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Normalerweise gefragte Aufenthaltsorte

So ist die Situation in den Biergärten im Murgtal

Seit Mitte Mai sind die Biergärten wieder geöffnet: Darüber, wie die Saison nach und mit Corona inzwischen angelaufen ist, haben die BNN mit den Betreibern gesprochen.

Gastwirt Patrick Raum (2. von rechts) freut sich über treue Stammgäste, die trotz Corona-Krise nicht nur den Biergarten im Kurpark, sondern auch die Gaststätte „Christophbräu“ besuchen.
Gastwirt Patrick Raum (2. von rechts) freut sich über treue Stammgäste, die trotz Corona-Krise nicht nur den Biergarten im Kurpark, sondern auch die Gaststätte „Christophbräu“ besuchen. Foto: Foto: Hans-Peter Hegmann

Von Hans-Peter Hegmann

Sie bieten frische Luft, die Möglichkeit zu genügend Sicherheitsabstand und aktuell viel Sonnenschein – Biergärten sind normalerweise gefragte Aufenthaltsorte im Sommer. Doch wie sieht es in Zeiten der Corona-Krise aus? Die Badischen Neuesten Nachrichten hörten sich in zwei Biergärten im Murgtal um.

Seit Mitte Mai sind die Biergärten wieder geöffnet. Der des Gasthauses „Christophbräu“ befindet sich im Bad Rotenfelser Kurpark und ist besonders bei Radfahrern beliebt. Gastwirt Patrik Raum berichtet, dass die Saison inzwischen relativ gut angelaufen sei.

Er kann es sich jedoch nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass er erst acht Wochen später als geplant öffnen durfte. „Und ausgerechnet in diesem Jahr hatten wir das beste Osterwetter seit Jahren, und alle Konzerte im Biergarten mussten abgesagt werden“.

Außerdem dürfe er nur die Hälfte der möglichen Sitzplätze zur Verfügung stellen. Das bedeute im Biergarten statt bis zu 500 Gästen nur maximal 280 und in der Gaststätte anstatt 180 Sitzplätzen nur 100. „Das heißt ganz klar, besonders im sonst immer gut besuchten Biergarten nur rund die Hälfte an Umsatz.“

Ein oft genanntes Hemmnis für einen Gaststättenbesuch sieht er in der Pflicht, schriftlich die Personendaten angeben zu müssen. „Da höre ich immer wieder von Gästen, dass sie das absolut nicht machen wollen“, sagt Raum. Er blicke aber zuversichtlich in die Zukunft, mache sich jedoch als engagierter Gastronom und Dehoga-Mitglied Sorgen um die Kollegen, die nur eine geringe Anzahl Sitzplätze im Innenbereich haben. Er befürchte sogar, dass das Gastronomiesterben zum Ende des Jahres zunehmen wird.

Fast Totalausfall beim Biergarten an der Murghalle

Nicht ganz so zufrieden ist Mirko Weber in Forbach. Er betreibt dort die „Adventure World in der Murgtal-Arena“. Nach den verschiedenen Events wie Flussbett-Wanderung in der Murg oder Soft-Rafting mit Schlauchbooten treffen sich die Teilnehmer im von ihm ebenfalls betriebenen Biergarten an der Murghalle zur Stärkung.

Neben Getränken bietet er Barbeque und Flammkuchen an. „Dabei sind sonstige Gäste selbstverständlich herzlich willkommen“, erklärt Weber die Betriebsart seines gastronomischen Angebotes. Da diese Veranstaltungen auch unter der Woche stattfinden, war der Biergarten in der Vergangenheit oft geöffnet.

„Wenn sich allerdings, wie in diesem Jahr, bisher noch keine einzige Schulklasse oder ein Firmen-Team zu einem Abenteuertag angemeldet hat, brauche ich den Biergarten erst gar nicht aufmachen“, lautet sein Fazit zur diesjährigen Saison. Hinzu komme noch, dass durch den niedrigen Wasserstand auf der Murg die Strecke direkt vor der Murghalle aktuell nicht befahrbar ist.

Inzwischen haben wohl auch Radler und Wanderer diesen idyllisch gelegenen Ort entdeckt.
Mirko Weber, Pächter des Campingplatzes in Bad Herrenalb

Dadurch habe er bisher in Forbach quasi einen Totalausfall erlitten. Er erwarte auch keine Änderung mehr, da die Saison mit dem Ferienende langsam zu Ende gehe. Er habe allerdings keine Existenzängste und habe die Fixkosten bisher mit Kapital aus seiner geplanten Altersvorsorge bedient.

Zum Glück sei er aber auch noch der Pächter des Campingplatzes in Bad Herrenalb. Dort gibt es für Dauercamper und Kurzzeitgäste das „Albtal-Stadl“ mit einem kleinen Speiseangebot und angeschlossenem Biergarten. Diesen hatte er bisher nur am Wochenende geöffnet.

Da inzwischen die Anzahl der Gäste von außerhalb des Campingplatzes stetig angestiegen sei, wolle er ab sofort den Biergarten auch Donnerstag und Freitag öffnen. „Inzwischen haben wohl auch Radler und Wanderer diesen idyllisch gelegenen Ort entdeckt.“

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