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Neujahrsempfang

Achern wählt einen neuen OB: Klaus Muttach verzichtet auf dritte Amtszeit

Zwei Amtszeiten sind genug: Die Acherner sind im Herbst aufgerufen, einen neuen Oberbürgermeister zu wählen. Amtsinhaber Klaus Muttach hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.

Der Achener Oberbürgermeister Klaus Muttach in seinem Dienstzimmer im Rathaus Illenau
Hört auf: Der Achener Oberbürgermeister Klaus Muttach in seinem Dienstzimmer. Foto: Michael Moos

Der Acherner Oberbürgermeister Klaus Muttach wird sich nicht um eine dritte Amtszeit bewerben. Der 59-Jährige kündigte beim Neujahrsempfang der Stadt in der Großweirer Schlossfeldhalle an, dass er zum 3. November nach 16 Jahren aus dem Amt scheiden wird.

„Ich habe gemeinsam mit tollen Mitstreitern wertvolle Projekte zur Realisierung führen und die entscheidenden Weichen stellen dürfen“, sagte er in einer emotionalen Ansprache vor den Bürgern der Stadt, die sich erstmals seit der Corona-Pause wieder zum Neujahrsempfang in herkömmlicher Form treffen konnten.

Acherns OB Klaus Muttach spricht beim Neujahrsempfang.
Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach gibt beim Neujahrsempfang seine Entscheidung bekannt, nicht noch einmal antreten zu wollen. Foto: Roland Spether

Sein Herz, so Muttach (CDU), sage ihm ganz klar: „Mach weiter.“ Der Verstand aber sage, dass man aufhören solle, „wenn es am schönsten ist und am meisten schmerzt“.

Klaus Muttach hat wichtige Projekte in Achern angestoßen

Die Ankündigung von Muttach bedeutet eine Zäsur für die Stadt Achern. Wie kein anderer Oberbürgermeister vor ihm hat er wichtige Zukunftsprojekte auf den Weg gebracht.

An erster Stelle steht der Neubau des Klinikums, dessen Spatenstich, mindestens aber die Fertigstellung, er nun vermutlich als Gast miterleben wird. „Wenn ich ein funktionierendes Krankenhaus sehe, tut es mir als Acherner Bürger genauso gut wie wenn ich amtierender Oberbürgermeister wäre.“

Zur Ruhe setzen will sich Muttach mit dieser Entscheidung noch nicht. Er habe „bis zum heutigen Tag keine Alternative gesucht und werde dies in den nächsten Monaten angehen“, kündigte er an.

Volles Engagement als Oberbürgermeister bis zum 3. November

Bis zum 3. November aber werde er alles geben, um die Stadt weiter voranzubringen und versuchen, „den Schmerz zu verdrängen, dass auch für mich das schönste politische Amt in diesem Land, nämlich Oberbürgermeister in Achern, nur ein Amt auf Zeit ist“.

Muttach hatte vor 15 Jahren die Aufgabe an der Spitze des Acherner Rathauses in einer Zeit übernommen, in der ein kritischer Gemeinderat viele Initiativen der Verwaltung blockiert hatte. Das hat sich grundlegend geändert, Rat und Verwaltung pflegen mittlerweile ein konstruktives Miteinander, das gerade in den letzten Jahren viele grundlegende Weichenstellungen möglich machte.

Ein Fassanstichseminar allein recht nicht, um OB zu werden.
Klaus Muttach, Oberbürgermeister

„Der Gemeinderat ist in dieser Kombination wirklich ein tolles Gremium“, lobte der OB am Rande der Veranstaltung am Freitagabend, jedes einzelne Mitglied trage dazu bei: „Ich glaube, wir haben wirklich ein vertrauensvolles Miteinander.“

Mit der rechtzeitigen Bekanntgabe seiner Entscheidung wolle er dazu beitragen, „dass sich geeignete und charakterfeste Bewerberinnen oder Bewerber mit der erforderlichen Fachkompetenz“ für eine Kandidatur entscheiden. Das Amt sei eine verantwortungsvolle Aufgabe, so Muttach weiter, „ein Fassanstichseminar allein reicht nicht, um Oberbürgermeister zu werden“, betonte er in einem Gespräch mit dieser Redaktion.

Muttach blickt auf eine mehr als 30-jährige kommunalpolitische Erfahrung zurück, vom Bürgermeister-Stellvertreter in Ringsheim über das Amt des Seelbacher Bürgermeisters, den Vorsitz der größten Kreistagsfraktion bis zu seiner Wahl und Wiederwahl als Acherner Oberbürgermeister.

Es sind keine Ämter, an denen man kleben darf.
Klaus Muttach, Oberbürgermeister

Er habe in dieser Zeit viel beispielsweise über das Verhältnis von Gemeinderat und Verwaltung gelernt, und auch darüber, wie man im Umgang miteinander ein angemessenes Gleichgewicht finden kann. In Achern habe er mit einer exzellenten Verwaltung zusammengearbeitet und mit einem Gemeinderat „in der mir jede Gruppierung und jede Fraktion wichtig ist, so dass ich keine missen möchte“.

Dennoch dürfe man nicht übersehen, dass politische Aufgaben zeitlich befristet seien: „Es sind keine Ämter für die persönliche Eitelkeit und keine Ämter, an denen man kleben darf.“

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