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Erstes Markt-Wochenende

So viel Geld geben die Besucher auf dem Acherner Weihnachtsmarkt aus

Gönnen sich die Menschen fröhlich Bratwurst und Punsch oder überlegen sie lieber zweimal? Wir haben die Besucher auf dem Weihnachtsmarkt in Achern gefragt. Das Ergebnis: Knausrig ist hier kaum jemand.

Frau schöpft Suppe in eine Glühweintasse
Zwischen drei und 30 Euro: Das ist die Bilanz der Besucher, die die Redaktion befragt hat - hier der Stand der „Möschbacher Gassedaifl feat Grieseblooser“. Foto: Stefanie Prinz

„Hier sind schnell mal 20 Euro weg, und dann hat man eigentlich nur ein bisschen gevespert“, sagt die Besucherin mit der Glühweintasse in der Hand, ihr Mann nickt. „Überteuert ist es insgesamt nicht“, sagt sie. Nur sechs Euro für Merguez im Brötchen, das fanden sie viel.

Eine Grenze, wie viel Geld sie an diesem Abend auf dem Acherner Weihnachtsmarkt ausgeben wollen, haben sie sich nicht gesetzt. „Wenn man hier ist, dann isst und trinkt man eben – deshalb kommt man schließlich her.“ So geht es offenbar den meisten Besuchern: Man ist froh, dass der Markt überhaupt stattfindet.

Ein bisschen schauen die beiden Schwarzacher dann aber doch aufs Geld: „Wir gehören zu denen, die immer noch in D-Mark umrechnen. Wir würden zum Beispiel niemals für eine Waffel vier Mark bezahlen.“

Wenn es nur um den Glühwein ginge, könnte man den auch im Supermarkt kaufen.
Besucher aus Stuttgart

Anders ein Paar aus Stuttgart ein Stück weiter, vor dessen Nachwuchs eine Waffel auf dem Tisch liegt. Sie wollen nach einem Ausflug in die Region gerade gehen. Beide hatten auch einen Glühwein, sodass sie zehn Euro ausgegeben haben. „Man überlegt sich jetzt, da alles teurer geworden ist, ob man noch eine zweite oder dritte Tasse trinkt“, sagen sie.

3,50 Euro bezahlen sie in Achern dafür, zu Hause bis zu fünf Euro. „Hier geht es also noch. Andererseits: Man kommt wegen der Atmosphäre. Wenn es nur um den Glühwein ginge, könnte man den auch im Supermarkt kaufen und wäre günstiger dran.“

Preise sind für viele Besucher noch im Rahmen

20 bis 30 Euro werden sie wohl bezahlen, schätzt Katja Hauser aus Achern, die mit ihrer Familie um einen Tisch herum steht. „Falls es irgendwann 50 bis 60 Euro werden, wäre das deutlich zu viel.“

Bis jetzt haben eine Tasse Glühwein gekauft. Der Preis sei in Ordnung, gerade im Vergleich zum Baden-Badener Weihnachtsmarkt, den sie auch schon besucht und als viel teurer empfunden hat. Der deutlich kleinere Acherner Markt, der wegen der Baustelle am Rathausplatz in abgespeckter Form auf dem Adlerplatz stattfindet, sei eine nett gemachte Alternative.

Man muss man schon darauf achten, wofür man Geld ausgibt.
Besucherin aus Oberachern

„Alles wird teurer, aber auf unseren Konten landet nicht mehr Geld. Da muss man schon darauf achten, wofür man es ausgibt“, sagt eine Frau aus Oberachern, die mit Schwiegertochter und Enkel am Rand steht.

Ein Limit haben sie sich für den Besuch trotzdem nicht gesetzt: „Die Preise sind ja im Rahmen.“ Das findet auch das Ehepaar Benkeser aus Lauf, das von einer Ecke aus beobachtet, wie sich der Markt füllt. Ihr Budget: 20 bis 25 Euro. Sie bezahlen für Bratwurst und Glühwein – mehr als einen gibt es von Letzterem allein deshalb nicht, weil sie gleich mit dem Auto nach Hause fahren werden. „Wenn der Glühwein irgendwann vier Euro kostet, ist für uns aber Schluss: Dann trinken wir ihn lieber zu Hause.“

Um 50 Cent ist er im Vergleich zu 2021 teurer geworden und mit 3,50 Euro kein Vergleich zu anderen, größeren Märkten, sagt Marktmeister Johann Schalast. Ob die Besucher in der aktuellen Krisenzeit länger überlegen, ob sie sich Bratwurst, Waffel oder Punsch leisten wollen?

Nein, meint Schalast, der auf dem Crêpe-Eisen gerade den Teig verstreicht. „Man kann sagen: Die Leute sind hungrig und freuen sich, dass sie inzwischen wieder raus können“, sagt er. „Natürlich gibt es Familien, die jetzt sparen müssen, das ist klar. Die teilen sich den Crêpe dann eben.“

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