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Neue Heizung

Gemeinderat beschließt Geothermie für Bühler Windeck-Gymnasium

Der Gemeinderat hat einstimmig eine Erdwärme-Sondeheizung für das Bühler Windeck-Gymnasium beschlossen. Die Kosten für einen Eisspeicher wären fast eine halbe Million Euro höher gewesen.

Windeck-Gymnasium Luft
Der Klassentrakt des Windeck-Gymnasiums in Bühl wird komplett saniert. Für die Heizung und Kühlung sind Erdwärmesondern in Kombination mit einer Wärmepumpe geplant. Foto: Bernhard Margull

Die Generalsanierung des Windeck-Gymnasiums ist das aktuell größte Bauvorhaben der Stadt. Den Architektenwettbewerb hat das Stuttgarter Büro Dasch, Zürn + Partner bereits 2019 gewonnen. Wegen dramatischer Kostensteigerungen in der Baubranche hatte sich das Investitionsvolumen von ursprünglich knapp 18 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 36 Millionen Euro verdoppelt. 

Der Entwurf wurde überarbeitet, mit den schließlich im Jahr 2022 aufgerufenen knapp 33 Millionen Euro wurde das Projekt aber nicht deutlich billiger.

Jetzt hat der Gemeinderat eine Entscheidung für das Energiekonzept des Klassentrakts getroffen. Das Gremium votierte einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung. Das Gebäude soll nach seiner Sanierung mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe beheizt und im Sommer gekühlt werden. 

Das System beruht auf Geothermie. Insgesamt werden 40 Bohrungen mit einer Tiefe von rund 67 Metern gesetzt. Weil das Bergrecht erst ab einer Tiefe von 100 Metern greift, ist kein besonderes Genehmigungsverfahren für dieses Projekt notwendig. 

Damit die Wärmepumpe effektiv arbeitet, wird sie mit einer Flächenheizung, in diesem Fall einer Heiz-/Kühldecke kombiniert. Eine Fußbodenheizung ist im Bestandsgebäude wegen des hohen Aufbaus nur schwieirg zu realisieren, außerdem ist ihre Kühlleistung im Sommer geringer. 

Heizkosten werden drastisch reduziert

Im Auftrag der Verwaltung hatten Fachingenieure alternativ einen Eisspeicher als Wärmequelle für den Klassentrakt mit insgesamt rund 4.500 Quadratmetern Fläche geprüft. 

Diese Lösung wäre allerdings fast eine halbe Million Euro teurer. Das war letztendlich das Argument, das sowohl rathausintern als auch im Gemeinderat den Ausschlag für die Geothermie gab. 

Die Kosten für die Eisspeichertechnik schätzen die Fachingenieure auf rund 1,79 Millionen Euro, die für die Erdwärmesondeanlage auf 1,32 Millionen Euro. Dass die Ausgaben für den Unterhalt des Eisspeichers mit rund 18.000 Euro pro Jahr geringfügig günstiger sind als die für die Erdsonde mit circa 20.000 Euro, fiel da nicht mehr ins Gewicht. 

Stadt Bühl machte positive Erfahrungen mit Erdwärmesonden

Ein Argument für die Erdwärmesonden sind auch die positiven Erfahrungen der Stadt. In der Verwaltungsvorlage wird die Technik als „praxiserprobt“ bezeichnet. 

Schließlich dient sie seit vielen Jahren als zuverlässige Wärmequelle für die Mensa des Windeck-Gymnasiums. 

Alles spricht für die Erdsonde.
Karl Ehinger, Stadtrat (Freie Wähler)

„Alles spricht für die Erdsonde“, meinte Karl Ehinger (FW). „Der Eisspeicher ist schlichtweg zu teuer.“ Die Technik sei allerdings interessant. Das sah auch Walter Seifermann (GAL) so: „Die Erdsonde ist deutlich günstiger.“

Seifermann wies allerdings darauf hin, dass der Flächenverbrauch für das Erdsondenfeld deutlich höher ist. „Ich gehe aber davon aus, dass wir diese Fläche in Zukunft nicht brauchen“, meinte er.

Georg Feuerer (CDU) sprach von einem „Konzept, das sich gut anhört“. Er hoffe, dass der Schulsanierung in fünf Jahren abgeschlossen sei. Johannes Moosheimer (FW) freute sich auf „komfortable Schulräume“. Gerade die Dämmung der Schule werde dafür sorgen, dass man nicht mehr so viele heizen müsse.

Barbara Becker (SPD) ist Oberstudienrätin am WIndeck-Gymnasium. „Wir sehen einer ganz tollen Sache entgegen“, stellte sie im Hinblick auf die Sanierung des Klassentrakts fest. 

Gerade habe die derzeitige Aula bei einer Veranstaltung wieder gezeigt, wie schwieirg sie zu nutzen sein. „Die Akustik ist unterirdisch“, fand Becker.

Lutz Jäckel (FDP) stellte fest, dass die hohen Mehrkosten für einen Eisspeicher Bände sprechen. „Ein Eisspeicher hätte mich schon gereizt“, räumte er ein. „Aber wir müssen auf den Euro gucken.“ Außerdem sei die Erdsonden-Technik bewährt. 

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