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Bürgerprotest trägt Früchte

Abfallwirtschaftsbetrieb Rastatt sucht nach Alternativ-Standorten für umstrittene PFC-Mülldeponie in Gaggenau

Die Pläne, PFC-belastetes Material auf der Deponie „Hintere Dollert“ abzulagern, führten im Gaggenauer Stadtteil Oberweier zu großen Diskussionen und der Gründung einer Bürgerinitiative. Nun gibt es neue Entwicklungen.

Mülldeponie Gaggenau Oberweier
PFC-belasteter Bodenaushub sorgt derzeit für Streitigkeiten im Landkreis Rastatt. Eigentlich sollte das Material auf der Deponie „Hintere Dollert“ im Gaggenauer Stadtteil Oberweier gelagert werden. Foto: Hans-Peter Hegmann

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Rastatt plant in Abstimmung mit der Stadt Gaggenau vor dem Hintergrund der andauernden Diskussion über die Überplanung der Deponie „Hintere Dollert“ in Gaggenau-Oberweier ein vorgezogenes Gutachten zu möglichen Standort-Alternativen im Landkreis und Entsorgungsmöglichkeiten für PFC-belasteten Bodenaushub außerhalb des Landkreises. Der Entscheidungsprozess werde sich dadurch nicht verlängern.

Dies geben der Erste Landesbeamte Dr. Jörg Peter und der Gaggenauer Oberbürgermeister Christof Florus bekannt. Ziel des gesamten Prozesses ist es, die Entsorgungssicherheit im Landkreis Rastatt mit einer soliden und zielgerichteten Planung auf lange Sicht zu gewährleisten.

Grundlage der Entscheidung ist das Ergebnis der vom Abfallwirtschaftsbetrieb in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie für eine Überhöhung der Deponie „Hintere Dollert“ in Gaggenau-Oberweier und die dabei realisierbare Einrichtung eines separaten Deponiebereichs für die Ablagerung von PFC-belasteten Bodenaushub. Die Ergebnisse der Studie wurden unter anderem dem Ortschaftsrat Oberweier sowie den Bürgerinnen und Bürgern in einer Informationsveranstaltung vorgestellt.

Zum jetzigen Zeitpunkt liegen lediglich die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor, die der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Mit dem eigentlichen Planfeststellungsverfahren wurde noch nicht begonnen. „Die Prüfung von Standortalternativen ist im Planfeststellungsverfahren zur Planrechtfertigung grundsätzlich ein zentraler Bestandteil und in jedem Fall vorzunehmen“, betont die technische Betriebsleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs im Landkreis Rastatt, Regine Krug.

„Wir erachten es als zielführend, insbesondere die Bearbeitung der mit einem möglichen PFC-Ablagerungsbereich entstandenen Fragen sowie die Prüfung von Standortalternativen bereits zum jetzigen Zeitpunkt vorzuziehen und dem Planfeststellungsverfahren voranzustellen. So können wir zügiger die in den vergangenen Wochen aufgeworfenen Bedenken und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger aufgreifen und müssen nicht erst den Fortschritt des Planfeststellungsverfahrens abwarten“, erläutert der Erste Betriebsleiter Dr. Jörg Peter.

Alternativen in Bühl, Rastatt, Durmersheim und Gernsbach

Das Gutachten soll sich – was Oberbürgermeister Christof Florus ausdrücklich begrüßt – neben der Deponie Hintere Dollert mit den vorhandenen Deponien in Bühl-Balzhofen, Rastatt, Durmersheim und Gernsbach als Alternativstandorte befassen und gleichzeitig prüfen, ob andere Flächen im Landkreis Rastatt oder auch Verwertungs- und Entsorgungsmöglichkeiten außerhalb des Landkreises in Betracht kommen.

„Wir sehen mit dieser Vorgehensweise nur Vorteile: Das vorgezogene Gutachten wird zu fundierteren Ergebnissen führen, als es eine Machbarkeitsstudie vermag, um die brennendsten Fragen der Bürgerinnen und Bürger schneller beantworten zu können. Gleichzeitig verzögert sich der Gesamtprozess jedoch nicht, da diese Überprüfung dann zum späteren Zeitpunkt entfällt“, so Dr. Jörg Peter abschließend.

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