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Müllsammelaktion

Viele Helferinnen und Helfer machen bei „Sinzheim räumt auf“ mit

Die erste von fünf anberaumten Müllsammelaktionen der Gemeinde stößt am Wochenende auf große Resonanz: Es kommen mehr, als angemeldet waren.

Müllsammler in Warnwesten
Mehr als 50 Helfer jeden Alters finden sich bei der ersten freiwilligen Müllsammelaktion am Bergsee in Vormberg zusammen. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Vor allem die vielen Kinder waren Feuer und Flamme am Bergsee in Vormberg. Alle wollten eine zitronengelbe Schutzweste tragen mit der Aufschrift „Sinzheim räumt auf“. Am Ende blieben von den 50 seitens der Gemeinde bestellten Westen nur vier übrig im Auto von Johannes Hurst.

Auch die 30 angeschafften Müllgreifer könnten sich als zu wenig erweisen angesichts der riesigen Resonanz auf die erste von fünf anberaumten Müllsammelaktionen der Gemeinde.

Aufgekommen war die Idee während der Klimatage mit Real- und Grundschulen in Sinzheim und Kartung, erzählt Martina Hurst. Müllaktionen einzelner politischer Gruppierungen im Gemeinderat habe es schon gegeben, das Thema sei immer wieder präsent.

Die Aktion soll in Sinzheim ein Bewusstsein über alle Ortsteile hinweg schaffen

Die jetzige Aktion hatte die Verwaltung gemeinsam mit dem Gemeinderat beschlossen. „Zur Bewusstseinsbildung über alle Ortsteile hinweg“, sagt Hurst. Wobei die Gemeinderäte zur freiwilligen Teilnahme und Begleitung der Maßnahme als Paten während der einzelnen Termine aufgerufen sind.

Eimer wurden aufgrund des regen Andrangs am Bergsee kurzfristig noch nachgeliefert. Etliche erfahrene Müllsammler hatten selbst Säcke mitgebracht, einige hatten auch an Handschuhe gedacht.

Es lagen 43 Anmeldungen mit zehn Kindern vor, doch bis zum Start fanden sich weit mehr Teilnehmer ein. „Hauptsache, es sieht gut aus“, meint Claudia Seifermann schmunzelnd zu den schnell vergriffenen „Leibchen“.

Sie wohnt in der Bergseestraße, findet die Aktion super und hat deshalb gleich ihre Schwester Silvia Berger und die Enkel mitgebracht. Sie hat auch bisher schon immer wieder beim Spazierengehen Müll aufgesammelt, da sie viel zu Fuß unterwegs ist.

Ihr gefällt die Idee der Gemeinschaftsarbeit, die sie vom Herbsten her gut kennt. Und da die Bäckerei Bähr für das leibliche Wohl gesorgt und die Gemeinde dazu Getränke gestiftet hatte, stand dem persönlichen Austausch im Anschluss an die Aktion nichts im Weg.

Die Kinder beschäftigt das Thema Umweltschutz sehr.
Steffi Riedl
Teilnehmerin und Mutter

Steffi Riedl ist mit ihrem Mann und den drei Kindern Lia, Frida und Levin vor Ort. „Die Kinder beschäftigt das Thema Umweltschutz sehr und die Hilflosigkeit bei der Frage, was können wir tun, um das Klima zu schützen“, sagt die junge Mutter.

Deshalb waren die Kinder auch sofort ganz vorne dabei, die Teilnahme an der Aktion war keine Frage. Frida setzt sich so intensiv mit der Thematik auseinander, dass sie ihren sechsten Geburtstag demnächst bewusst als Umwelttag feiern möchte unter dem Motto „Wir schützen den Wald“. Die Ausarbeitung des Plans liegt bei ihrer Mutter, meint diese schmunzelnd.

Da es so viele Helfer sind, teilt Johannes Hurst sie auf in zwei Gruppen. Die eine knöpft sich den Weg am Wald entlang in Richtung Ebenung vor. Dabei ist auch Thomas Boos mit acht Kollegen vom Männergesangverein Waldeslust Vormberg.

Er schiebt sein Fahrrad samt großem Anhänger nebenher, darauf ist Platz genug für einige Müllsäcke oder Eimer. Zusammen mit Albert Zoller erzählt er von Müllsammelaktionen des Vereins. Beide finden es aber gut, dass nun die Gemeinde den Rahmen vorgibt und das Material stellt.

Den wachsamen Augen der Sinzheimer Müllsammler entgeht nichts

Eine zweite Gruppe pilgert über den Tannenweg zur Grotte. Wobei die Teilnehmer sich rasch verzweigen und aufmerksam nach allem schauen, was da so rumliegt. Ob Zigarettenkippen, Taschentücher, Plastikdeckel, Verpackungsteile oder sonstige Kleinteile, den wachsamen Augen entgeht nichts.

Die Kinder sind mit Begeisterung und großer Gründlichkeit dabei. „Da vorne müssen wir noch schauen, da könnte auch etwas liegen“, treibt die gestiefelte Leonie ihre Gruppe unerbittlich an.

Lilly, die Tochter von Susann Schramm, hatte zuerst nicht so richtig Lust, mitzumachen. Doch als ihre beste Freundin anklopfte, änderte sich das und damit war auch ihre Schwester Lexa im Boot.

An zwei Sammelstellen wird der Müll abgeliefert, und da ist einiges zusammengekommen. Um 17 Uhr ist wieder Treffpunkt am Bergsee. Dann werden Warnwesten, Müllgreifer, Eimer und Säcke eingesammelt für die nächste Gruppe am kommenden Samstag.

Die Verpflegung schmeckt nach getaner Arbeit besonders gut. Die Teilnehmer tauschen sich untereinander aus, welche Strecken müllmäßig besonders ergiebig waren. Doch allgemein scheint Vormberg ziemlich sauber dazustehen.

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