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Jahresrückblick 2023

Brennende Autos in Gaggenau: So fühlt sich ein Betroffener knapp ein Jahr später

Am frühen Morgen des Dreikönigstags parkt der Gaggenauer Andreas Gmünd hektisch das Auto seiner Frau um. Sein eigenes kann er nicht mehr retten. Es brennt komplett aus. Was ist seitdem passiert?

Polizeibeamter und Wappen
Jens Vogel Leiter des Polizeireviers Gaggenau Foto: Tim Wendling

Noch einmal will Andreas Gmünd sein Auto nicht in Flammen aufgehen sehen. So wie am frühen Morgen des Dreikönigstags, als in der Hildastraße und der Rommelstraße vier Wagen abgefackelt werden. Sein neues Auto parkt Gmünd deshalb im Hof – hinter einem nigelnagelneuen Tor.

Der materielle Schaden ist inzwischen behoben

Der kommende 6. Januar mache ihm keine Sorgen oder gar Angst. „Das Thema ist für mich durch“, sagt Gmünd im Gespräch mit dieser Redaktion.

Er hat letztlich Glück gehabt: Seine Versicherungen haben die Schäden am eigenen Auto und dem Auto seiner Frau sowie am Wohnhaus übernommen. Doch sein Grundvertrauen hat Risse bekommen. „Gaggenau ist nicht mehr so sicher, wie es einmal war“, ist Gmünd überzeugt.

Wer die Täter waren und was sie angetrieben hat, ist bis heute ungeklärt. Das Verfahren wurde inzwischen eingestellt. „Wir haben leider keinerlei Hinweise auf konkrete Verdächtige erhalten“, sagt Wolfgang Kramer vom Polizeipräsidium in Offenburg.

Auch die Vermutung, dass es einen Zusammenhang mit den Silvesterkrawallen in Kehl gab, habe sich nicht bestätigen lassen.

Das war kein alltägliches Ereignis für Gaggenau.
Jens Vogel
Leiter des Polizeireviers Gaggenau

Immerhin: Die Befürchtung der Polizei, die vier Autos könnten nur der Anfang sein, hat sich auch nicht bewahrheitet. „Das war kein alltägliches Ereignis für Gaggenau“, sagt auch der örtliche Revierleiter Jens Vogel. „Aber es blieb bei einer Ausnahme.“ Zumindest was die Brände betrifft: Im Jahresverlauf hat insbesondere die selbst ernannte GG Bande immer wieder mit Schmierereien für Ärger gesorgt.

An Halloween gipfelt das Ganze in einem bis dahin nicht dagewesenen Krawall: Etwa 60 Jugendliche aus dem ganzen Murgtal ziehen randalierend und gewaltbereit durch die Stadt.

Bereits nach den Autobränden im Januar erklären Stadt und Polizei, dass die sogenannte „aufsuchende Jugendarbeit“ wieder intensiviert werden soll. Das gilt umso mehr nach den Vorfällen an Halloween.

Doch das ist nicht alles, wie Revierleiter Vogel betont: „Wir sind regelmäßig zu unterschiedlichen Uhrzeiten in allen Gemeinden des Murgtals mit Streifen unterwegs.“ Und das auch in zivil und mit Unterstützung des Polizeipräsidiums.

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