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Mindestens 23 Fälle

Wegen eines Corona-Ausbruchs sind im Kinzigtal Training und Singen abgesagt

Kreise können lokale Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus erlassen. Zwei Städte und eine Gemeinde im Kinzigtal greifen auf Anraten des Offenburger Gesundheitsamts jetzt durch.

Luftbild der Wolfacher Innenstadt
Corona auf dem Vormarsch: Wolfach, Oberwolfach und Hausach sind derzeit besonders stark betroffen. Deshalb gibt es jetzt lokale Einschränkungen. Foto: Achim Keiper

Die Bürger in Wolfach, Oberwolfach und Hausach sollen bis auf Weiteres alle nicht unmittelbar notwendigen Veranstaltungen absagen.

Mit dieser Empfehlung reagieren die Bürgermeister der drei Städte und Gemeinden auf ein lokales Infektionscluster mit dem Coronavirus, das vermutlich von Wolfach ausgegangen ist.

Bislang sind 23 aktive Infektionen bekannt. Das Gesundheitsamt des Ortenaukreises geht aber davon aus, dass es weitere, bislang symptomlose, Betroffene gibt. Die drei Rathauschefs sprechen von einer „prekären Situation“.

Der Aufruf beruht auf einer Empfehlung des Offenburger Gesundheitsamts. Damit reagieren Kommunen und Kreis erstmals in der Ortenau mit weitreichenden lokalen Maßnahmen auf die Verbreitung des Covid-19-Erregers. Diese Vorgehensweise gilt derzeit als Möglichkeit, einen erneuten Lockdown ganzer Regionen zu vermeiden.

Bisher setzen Wolfach, Oberwolfach und Hausach auf freiwillige Corona-Maßnahmen - Verordnungen könnten folgen

Woher die Infektionen genau stammen und wie sie sich verbreitet haben, ist derzeit noch unklar. „Der eigentliche Ursprung der Infektionskette konnte noch nicht eindeutig identifiziert werden“, so die Leiterin des Offenburger Gesundheitsamts, Evelyn Bressau.

Die Gemeinden hätten sich nach einem Gespräch mit dem Gesundheitsamt auf ein Maßnahmenpaket verständigt, schreiben die Bürgermeister der drei Kommunen in einer gemeinsamen Erklärung.

Noch setzen die beiden Städte Wolfach und Hausach sowie die Gemeinde Oberwolfach auf Freiwilligkeit. Sollte sich die Situation weiter zuspitzen, dann wäre aber auch eine Allgemeinverfügung denkbar, die das Miteinander wie beispielsweise in München regelt, heißt es weiter. Dann drohen „über die Corona-Verordnung hinausgehende rechtliche Maßnahmen“.

Derzeit seien noch keine ergänzenden Vorgaben für den Betrieb von Schulen und Kindergärten oder für das Tragen von Masken im Freien vorgesehen. Dies könne sich aber, so die Botschaft aus den drei Rathäusern, bei einer weiteren Ausbreitung der Infektionen schnell ändern.

Sportvereine können nicht mehr trainieren, Proben und Konzerte sind wegen Corona zunächst gestrichen

Doch auch so haben die Kommunen weitreichende Maßnahmen auf den Weg gebracht. Der Trainings- und Spielbetrieb von Sportvereinen sowie Proben und Konzerte der kulturtreibenden Vereine werden gestrichen. Städtische Liegenschaften wie beispielsweise Turnhallen werden für alle außerschulischen Aktivitäten gesperrt.

Trauungen oder Beerdigungen dürfen nur noch im engsten Familienkreis stattfinden. Und die Verwaltungen bitten die Kirchen, auf das Singen während der Gottesdienste zu verzichten und die Hygieneregeln strikt einzuhalten. Die Gastronomie soll die eigentlich vom 1. Oktober an geltende weitergehende Maskenpflicht sofort umzusetzen.

Kontakte, Veranstaltungen, Versammlungen oder Feiern weitestgehend reduzieren
Mitteilung der drei Bürgermeister

Außerdem wollen die Bürgermeister die Einwohner „erneut sensibilisieren“, die bekannten Hygieneregeln wirklich einzuhalten. Darüber hinaus sollen die Menschen, aber auch kirchliche und weltliche Institutionen „Kontakte, Veranstaltungen, Versammlungen oder Feiern weitestgehend reduzieren“, so die Bürgermeister Thomas Geppert, Matthias Bauernfeind und Wolfgang Herrmann in ihrer gemeinsamen Erklärung.

Die Einschränkungen gelten zunächst bis zum 6. Oktober. Danach werde man die Situation unter Berücksichtigung der dann aktuellen Infektionslage neu bewerten.

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