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Programmpräsentation

175 Jahre Badische Revolution: Wie Rastatt das Jubiläum feiert

Von Theaterstücken übers Stadtfest bis zum Revolutionsbier: Rastatt feiert 175 Jahre Badische Revolution auf vielfältige Weise. Was erwartet die Einwohner und Besucher?

Blick auf das Schloss Rastatt, im Vordergrund auf dem Boden die gelb-rote Pfeilmarkierung für den Revolutionspfad.
Im Ehrenhof des Rastatter Schlosses verbrüderten sich im Mai 1849 Soldaten und Bürger. Der gelb-rote Pfeil markiert den Revolutionspfad, der zu Schauplätzen der Erhebung in Rastatt führt. Foto: Hans Jürgen Collet

175 Jahre Badische Revolution: Für Rastatt ist dies ein besonderes Jubiläum – war die Stadt doch ein bedeutender Schauplatz. Am 9. Mai 1849 verbrüderten sich hier Soldaten mit der aufständischen Bürgerschaft.

„Obwohl die Revolution scheiterte, legten die Revolutionäre von damals mit ihrem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit den Keim für unsere Demokratie heute“, wie es in einer Feststellung aus dem Rathaus heißt. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Mitmach-Angeboten soll daran erinnert werden.

Dabei geht es nicht nur um eine historische Rückschau, sondern auch um ein hochaktuelles Thema, wie Oberbürgermeisterin Monika Müller (SPD) bei der Programmpräsentation betonte. „Wir wollen Diskussionen darüber entfachen, was Freiheit und Demokratie heute bedeuten, wie wertvoll sie sind und was wir tun können, um diese Grundwerte täglich zu verteidigen.“

Viele Akteure haben am Veranstaltungskonzept gearbeitet, das sich auch an junge Menschen wendet, Kooperationspartner wie Erinnerungsstätte und Wehrgeschichtliches Museum, Vereine, Ehrenamtliche sowie Sponsoren sind dabei.

Harald Hemprich, Ute Kretschmer-Rischè, Irmgard Stamm, Torsten von Appen, Monika Müller und Stefanm Vogt (von links) vor Aufstellern zu 175 Jahre Badische Revolution.
Präsentieren das Programm: Harald Hemprich, Ute Kretschmer-Risché, Irmgard Stamm, Torsten von Appen, Monika Müller und Stefan Vogt (von links) vor Aufstellern zu 175 Jahre Badische Revolution. Foto: Isabelle Joyon / Stadt Rastatt

Besucher und Einwohner Rastatts erwartet nun ein umfangreiches Programm. Grafisch macht dies eine „Flamme der Freiheit“ sichtbar, wie Wirtschaftsförderer und Stadtmarketingchef Torsten von Appen erläuterte. Von der Agentur Exakt entworfen, soll sie bald auf Fahnen und Plakaten im Stadtgebiet Zeichen setzen.

Tag der Verbrüderung und Stadtfest als „Hauptacts“

Als „Hauptacts“ der Jubiläumsfeiern nannte von Appen den Tag der Verbrüderung von Soldaten und Bürgern in Rastatt am 9. Mai sowie das Stadtfest vom 19. bis zum 21. Juli.

Am Donnerstag, 9. Mai, soll ein Schauspiel im Ehrenhof des Barockschlosses die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Badische Revolution nehmen – und anschließend in die Reithalle zur „Demokratie im Dialog“.

Dabei werden die Auswirkungen der Badischen Revolution für das heutige Leben erörtert. Dabei gibt es einen direkten Bezug zum Grundgesetz der Bundesrepublik, das – ebenfalls ein Jubiläum – seit 75 Jahren gilt.

Feier mit Künstlern, Musikgruppen, Speis und Trank

Das Stadtfest findet anlässlich des Jubiläums statt, obwohl es turnusgemäß in diesem Jahr nicht an der Reihe gewesen wäre. Normalerweise wechselt es sich mit dem Straßentheaterfestival tête-à-tête ab, das dieses Jahr wieder über die Bühne geht und ebenfalls ein Stück zum Revolutionsthema offeriert. Dem Anlass entsprechend, gibt es nun eben beides.

Beim „Stadtfest zum Revolutionsjahr“ sollen die kulturellen und demokratischen Errungenschaften der letzten 175 Jahre mit Künstlern, Musikgruppen sowie Speis und Trank gefeiert werden. Den Vereinen werden die Standplätze dafür kostenlos zur Verfügung gestellt, so von Appen.

Eröffnet wird das Fest am Freitag, 19. Juli, mit dem „Tag des offenen Rathauses“, bei dem Besucher erleben können sollen, wie ihre Stadt funktioniert.

Auch Kultur- und Vereinsszene beteiligt sich

Als weiterer Höhepunkt gilt der Aufritt des Rastatter Vocalensembles & Les Favorites unter Leitung von Holger Speck am Sonntag, 21. Juli, in der Badner Halle.

Denn auch die Kultur- und Vereinsszene beteiligt sich vielfach am Jubiläumsjahr. Zahlreiche thematische Führungen stehen auf dem Programm, zudem Ausstellungen, wie Kultur-Fachbereichsleiter Stefan Vogt ausführte.

Unter anderem mit einem Foto-Wettbewerb unter dem Titel „Rastatt 1849 – und du?!“ mit Schülerinnen und Schülern des Ludwig-Wilhelm-Gymnasiums und einer Sonderausstellung ab dem 12. Mai zum badischen Freiheitskampf. Bei der Schau im Stadtmuseum sollen auch Menschen aus Rastatt, der Region und der Welt zu Wort kommen. 

Für Ensemble99 schließt sich ein Kreis

Das Ensemble99, einst zur 150-Jahr-Feier der Revolution gegründet, ist ebenfalls wieder dabei, für Autor und Regisseur Harald Hemprich schließt sich damit ein Kreis. Im neuen Stück „Revolution. Traum und Trauma. Wohin jetzt?“ geht es nun darum, wie zehn Protagonisten die gescheiterte Revolution bewältigen (acht Aufführungen ab 18. April).

Der Historische Verein um seine Vorsitzende Irmgard Stamm hat ohnehin dauerhaft den Anspruch, die revolutionären Schauplätze, die noch da sind, näherzubringen. Er bietet unter anderem eine Radführung zu Stätten der Revolutionskämpfe in Malsch und im Murgtal an (26. Mai und 8. Juni) sowie eine Führung zur Stelle der finalen Schlacht, die zwischen Ötigheim und Muggensturm stattfand (29. Juni).

Revolutionsgerichte und Revolutionsbier im Angebot

Auch örtliche Unternehmen und Gastronomen bringen sich ein. So werde es etwa Gerichte auf den Speisekarten geben, die an die Badische Revolution erinnern. Zudem bieten die Brauereien Franz, Engel und Hopfenschlingel eigens für das Jubiläumsjahr gebraute Biere an. Anlässlich des Jubiläums wird darüber hinaus der Revolutionspfad durch die Innenstadt erneuert.

Service

Das 20-seitige Programmheft ist unter anderem in der Tourist-Info, in der Stadtbibliothek, im Bürgerbüro und in den städtischen Museen erhältlich. Digital zum Herunterladen: www.rastatt.de/badische-revolution.

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