Wer sich für ein buntes und vielfältiges Gaggenau einsetzt und über die Stadtgrenzen hinaus Zeichen setzen will, war beim zweiten Treffen des Bündnisses „Gaggenau für Demokratie“ richtig. Rund 50 junge und ältere Interessierte kamen zum Kennenlernen, Ideen sammeln und Projekte planen ins Gemeindehaus St. Josef.
Wir brauchen Menschen, die tatkräftig mit anpacken.Stefan Schwaab
Mitkoordinator des Bündnisses
Eines machte Mitkoordinator Stefan Schwaab zu Beginn deutlich: „Ideen werden hier nicht nur abgeladen und dann soll sie irgendjemand umsetzen. Wir brauchen Menschen, die tatkräftig mit anpacken.“
Veranstaltungen kosten Geld: für die Bühne, die Lautsprecheranlage und einiges mehr. Dennoch wollen die Organisatoren keinen Verein gründen. Vielmehr ist angedacht, sich an einen bestehenden Verein anzudocken und eine Form von Unterabteilung zu bilden.
Gespräche mit „Kindgenau“ aufgenommen
In Mannheim gebe es bereits eine solche Organisationsform, mit der man in Austausch stehe. In Gaggenau biete sich der Verein „Kindgenau“ an, so Stefan Schwaab, der mit dem Vorsitzenden in Gesprächen über das Prozedere stehe.
Zu diesem zweiten Treffen waren ausdrücklich auch Jugendliche eingeladen, die dann tatsächlich kamen – in Form von Schülervertretern der Realschule und des Goethe-Gymnasiums, die auch für die Merkurschule sprechen. Sie wollen bei den Abschlussfeiern das Banner „Gaggenau für Demokratie“ aufhängen.
Konzert mit Weltmusik geplant
Drei Leitfragen hatten die Organisatoren ausgearbeitet, anhand derer die spontan gebildeten Arbeitsgruppen Ideen zusammentrugen. Es ging um den Grund der Teilnahme, um die Aktivitäten im Rahmen des Bündnisses und was jeder Einzelne beitragen kann. Ein Konzert mit Weltmusik gegen Antisemitismus und Rassismus war eine der Ideen.
Angeregt wurde, bereits in der vierten Grundschulklasse mit dem Format „Zeitzeugen der Demokratie“ zu arbeiten, um Kindern möglichst früh die Grundzüge von Demokratie zu vermitteln. Ein interkulturelles Kinderfest und ein internationales Kulturfest in Gaggenau waren ebenso Anregungen wie Solidaritätskundgebungen oder Mahnwachen für die Demokratie-Bündnisse im Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen.
In die Vereine und Schulen gehen
Eine weitere Idee war, in die Vereine zu gehen, damit dort das Thema Vielfalt und Demokratie präsent wird. Und – der Jugendgemeinderat solle wiederbelebt werden, damit Jugendliche demokratische Prozesse einüben.
Einige Termine füllten auch bereits den Terminkalender, der auf der Homepage und im E-Mail-Verteiler des Bündnisses veröffentlicht wird. So wird es einen Malwettbewerb geben, dessen Gewinner bei der Kundgebung der IG Metall zum 1. Mai ausgelost werden.
Eine mobile Ausstellung des Lernortes Kislau kommt ab dem 8. Mai in die Stadtbibliothek, mit umfangreichem Rahmenprogramm, an dem sich auch die Schulen beteiligen können. Es gibt Film-Vorführungen, thematische Lesungen in Kooperation mit „Bücherwurm“ sind in Planung und ein „Marktplatz Erinnerung und Zukunft“, initiiert von der Initiative 8. Mai.
Das nächste Treffen des Bündnisses findet am Donnerstag, 4. April, um 18 Uhr im evangelischen Gemeindehaus neben der Markuskirche statt, Interessierte sind willkommen.