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Sieben Lehrer und 22 Schüler in Quarantäne

Lehrerin an der Gaggenauer Merkurschule positiv auf Coronavirus getestet

Der erste Corona-Fall an einer Schule im Murgtal ist am Mittwoch bekannt geworden. Wie das Landratsamt in Rastatt mitteilt, ist eine Lehrerin der Merkurschule in Gaggenau positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sechs weitere Lehrer und 22 Schüler sind in der Folge in Quarantäne geschickt worden.

Merkurschule Gaggenau Schulhof 16.04.2020
Erster Corona-Fall an einer Schule im Murgtal: 29 Lehrer und Schüler der Merkurschule in Gaggenau sind in Quarantäne. Foto: Slobodan Mandic

Nach dem Kenntnisstand der Stadtverwaltung hat es sich um einen Zufallsfund gehandelt. Das berichtet Pressesprecherin Judith Feuerer auf Nachfrage der BNN. Die Lehrerin habe keine Symptome gezeigt.

In Quarantäne seien nun eine zweite Klasse sowie vier weitere Schüler, die gemeinsam mit der betroffenen Lehrerin bei einer Einschulungsfeier musiziert hatten, bestätigt Wolfgang Held. Er ist der leitende Direktor des Staatlichen Schulamts in Rastatt. Die Gäste der Feier seien dank des Hygienekonzepts weit genug von der Bühne entfernt gewesen. Eine Ansteckung der Erstklässler und ihrer Eltern sei daher nicht zu befürchten.

Alle Betroffenen müssen in Quarantäne bleiben, bis der letzte Kontakt mit der positiv getesteten Lehrerin 14 Tage zurückliegt. Das gelte unabhängig davon, ob sie Corona-Tests machen oder nicht, erläutert Stefan Biehl auf Nachfrage. Zu seinem Dezernat im Landratsamt gehört unter anderem das Gesundheitsamt. Ob weitere Personen in Quarantäne geschickt werden müssen, „kann ich noch nicht final beantworten“. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamts stecken Biehl zufolge noch mitten in den Untersuchungen.

Für die Schule bedeutet der Corona-Fall, dass zwei Wochen lang sieben Lehrer fehlen. Was genau der Corona-Fall für den Unterrichtsbetrieb der Gemeinschaftsschule bedeutet, war jedoch nicht zu erfahren. Die Schulleitung gab am Mittwoch keine Auskunft.

Wenn an einer Schule sieben Lehrer ausfallen, können wir das nicht ausgleichen.
Wolfgang Held, Direktor des Schulamts in Rastatt

Klar ist: Das Schulamt kann sie nur begrenzt unterstützen, sagt Wolfgang Held. „Wenn an einer Schule sieben Lehrer ausfallen, können wir das nicht ausgleichen. Unsere Lehrerversorgung in diesem Jahr ist eng.“ Die meisten Vertretungslehrer seien bereits im Einsatz.

Das Schulamt prüft noch, ob Lehrer von anderen Schulen aushelfen können. Denkbar ist auch, dass Lehrer in Quarantäne ihre Kollegen unterstützen, etwa mit Arbeitsblättern oder Unterrichtsmaterial. Für die betroffenen Schüler soll Fernunterricht organisiert werden. Allerdings seien Zweitklässler digital weder so ausgestattet noch so geschult wie ältere Schüler, sagt Held.

Merkurschule muss die Quarantäne-Zeit überbrücken

Es ist davon auszugehen, dass die Merkurschule eine interne Überbrückung schaffen muss. Das ist nicht unmöglich, sagt Wolfgang Held: „14 Tage kommen auch mal bei einer starken Grippewelle vor.“ Die Schulleitung könne versuchen, Angebote zu streichen. Beispielsweise könnten nachrangige Fächer oder AGs ausfallen. Wichtig ist ihm, dass die Kernfächer bedient werden. Außerdem sollten die Kürzungen nicht die ersten und die Abschlussklassen treffen, sagt Held.

Entsprechende Tipps für Corona-Engpässe hätten Schulen bereits bekommen. Denn „damit war ja zu rechnen“. Das große Ziel sei, dass keine Schule schließen muss, sondern allenfalls kleine Gruppen daheim bleiben. Bislang sei das auch gelungen.

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