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Inzidenz über 300

Stadt Rastatt will mehr testen, Eltern nehmen Kinder wegen Maskenpflicht aus Unterricht

Die Suche nach der hohen Inzidenz der Stadt Rastatt geht weiter: Zwar sinkt der 7-Tage-Wert wieder, doch nach wie vor liegt er bei 300 und damit höher als irgendwo sonst in der Region. Nun gab es eine ausführliche Information für den Gemeinderat, in der es um mögliche Gründe und Gegenmaßnahmen ging.

Eine Fußgängerzone.
Wieder mehr Schilder: Die Stadt will in den nächsten Tagen wieder mit Plakaten auf die aktuellen Regeln im Stadtgebiet aufmerksam machen. Foto: Heike Dießelberg

Die 7-Tage-Inzidenz für Rastatt sinkt: Aktuell liegt sich bei 300,5, wie das Gesundheitsamt des Landkreises mitteilte. Am Freitag lag der Wert noch bei 326,5. Die Situation in der Stadt beschäftigte am Montagabend auch den Gemeinderat. Dort gab es eine gut eineinhalbstündige Information rund um das Coronavirus und die Infektionslage vor Ort.

Sozialdezernent Stefan Biehl vom Gesundheitsamt des Landkreises erklärte, dass seit Pandemiebeginn vor einem Jahr 8.108 Infektionen im Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden gemeldet wurden. Davon wiederum entfallen 1.854 auf die Stadt Rastatt. „Hier sind 37 von 1.000 Einwohnern betroffen“, so Biehl.

Das Ein- und Auspendeln spielt eine große Rolle.
Stefan Biehl, Sozialdezernent Landkreis Rastatt

Die aktuelle Situation wird laut Biehl und Eva Schultz vom Gesundheitsamt von mehreren Faktoren beeinflusst. So sind inzwischen mehr als die Hälfte aller Infektionen auf Mutationen zurückzuführen, die sich wesentlich aggressiver verbreiten. Insbesondere in der Kernstadt seien Infektionen nachzuweisen, so Biehl.

Allerdings sei meist unklar, wo sich die Infizierten angesteckt haben. „Das Ein- und Auspendeln spielt hier eine große Rolle.“ Laut Schultz sind Infektionsorte oft der eigene Haushalt, private Besuche, die Arbeit sowie Kitas und Schulen als Arbeitsstätte. Welchen Anteil die vermehrten Schnelltests an den erhöhten Fallzahlen haben, sei dagegen nur schwer abschätzbar. Als Treiber der Infektionen machte Schultz eindeutig Erwachsene und Jugendliche aus. „Es sind nicht die vierten Klassen abwärts.“

Eltern nehmen Schüler wegen Maskenpflicht aus Präsenzunterricht

Wie von den Fachämtern der Stadtverwaltung erklärt wurde, seien die ersten Tage mit der neuen, strengeren Maskenpflicht insgesamt gut gelaufen. Die Kontrollen der Maskenpflicht an den stark frequentierten Orten laufen dabei nach dem Motto Sensibilisierung vor Sanktionierung, um die Akzeptanz der Regeln nicht zu untergraben.

Auch an den Kitas habe die Einführung der Maskenpflicht zu keinen Schwierigkeiten im Umgang mit den Kindern geführt. In Kitas und Schulen arbeite die Stadt aktuell aktiv an Teststrategien, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Gerade an den Schulen habe sich aber gezeigt, dass Eltern ihre Kinder vermehrt aus dem Präsenzunterricht abmelden, um ihnen das Tragen der Masken zu ersparen.

Die Stadt arbeite weiter intensiv an einer Ausweitung der Schnellteststrategien, betonte Oberbürgermeister Hans-Jürgen Pütsch auf entsprechende Nachfragen aus den Reihen der Stadträte. Dabei gehe es sowohl um Testmöglichkeiten von Kindergartenkindern als auch um mehr Anlaufstellen für die Rastatter, etwa in den Riedorten.

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