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Jubiläum

175 Jahre Badische Revolution: Das ist 2024 in Rastatt geplant

2024 jährt sich das Eintreten der badischen Bevölkerung für Freiheit und Demokratie zum 175. Mal. Was anlässlich der gescheiterten Revolution in Rastatt geplant ist.

Gehweg mit Pfeilen
In die Jahre gekommen ist der Revolutionspfad: Hier die Markierung vor der Schlossgaststätte, in der von Mitte April bis Mitte Mai Amalie Struwe in der Nähe ihres inhaftierten Mannes Gustav Struwe logierte. Foto: Martina Holbein

Der Revolutionspfad ist in die Jahre gekommen. Er führt mit seinen breiten Pfeilen in den badischen Landesfarben sichtbar zu Schauplätzen der Revolution 1848/49.

Die heutige „Schlossgaststätte“, 1849 „Zum grünen Berg“ ist nur einer davon. Hier wohnte ab Mitte April bis Mitte Mai Amalie Struwe, die Frau des in Rastatt inhaftierten Revolutionärs Gustav Struwe.

Er zählte neben Friedrich Hecker zu den führenden Köpfen der Badischen Revolution. Ähnlich wie die Historische Route 2016 soll der Revolutionspfad, der 1997 eingeweiht wurde, moderner, kreativer und mehrsprachig werden, um sowohl Touristen wie die einheimische Bevölkerung für das Thema zu interessieren.

Bundesfestung in Rastatt war 1849 letzter Rückzugsort für badische Revolutionäre

Die Badische Revolution steht wie wenige andere für den Kampf des Volkes für seine Freiheitsrechte und die Demokratie. 1848/49 gingen die Menschen, Bauern und Bürgertum auf die Barrikaden, um das monarchistische Herrschaftsmodell abzuschaffen, das in der Restauration nach dem Wiener Kongress wieder zu alter Stärke gekommen war.

Die damalige Bundesfestung Rastatt war 1849 der letzte Rückzugsort für die Revolutionäre, wo etwas bis dahin nie Dagewesenes und seitdem nie mehr Wiederholtes geschah: Die Soldaten solidarisierten sich mit den Aufständischen und hielten vom 30. Juni bis zum 23. Juli 1849 der Belagerung durch preußische Truppen stand, bevor sie sich ergeben mussten. Viele bezahlten das mit ihrem Leben.

Rastatt feiert alle 25 Jahre das Bekenntnis für Freiheit und Demokratie

Alle 25 Jahre feiert Rastatt dieses Bekenntnis für Freiheit und Demokratie, so auch 2024. Die Stabstelle Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Citymanagement, die durch eine Projektgruppe aus verschiedenen Bereichen der Veraltung unterstützt wird, lenkt die Organisation der Veranstaltungen und Events, für die es weitere Schnittstellen in Rastatt gibt: die Theater, die staatlichen Schlösser und Gärten, der Historische Verein, die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der Deutschen Geschichte und das Wehrgeschichtliche Museum.

Geplant ist, für das Jubiläumsjahr ein Regiebuch zu erarbeiten, das mit dem Neujahrsempfang beginnt und dem Weihnachtsmarkt endet. Feste Bausteine dazwischen sind das Tête-à-Tête vom 29. Mai bis 2. Juni, der Jugendgipfel am 9. Juli, am 13. Juli 40 Jahre Kulturforum/ 50 Jahre Musikschule oder die Termine von Ensemble 99 und Theater Axensprung.

Es wird ein Kommunikationskonzept für einen einheitlichen Auftritt im Jubiläumsjahr erarbeitet, der aufmerksam und neugierig machen und die Menschen positiv überraschen und emotional ansprechen soll. Auch die Auftritte in den verschiedenen Medienkanälen werden einheitlich.

Die Ausschreibung für die Suche nach einer externen Werbeagentur läuft und soll im Sommer vorgestellt werden. Ebenfalls extern ausgeschrieben wird das Programm- und Eventkonzept sowie die Organisation und Umsetzung eigener Events. Vermieden werden sollen Doppelveranstaltungen an einem Tag und Vereinen sollen Ideen und Möglichkeiten zu deren Umsetzung an die Hand gegeben werden. Noch vor der Sommerpause sollen die Sieger der Ausschreibungen im Gemeinderat vorgestellt werden.

Festwochenende vom 19. bis 21. Juli 2024 geplant

Vom 19. Juli bis 21. Juli 2024 ist ein Festwochenende geplant, bei dem die Bürgerinnen und Bürger eingebunden werden. Ideen sind ein Revolutionsbierfest, ein Fest der Kulturen auf dem Marktplatz, punktuelle Live-Events, Walking Acts oder ein Umzug in historischen Kostümen.

Ein Höhepunkt könnte am 21. Juli das Konzert des Vocalensembles Rastatt mit dem Georg Friedrich Händel-Oratorium „Judas Maccabaeus“ werden, das im prächtigen Klanggewand Händelscher Musik inhaltlich die Themen Revolution und Freiheit behandelt.

Allein 125.000 Euro würde diese Produktion kosten, deshalb kann sie nur stattfinden, wenn das Vocalensemble mit Schwäbisch Gmünd einen zweiten Aufführungsort findet und sich die Städte die Kosten teilen.

Für die Realisierung der insgesamt fünf Bausteine des Jubiläumsjahres sind 246.000 Euro angesetzt, für die Modernisierung des Revolutionspfades noch einmal 40.000 Euro. Die Gemeinderäte billigten nach Vorlage mehrheitlich mit einer Enthaltung die Beschlussvorlage der Verwaltung.

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