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Protest der Landwirte

Großes Leuchtfeuer als Zeichen der Solidarität in Achern

Auf dem Bienenbuckel in Oberachern gab es ein großes Leuchtfeuer. Landwirte drückten damit ihren Protest aus und wollten ein Zeichen der Solidarität setzen.

Leuchtfeuer auf dem Bienenbuckel in Oberachern als Zeichen des Protestes der Landwirte
Ein „Leuchtfeuer“ war vom „Bienenbuckel“ aus weithin zu sehen als Zeichen der Solidarität der Landwirte untereinander und deren Forderungen an die Politik für eine gute und sichere Zukunft der Landwirtschaft. Foto: Roland Spether

Das große „Leuchtfeuer“ auf dem „Bienenbuckel“ war weit in die Rheinebene und in das Achertal zu sehen. Viele Bürger machten sich am Samstag zu Fuß hinauf auf den Oberacherner Hausberg, während über 70 Schlepper aus dem Renchtal, Achertal und Sasbachtal anrollten.

„Wir wollen gemeinsam ein Zeichen der Solidarität setzen, das in den Himmel leuchtet, wortwörtlich!“, so das Ziel der Initiatoren vom Ortsverein Oberachern des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) und den Landfrauen Oberachern vom Landfrauenverband Südbaden.

Landwirte machen in Achern auf Probleme aufmerksam

Der Platz für das „Leuchtfeuer“ war mit seinen sagenhaften Ausblicken vom Achertal bis zum Kaiserstuhl und weiter nach Straßburg, zu den Vogesen und bis in die Pfalz perfekt, um auf die Probleme der Landwirte, Obstbauern und Winzer aufmerksam zu machen.

Denn beim Blick über einen Bereich von mindestens 250 Grad wird dem Betrachter auch schnell klar, wer für den Erhalt und die Pflege dieser herrlichen Landschaft mit vielen Sonderkulturen verantwortlich ist und welch hohen Wert dieser schöne Flecken Land vor allem auch für die Bürger und deren Natur- und Freizeitgenuss hat.

Deshalb war beim Blick vom „Leuchtfeuer“ aus schnell klar, dass es den Bauern bei ihren Protesten in den vergangenen Wochen um viel mehr ging als „nur“ um die steuerlichen Entlastungen beim Agrardiesel und die Befreiung der land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeuge von der Kfz-Steuer, wie Adolf Karcher (BLHV) und Michaela Bross (Landfrauen) betonten.

Klage über „überbordende Bürokratie“

„Mit dem Leuchtfeuer wollen wir ein deutliches Zeichen setzen, damit die Politik umdenkt“, so Karcher. Denn es gehe längst nicht mehr allein um den Agrardiesel, sondern die Landwirtschaft sei mit einer „überbordenden Bürokratie“, hohen Standards, gestiegener Mindestlohn und einer enormen Kontrolle belastet. „Bei jedem Euro, den wir verdienen, werden wir auch noch kontrolliert und das lähmt die Bauern.“

Beim Blick auf den „Bienenbuckel“ werde das Problem auch sichtbar, denn es liegen jetzt schon viele Rebflächen brach, weil es immer weniger Winzer und junge Leute mit Interesse für den Weinbau gebe.

Das werden alles Pflegefälle für die Zukunft.
Adolf Karcher
Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband

„Das werden alles Pflegefälle für die Zukunft“, meinte Karcher hinsichtlich der Freiflächen, die es in früheren Zeiten so nicht gab. Der „Bienenbuckel“ und das sich ändernde Landschaftsbild sei ein gutes Beispiel, weshalb das Fass zum Überlaufen kam und wie wichtig es sei, dass bei Entscheidungen für die Landwirtschaft „keine Ideologie, sondern Sachverstand“ vorherrsche.

Wichtig war für die Karcher, dass die Aktionen der hiesigen Bauern friedlich verliefen. Er habe auch den Eindruck, dass die Anliegen der Bauern bei einem Großteil der Bevölkerung ankamen. 

Landfrauen unterstützen heimische Landwirtschaft

„Wir Landfrauen stehen für regionale Lebensmittel und unterstützen gerne die heimische Landwirtschaft, weil es letztlich um eine gesunde Ernährung geht“, so Bross.

Sicherlich müsse die Bevölkerung jetzt noch weiter über den Wert der regionalen Produkte informiert und sensibilisiert werden, es müsse aber auch auf die Politik eingewirkt werden, um bessere Rahmenbedingungen für die Landwirte und die Sicherung ihrer Existenz zu schaffen, so Bross. Dazu werde es nun über die Verbände die entsprechenden Gespräche mit den politisch Verantwortlichen geben.

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