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Offiziell in Betrieb

Mummelsee: Neuer Parkplatz West ist gut frequentiert und hat nicht nur Fans

Mit einem Festakt ging am Mummelsee der Parkplatz West offiziell in Betrieb. Ein Projekt, das Zustimmung wie Ablehnung erfährt.

Groß war die Zahl derjenigen, die zum Bau des Parkplatzes West am Mummelsee beitrugen, am Freitag wurde er offiziell eingeweiht
Groß war die Zahl derjenigen, die zum Bau des Parkplatzes West am Mummelsee beitrugen. Jetzt wurde er offiziell in Betrieb genommen. Foto: Berthold Gallinat

Wolken und Nebel hüllten den neuen Parkplatz West oben beim Mummelsee ein, sodass von ihm kaum etwas zu sehen war. Seit Anfang Oktober ist er bereits zur Nutzung frei, nun nahm ihn die Waldgenossenschaft Seebach als Bauherrin offiziell in Betrieb.

Die zusätzliche Abstellfläche für die heiligen Bleche hat nicht nur Fans.

Kritiker sprechen von Landschaftsverschandlung am Mummelsee

Kritiker sprechen von Landschaftsverschandlung, sehen gar eine Förderung des Individualverkehrs. Zur Geschichte: im März 2017 hatte die Waldgenossenschaft im Gemeinderat Seebach den Bauantrag gestellt.

Die danach neu geschaffene Fläche bietet, je nachdem wie geparkt wird, 120 bis 150 Plätze für Autos und auch Wohnmobile.

Rund 3.100 Quadratmeter umfasst das Areal. Dazu wurde die ehemalige, schon länger stillgelegte Kläranlage des Berghotels abgebaut und die Fläche für den Parkplatz gerodet.

Zur Auffüllung des Geländes für die Parkplatzfläche sollte der Aushub des damals entstehenden Besucher- und Informationszentrums des Nationalparks am Ruhestein dienen, rund 22.500 Kubikmeter Füllmaterial wurden erwartet.

Weil der Boden jedoch kontaminiert war, mussten die Projektbetreiber das Vorhaben wieder aufgeben. Die Suche nach Material begann. Schließlich ergaben sich durch Bautätigkeit beim Südwestrundfunk (SWR) und durch weitere Baustellen diverese Quellen.

Die Behörden für Straßenverkehr, Straßenbau und Naturschutz waren in das gesamte Bauvorhaben einbezogen. Für die Anlage des Parkplatzes war ein naturschutzfachlicher Ausgleich vonnöten.

Bürgermeister Reinhard Schmälzle (CDU) begrüßte zum Festakt im Foyer der Berghotels Unternehmens- und Behördenvertreter, Mitglieder des Verwaltungsrats der Waldgenossenschaft und das Pächter-Ehepaar Karl-Heinz und Bärbel Müller vom Berghotel.

Touristische Öffnung der Hornisgrinde zog Besucheransturm nach sich

„Nach dem Ende des militärischen Sperrgebiets auf der Hornisgrinde und der damit verbundenen touristischen Öffnung des Höhenareals zog die Hornisgrinde viel mehr Besucher als zuvor an und somit wurden sich Gemeinde und Waldgenossenschaft einig, dass Parkraum geschaffen werden müsse“, sagte der Rathauschef.

In einem ersten Schritt errichtete die Waldgenossenschaft östlich einen Parkplatz, aber es zeigte sich der Bedarf für weiteren Fläche. Das bestätigte Hotelpächter Karl-Heinz Müller: „Kaum war der Parkplatz West eröffnet, da wurde er auch schon frequentiert und war an schönen Wochenenden voll besetzt.“

Schmälzle dankte allen, die für das Projekt an einem Strang gezogen hätten, für ihn selbst sei es nicht immer erfreulich gewesen. Er erhielt diverse, böse E-Mails.

Die einen klagten, dass es nicht genügend Parkfläche gebe, die kritisierten die Landschaftsverschandlung.

Sogar ein Parkdeck wäre an der Schwarzwaldhochstraße möglich

Für ihn sei aber immer maßgebend gewesen, dass das Höhengebiet mit Mummelsee, Berghotel und Hornisgrinde bis hinüber zum Seibelseckle eine touristisch enorme Aufwertung erfahren habe und da man nun einmal, auch wenn man es gerne hätte, nicht alle Besucher über das Busangebot erreiche. Der Parkplatz West sei nicht zuletzt sogar so beschaffen, dass man ohne weitere Eingriffe in die Natur sogar noch ein Parkdeck bauen könne.

Markus Huber bedankte sich ebenfalls bei allen Beteiligten für ihre Mitwirkung beim Parkplatzprojekt und versicherte: „Der Parkplatz ist so gebaut, da brauchen wir keine Angst wegen Rutschungen oder Setzungen haben und das vergangene, schöne Winterwochenende hat einmal mehr gezeigt, dass dieses weiter Parkangebot sehr sinnvoll war“, so der Verwaltungsratsvorsitzende der Waldgenossenschaft.

65.000 Kubikmeter Erdreich wurden verarbeitet

Denn sonst werde einfach an der Straße oder an allen möglichen und auch eigentlich unmöglichen Stellen geparkt. Insgesamt, so Huber weiter, wurden 65.000 Kubikmeter Erdaushub verarbeitet, die Kosten hoben sich durch die Erlöse für das abgenommene Aushubmaterial gegenseitig auf, sodass der Parkplatz ein Nullsummenspiel war.

Aus Naturschutzperspektive wies der ehemalige und für das Projekt zuständige Behördenmitarbeiter Eberhard Glatz darauf hin, dass es in der Betrachtung von Naturschutz und Tourismus drei Säulen gebe, die jeweils in Einklang kommen sollten: Der Naturhaushalt, der Landschaftsschutz und die Erholungsvorsorge.

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