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Mit Sauerkraut zum Sieg

Acherner Koch steht bei internationalem Wettbewerb „Chef Balfegó“ im Finale

Maximilian Krämer von der Scheck-in Kochfabrik fährt zum Finale des internationalen Kochwettbewerbs „Chef Balfegó“. Der Acherner gewann den deutschen Vorentscheid. Was Sauerkraut damit zu tun hat.

Koch Maximilian Krämer schneidet eine Thunfischlende zu.
Konzentriert: Maximilian Krämer bereitet eine Thunfischlende für seine Sauerkraut-Thunfisch-Kombination zu. Foto: Mark Gregotsch

Ab und zu wird das Stimmengewirr der Kandidaten und Besucher in der Scheck-in Kochfabrik in Achern von den Geräuschen eines Küchenmixers ergänzt.

Beim nationalen Vorentscheid des Kochwettbewerbs „Chef Balfegó“ war einiges los. Ein bisschen abseits vom Geschehen stehen Maximilian Krämer und sein 22-jähriger Assistent Jannik Schrack.

In wenigen Minuten beginnen die beiden mit den Vorbereitungen für ihren ersten Kocheinsatz. Noch wirken sie tiefenentspannt und geben sich dennoch kämpferisch. „Ich will heute gewinnen“, sagt der junge Sous-Chef der Scheck-in Kochfabrik Achern unverblümt, bevor er loslegt.

Maximilian Krämer gewinnt Vorentscheid von Chef Balfegó

Mit einer gewagten Kombination aus Sauerkraut und Thunfischlende will er die Jury von seinen Fähigkeiten überzeugen. Wenige Stunden später steht fest: Krämer setzt sich gegen seine fünf Konkurrenten durch und wird beim internationalen Finale in Madrid am 24. Oktober als einziger deutscher Teilnehmer um den Titel „Chef Balfegó“ kämpfen.

Der Chef Balfegó feiert in der Scheck-in Koch Fabrik seine Premieren-Ausgabe in Deutschland. Dahinter steht das gleichnamige spanische Unternehmen, dessen Geschäftsmodell nach eigenen Angaben der nachhaltige Fang und Verkauf von Thunfisch ist.

Deshalb steht der Wettbewerb ganz im Zeichen des namensgebenden Balfegó Blauflossen-Thunfischs. Die Herausforderung besteht darin, die Jury mit zwei Gerichten zu überzeugen. Während die Vorgabe für den ersten Gang in der Verarbeitung eines Lendenstücks besteht, können die Teilnehmer ihrer Kreativität beim zweiten Teller freien Lauf lassen.

Mir ist wichtig, dass der Thunfisch geschmacklich im Zentrum steht.
Christian Sturm-Willms, Juror und Sternekoch

„Mir ist wichtig, dass der Thunfisch geschmacklich im Zentrum steht“, sagt Juror und Sternekoch Christian Sturm-Willms aus Bonn. Damit das gelingt, müssen die Zutaten genau aufeinander abgestimmt sein, so Jan Pettke. Er ist ein Kollege Krämers bei der Scheck-in Kochfabrik. 2017 ist er beim Wettbewerb „Koch des Jahres“ auf dem ersten Platz gelandet.

Von Krämers Idee, die Thunfischlende ausgerechnet mit Sauerkraut zu kombinieren, sei er zunächst nicht überzeugt gewesen: „Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen“, berichtet Pettke. Die anfängliche Skepsis habe sich allerdings nach einem Geschmackstest erledigt, fügt er an.

Rheinauer Koch Francesco D’Agostino will immer besser werden

Rücken an Rücken mit Maximilian Krämer kocht der zweite Lokalmatador. Francesco D’Agostino, Betreiber des Gioias in Rheinau. Der gebürtige Venezolaner, dessen Eltern aus Italien kommen, kämpft zusammen mit seinem Assistenten Riccardo Ponti aus Bergamo um den begehrten Finalplatz.

Anders als Krämer hat sich D’Agostino, der 2010 nach Deutschland kam, nichts Spezielles vorgenommen. „Der Thunfisch eignet sich sehr gut, um unsere Alltagsküche zu präsentieren“, sagt er.

„Immer besser werden“ stehe für ihn und seinen Assistenten beim Kochen im Mittelpunkt. D’Agostino setzt beim Chef Balfegó wie in seinem Küchenalltag auf seine sogenannte „Regionale Fusionsküche.“ Das bedeute, dass er vorwiegend regionale und saisonale Produkte mit Kochtechniken kombiniert, die er bei seinen internationalen Aufenthalten erlernt hat.

So vereint der Wahl-Rheinauer in seinem zweiten Gericht Thunfischbäckchen mit Tacos, einer Salsa-Sauce, Süßkartoffeln, Chicharrón und Zwiebeln. Ob er heute zufrieden ist? „Ja, das hat alles gut gepasst“, sagt er und nickt mit dem Kopf.

In Madrid winken Ruhm und Geld

Dass sie in Konkurrenz stehen, merkt man Krämer und D’Agostino im Umgang miteinander nicht an. Nachdem sie der Jury ihre Gerichte präsentiert haben, ist die Stimmung bei beiden gelöst. Sie sind schon seit Jahren befreundet, plaudern entspannt, während sie ihre Küchenzeile säubern.

Für sie und die anderen Kandidaten heißt es jetzt nur noch, geduldig auf das Urteil der Jury warten. Neben Christian Sturm-Willms verköstigen Tristan Brandt und Manuel Ulrich die Gerichte der Kandidaten.

Schließlich ist klar: Maximilian Krämer darf in einigen Wochen nach Madrid, um dort gegen spanische und italienische Spitzenköche um den Titel des „Chef Balfegó“ zu kämpfen. Daneben winkt ihm ein Preisgeld über 6.000 Euro, eine Japanreise für zwei Personen und weitere Preise wie beispielsweise ein japanisches Messerset.

„Es ist eine absolute Ehre, den heutigen Wettbewerb gewonnen zu haben. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen“, wird der Gewinner in einer anschließenden Pressemitteilung des Veranstalters zitiert.

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