Skip to main content

Superfood aus Laos

Ehepaar aus Kappelrodeck will „Wundernuss-Riegel“ in heimischen Markt einbinden

Facharzt Philippe Schmidt produziert mit seiner Agrarfirma in Laos Kraftriegel und will dafür neue Absatzmärkte erschließen. Erste Gespräche gab es bereits. Wie geht es jetzt weiter?

Für die in Laos hergestellten Produkte aus der „Wundernuss“ Sacha Inchi sucht das Ehepaar Schmidt aus Kappelrodeck  neue Absatzmärkte auch in ihrer Heimat.
Für die in Laos hergestellten Produkte aus der „Wundernuss“ Sacha Inchi sucht das Ehepaar Schmidt aus Kappelrodeck  neue Absatzmärkte auch in ihrer Heimat. Foto: Roland Spether

Dass die „Wundernuss“ Sacha Inchi sowie Öl, Pfeffer und Bananen aus Laos auch in hiesigen Geschäften gekauft werden kann, ist der ganz große Wunsch des Ehepaares Babette und Philippe Schmidt. Der Facharzt und Mitbegründer der Deutschen Hilfsaktion für Missionskrankenhäuser (DHM) mit Sitz in Achern wanderte 2000 mit seiner Frau von Kappelrodeck nach Laos aus, war als Koordinator für medizinische Projekte tätig und baute in Vientiane die Unfallchirurgie mit auf.

Mit Anschubhilfe der DHM gründete das Ehepaar eine Farm zur Produktion von Seide und 2005 die Lebensmittel- und Agrarfirma „Mai Savanh Lao“ (MSL). Das Unternehmen arbeitet sehr erfolgreich und stellt viele Produkte vor allem aus der Inka-Nuss“ Sacha Inchi her.

Diese gehört zu besten pflanzlichen Omega-Fettsäuren-Lieferanten aus der Natur und könnte auch im Markt in der Acherner Reithalle verkauft werden. Erste Gespräche hierfür gab es bereits. „Wir sind eine Non-Profit-Organisation. Der finanzielle Überschuss fließt wieder in das Unternehmen und in neue Projekte“, erklärt Philippe Schmidt als Experte für Sacha Inchi.

Das Superfood und was dahinter steckt

Die als sogenanntes „Superfood“ beschriebene Nuss in Sternform ist Hauptbestandteil eines Energieriegels, den das Unternehmen mit 50 Mitarbeitern herstellt und der in Laos kostenlos an Kinder und Schüler verteilt wird. „Mit der neuen Maschine können wir 20.000 Riegel am Tag produzieren“, freut sich Schmidt. Derzeit befindet er sich mit seiner Frau im Heimaturlaub. Die Zeit nutzt er intensiv für neue geschäftliche Kontakte und mögliche Absatzmärkte für die MSL-Produkte wie in den USA.

Die Sacha-Inchi-Nuss hat zudem einen hohen Anteil an Antioxidantien sowie an Vitamin A und Vitamin E. Auch essentielle und nicht-essentielle Aminosäuren sind reichlich vorhanden. Deshalb werde die Nuss zu Energieriegeln für mangelernährte Kinder verarbeitet, zugleich sei sie eine Einnahmequelle für etwa 1.000 Bauern und deren Familien in ganz Laos.

Dank einer gespendeten Kleinanlage wird die Lebensmittel- und Agrarfirma „Mai Savanh Lao“ in der Lage sein, 20.000 Energieriegel am Tag zu produzieren, die als Powerriegel  an mangelernährte Kinder verschenkt werden.  
Dank einer gespendeten Kleinanlage wird die Lebensmittel- und Agrarfirma „Mai Savanh Lao“ in der Lage sein, 20.000 Energieriegel am Tag zu produzieren, die als Powerriegel  an mangelernährte Kinder verschenkt werden.   Foto: Philippe Schmidt

Wann und wie auch immer die Wundernuss der Inka von Peru nach Asien kam, sie gedeihe in Laos prächtig, lasse sich gut anbauen und zu Öl, Schokolade, Proteinpulver oder Gel verarbeiten. Daran werde künftig auch eine Lebensmittel-Maschine einen großen Anteil haben, die sich derzeit auf dem Weg nach Laos befinde und einen Wert von etwa 200.000 Euro habe. Die Kleinanlage „Snack Fix“ zur Herstellung von Riegeln ist eine Spende der Firma Bühler in der Schweiz, worüber Philippe Schmidt sehr dankbar ist.

Nun könne MSL mit diesem System in eine industrielle Produktion der Riegel gehen, bisher wurden sie aufwendig in Formen von Hand gepresst. Mit dieser Methode konnten nur 2.000 Riegel am Tag hergestellt werden, jetzt gelinge die zehnfache Menge und damit könne auch eine viel größere Zahl an Kindern mit diesen Energieriegeln versorgt wurden.

Ziele des Unternehmens sind nicht auf Profit fokussiert

„Wir sind ein soziales Unternehmen und wir wollen nicht Geld machen, sondern den Menschen Arbeit und Zukunft geben und sie ausbilden.“ Dieses primäre Ziel von MSL wird auch in neuen Produkten wie Pfeffer, Tee und Hibiskus konsequent verfolgt, neu im Sortiment sind auch getrocknete Bananen. „Wir sind in der Lage, acht bis zehn Tonnen getrocknete Bananen im Monat zu produzieren“, betont Schmidt.

Er sei sehr zuversichtlich, dass auch dieses Produkt „Made in Laos“ bald in den Export gehen kann. Maï Savanh Lao wurde von der World Fair Trade Organization (WFTO) zertifiziert und könne höchste Qualität in allen Phasen der Produktion gewährleisten. Dies sei auch seit Beginn des Seidenprojektes der Fall, denn von der Zucht der Seidenraupen bis zur fertigen Ware stamme alles aus einem Unternehmen, getragen von 200 Bauernfamilien. Weshalb sich das Ehepaar seit 2000 in Laos engagiert, ist schnell auf den Punkt gebracht: „Es macht mehr Freude im Geben als im Nehmen.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang