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Unterstützung für Geflüchtete

DRK-Kleiderkammer in Gernsbach: Ukrainerin berät bei der Kleiderauswahl

Lida Kugele kann Bedürftige in ihrer Heimatsprache begrüßen. Sie stammt selbst aus der Ukraine. Die Besucher der Kleiderkammer in Gernsbach schätzen das.

Letzter Öffnungstag der Kleiderkammer vor den Sommerferien nur für Geflüchtete: Auch Nadiia Hovrich und ihre Tochter Lisa suchen Kleidung.
Am letzten Öffnungstag der Kleiderkammer vor den Sommerferien nur für Geflüchtete suchen auch Nadiia Hovrich und ihre Tochter Lisa Kleidung. Foto: Veronika Gareus-Kugel

Die drei Frauen, die die Kleiderausgabe für geflüchtete Ukrainer betreuen, haben am Mittwochnachmittag kurz vor den Sommerferien nicht viel zu tun. Doch die Ruhe täusche, sagt Lida Kugele. In der Regel würden das Angebot zu diesen speziellen Öffnungsterminen der Kleiderkammer im Schnitt zehn bis 20 Personen wahrnehmen.

Die vom DRK-Ortsverein Gernsbach eingerichtete Kleiderkammer für bedürftige Personen und Migranten ist an manchen Tagen gut ausgelastet. Der Grund dafür liegt auf der Hand, meint Lida Kugele. Nur wenige aus dem Personenkreis, die sich auf den beschwerlichen Weg aus ihrer Heimat nach Deutschland gemacht haben, können sich auch in Deutsch unterhalten.

Umso hilfreicher sei es für diese Menschen, dass jene, die die Kleiderkammer mitbetreuen, Landeskenntnis haben und Ukrainisch sprechen − wie Lida Kugele. Sie fand vor mehr als 25 Jahren eine neue Heimat in Gernsbach.

Ihr zur Seite stehen Doris Schlosser und Oksana, eine mit ihren zwei Jungen geflüchtete junge Frau. Zudem wurden die Öffnungszeiten so gelegt, dass möglichst viele Geflüchteten von der DRK-Offerte Gebrauch machen können.

Ukrainerin schätzt das Angebot des DRK-Ortsvereins Gernsbach

Es war der letzte Öffnungstag vor den Sommerferien nur für Geflüchtete aus der Ukraine. Diesen nutzte unter anderem Nadiia Hovrich aus Tschernihiw für sich. Seit März 2022 lebt die junge Frau und alleinerziehende Mutter in Deutschland. Ihren 19-jährigen Sohn musste sie zurücklassen. Er darf das Land nicht verlassen. Für junge Männer zwischen 18 und 60 Jahren gilt ein Ausreiseverbot aus dem Krisengebiet.

Eine erste Station war für die Mutter und ihre fünfjährige Tochter Lisa Gaggenau. Vor kurzem konnten die Geflüchteten eine bescheidene Wohnung in Rastatt beziehen.

Die Kleiderkammer kennt die junge Frau gut aus ihrer Zeit in Gaggenau. Das vom DRK-Ortsverein Gernsbach gemachte Angebot nimmt sie gerne an.

Ihre bisher im Rahmen eines Sprachkurses erworbenen Sprachkenntnisse reichen für eine Unterhaltung noch nicht aus. Aber Danke, Tschüss und weitere Begriffe kommen ihr schon ganz flüssig über die Lippen. Das Angebot, sich in ihrer Muttersprache unterhalten zu können, schätzt sie deshalb sehr.

Alle Bedürftigen sind in der Kleiderkammer in Gernsbach willkommen

Ein Sportdress sowie eine Jacke für Lisa und eine ebensolche für sich selbst zählen an diesem Tag zur Ausbeute. Die gelernte Bäckerin würde gerne arbeiten. Jedoch fehlt ihr neben ausreichenden Sprachkenntnissen eine Betreuung für das Kind. Ein Kindergartenplatz wurde noch nicht gefunden.

Auf den Kleiderständern präsentiert sich derzeit die aktuelle Sommerkleidung. Die Wintersachen kommen erst später, erläutert Kugele. Zudem weist sie im Gespräch mit unserer Zeitung oft und gerne darauf hin, dass alle Bedürftige willkommen sind.

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