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Soziale Kontrolle ist wichtig

Wie kann man sich vor Einbrechern schützen? Polizei in Offenburg gibt Tipps

Wie kann man sich vor Einbrechern schützen? Ganz einfache Maßnahmen können bereits viel bringen, doch wenn man auf ausgefuchste Sicherheitstechnik setzt, dann kann es auch teuer werden.

Der Schatten eines Mannes ist hinter einer gläsernen Wohnungstür zu sehen.
Die meisten Einbrüche ereignen sich am frühen Abend. Wie kann man sich schützen? Die Polizei gibt Tipps. Foto: Nicolas Armer/dpa

Einen Einbruch in die eigene Wohnung steckt man nicht mal eben so weg. Die Menschen reagieren unterschiedlich, aber kaum jemand nimmt es leicht, sagt Ralf Kaufmann vom Referat Prävention beim Polizeipräsidium Offenburg. Er gibt Tipps, wie man sich schützt.

Die dunkle Jahreszeit lockt auch die Einbrecher. Wann ist es am gefährlichsten?

Nicht mitten in der Nacht ereignen sich die meisten Einbrüche, sondern am frühen Abend: Die Diebe kommen zwischen 17 und 22 Uhr, wenn sie abschätzen können, dass niemand zu Hause ist. Später könnten sie in einem dunklen Haus auf schlafende Bewohner treffen.

Tipps von der Polizei: So kann man sich vor Einbrechern schützen

Kann man die Diebe durch sein Verhalten abschrecken?

Natürlich. So kann man das Licht in Abwesenheit dennoch anschalten, entweder über eine Zeitschaltuhr oder per Fernbedienung mit dem Handy, so bis gegen 23 Uhr oder Mitternacht. Rollläden sollten nur dort bei längerer Abwesenheit geschlossen werden, wo die Fenster nicht einsehbar sind.

Dass die Briefkästen nicht überquellen, dass Nachbarn aufeinander aufpassen, das gehört ebenfalls zur Sicherheit. Es geht um den ersten Eindruck. Dass Einbrecher Häuser tagelang ausspähen, ist die absolute Ausnahme.

Welche Gebäude sind besonders gefährdet?

Einfamilienhäuser in Ortsrandlagen eher als mitten im Wohngebiet, bei Mehrfamilienhäuser vor allem die Wohnungen im Erdgeschoss. Die soziale Kontrolle ist wichtig, wenn sich jemand verdächtig verhalte, könne man ihn durchaus ansprechen, sagt Kaufmann: „Oftmals hilft es auch, nur einmal deutlich hinzusehen, dann verschwinden die schon.“

Zahl der Einbrüche im Ortenaukreis erfährt massiven Rückgang

Gibt es immer mehr Einbrüche?

Nein, die Zahl sinkt seit Jahren, sie war schon vor Corona deutlich rückläufig. Im Ortenaukreis hat es seit 2016 mit rund 700 Fällen einen massiven Rückgang gegeben. Ähnlich die Entwicklung im Stadtkreis Baden-Baden von 165 auf knapp 80 Fälle und im Kreis Rastatt von mehr als 350 auf knapp 170 Einbrüche in knapp fünf Jahren.

Das zeigt die Sonderrolle der Landkreise, die so dicht an der Grenze liegen – in Karlsruhe habe man seit 2013 einen kontinuierlichen Rückgang der Einbruchszahlen, sagt der Sprecher des dortigen Präsidiums, Dieter Werner.

Was wird gestohlen?

Bargeld, Goldschmuck und hochwertige Uhren stehen hoch im Kurs. Bei anderen teuren Gebrauchsgegenständen wie beispielsweise Kameras oder Computern wird es schon schwieriger, weil das bei einer Polizeikontrolle als Diebesgut zu identifizieren ist.

Jeder zweite Einbrecher kommt durch die Terrassentür

Welche technischen Sicherungen empfiehlt die Polizei am Haus?

Das hängt vom Gebäude ab, eine individuelle Beratung ist wichtig. Generell sind Kellerfenster und Lichtschächte ein sensibler Bereich, jeder zweite Einbrecher kommt aber einfach durch die Terrassentür. So genannte Pilzkopfbeschläge und „durchwurfhemmende“ Verglasung sorgen für mehr Sicherheit.

Bei Alarmanlagen empfiehlt die Polizei Geräte, die vom Bundesverband der Sachversicherer empfohlen werden. Kostenpunkt: 4.000 bis 5.000 Euro.

Gibt es Fördermittel?

Ja. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau zahlt einen gewissen Prozentsatz der Kosten. Doch es gelten Regeln – für den Standard der Arbeiten ebenso wie für das Antragsverfahren. So gibt es nur dann Zuschüsse, wenn sie vor der Nachrüstung beantragt wurden. Auch hier berät die Kriminalpolizei.

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