Vereinsräumen im Erdgeschoss, Modernisierung der Sanitäranlagen in der BBS, Einrichtung von Wohnungen im Obergeschoss der alten Schule und im vierten Bauabschnitt soll das Dach der Gebäude saniert werden.

„Die Heizung wollen wir bald angehen“, sagte Lorenz. Diese alte, mit Öl betriebene Heizung stammt noch aus dem Jahr 1991. Zunächst würden die Öltanks ausgebaut. Entschieden habe man sich für eine Heizungsanlage mit Pellets mit einem entsprechenden Pelletspeicher, führte der Referent weiter aus und erläuterte, warum eine Wärmetauschpumpe nicht infrage kommt: „Der Wirkungsgrad ist nicht effizient genug. Die heizt nicht warm genug und kommt nur auf 55 Grad Celsius.“

Günstige Wohnungen sollen im alten Sinzheimer Schulgebäude entstehen

Mit dem ersten Bauabschnitt sollen auch die Vereinsräume im alten Schulgebäude neu zugeschnitten werden. So sollen aus zwei bestehenden großen Klassenzimmern, drei Räume entstehen, damit mehrere Vereine gleichzeitig anwesend sein können.

Lorenz nannte Kosten des der Bauabschnitts von rund 566.000 Euro, wovon möglicherweise circa 218.670 Euro bezuschusst werden könnten. Der Eigenanteil würde sich demnach auf rund 350.000 Euro beziffern, erfuhren die Gemeinderäte.

Im zweiten Bauabschnitt sollen in der Halle zwei Toiletten und eine Umkleidekabine mit Dusche, die von Sportvereinen genutzt werden können, entstehen. Der dritte Bauabschnitt beinhaltete den Bau von zwei Wohnungen im alten Schulgebäude: eine Wohnung mit circa 60 Quadratmetern und einem Schlafzimmer sowie eine weitere Wohnung mit 90 Quadratmetern und ebenso mit einem Schlafzimmer.

Lorenz führte aus, dass diese von der Gemeinde zum günstigen Wohnen angeboten werden könnten. Der Mietvertrag müsse so definiert werden, dass die Vereinsaktivitäten nicht beeinträchtig würden, meinte Lorenz.

Gabriel Schlindwein (CDU) wollte wissen, wie lange die gelagerten Pellets mit Blick auf die gestiegenen Beschaffungspreise reichen würden und bekam zur Antwort: ein Jahr und zwei Monate.

Carsten Bräutigam (Grüne) begrüßte die Planungen. „Ich freue mich, dass es endlich losgeht“, sagte er. Zuvor räumte Bürgermeister Erik Ernst (parteilos) ein, dass das Vereinsleben in Halberstung durch die Pandemie und die Einquartierung von Flüchtlingen sehr gelitten habe. „Es ist wichtig, dass man bald wieder Möglichkeiten schafft“, sagte er.

Die Kosten aller vier Bauabschnitte werden auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt. „Die Ausführung der Gesamtmaßnahme soll vorbehaltlich der Haushaltsberatungen für die nächsten Jahre eingeplant werden“, lautete dann auch der Beschluss des Gemeinderates.

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