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Mobilität im lädlichen Raum

Kreis Freudenstadt: Mit dem ÖPNV-Taxi bis vor die Haustür

Verkehrsminister Winfried Hermann gratuliert dem Landkreis Freudenstadt zu seinem erfolgreichen Projekt. Aus zwei täglichen Fahrten zu Beginn sind mittlerweile 60 Fahrten geworden.

Stolz auf ein erfolgreiches Pilotprojekt im öffentlichen Personennahverkehr: Verkehrsminister Winfried Herman (rechts) und Landrat Klaus Michael Rückert.
Stolz auf daserfolgreiche Pilotprojekt im öffentlichen Personennahverkehr: Verkehrsminister Winfried Herman (rechts) und Landrat Klaus Michael Rückert. Foto: Hannes Kuhnert

Ein Pilotprojekt, das der Landkreis Freudenstadt zusammen mit dem Verkehrsministerium des Landes vor gut einem Jahr gestartet hat, nimmt immer mehr Fahrt auf. Die Rede ist von den „Öffis“, den ÖPNV-Taxis. Diese sind Taxis privater Unternehmen, die in den öffentlichen Personennahverkehr eingebunden sind.

Seit gut einem Jahr werkelt der Landkreis Freudenstadt zusammen mit der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Freudenstadt (VGF) an dem Pilotprojekt. Reisende können über eine App an allen Bus- und Bahnhaltestellen im Kreis, an denen in der nächsten vollen Stunde kein Bus oder keine Bahn hält, ein Taxi ordern.

Mittlerweile gibt es 60 Fahrten am Tag

Dies bringt den Fahrgast gegen einen Aufschlag von zwei Euro (Jugendliche ein Euro) zur gewünschten Haltestelle im Zielort oder sogar vor die Haustür. Dies ist möglich wochentags zwischen 5 und 0 Uhr, an den Wochenenden von 7 bis 0 oder 1 Uhr.

Das Projekt, mit 1,8 Millionen Euro vom Land gefördert, dümpelte mit ein bis zwei Fahrten pro Tag versuchsweise zunächst in den beiden Großen Kreisstädten Freudenstadt und Horb über Monate vor sich hin. Dann wuchs es sich aber bis auf etwa 60 Fahrten pro Tag und 3.800 Anmeldungen für die nächsten Wochen aus.

Immer mehr Kommunen schließen sich dem System an

Jetzt gab es Erfolgsmeldungen am laufenden Band. Zunächst entschieden sich die Gemeinden Baiersbronn, Empfingen und Eutingen für das System, jetzt schlossen sich sechs weitere Kommunen an und zum Jahresende werden drei Gemeinden folgen.

Grund genug für Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Landrat Klaus Michael Rückert (CDU) mit dem Geschäftsführer der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Freudenstadt, Klaus Schweizer, stolz Zwischenbilanz zu ziehen.

Dazu rollten Minister und Landrat im ÖPNV-Taxi vor der Geschäftsstelle des Verkehrsverbundes in der Gemeinde Waldachtal vor. Hermann gratulierte dem Landkreis für seine Vorreiterrolle im Land. Mit diesem Modell stehe der Kreis auch deutschlandweit an der Spitze.

Das ÖPNV-Taxi verbessere die Mobilität im ländlichen Raum – und der Kreis Freudenstadt sei der ländlichste Landkreis im Land – und binde private Taxiunternehmen in den ÖPNV mit ein. Das mache diesen flexibler, angepasster und letztendlich auch kostengünstiger.

ÖPNV kann nicht alle Ortschaften bedienen

Wie VGF-Geschäftsführer Franz Schweizer berichtete, habe der eine oder andere Bus-Unternehmer erst überzeugt werden müssen, bis alle Beteiligten am gleichen Strang zogen. Taxi, Bus und Bahn sicherten damit die Mobilität von morgen gemeinsam.

Der öffentliche Personenverkehr könne in einem ländlichen Landkreis nicht alle über 80 Ortschaften ausreichend bedienen, merkte Rückert an. In Anbetracht der überschaubaren Größe der Orte sei es unmöglich, normale Busse im Halbstundentakt voll zu besetzen. „Wenn man hier einmal den Bus füllt, dann ist das Dorf leer“, scherzte Hermann.

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