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Helfer in der Pandemie

Großes Engagement: DRK-Bereitschaft Rastatt erhält Bürgerpreis

Die DRK-Bereitschaft Rastatt hat seit Jahren ein großes Aufgabenspektrum. Nun erhält das DRK den Bürgerpreis für das Engagement.

Dienstabend der DRK-Bereitschaft Rastatt: Jeden Freitag trainieren die Sanitäter für den Ernstfall, wiederholen Gelerntes, tauschen sich aus. Interessierte Besucher sind jederzeit willkommen.
Dienstabend der DRK-Bereitschaft Rastatt: Jeden Freitag trainieren die Sanitäter für den Ernstfall, wiederholen Gelerntes, tauschen sich aus. Interessierte Besucher sind jederzeit willkommen. Foto: Ralf Joachim Kraft

Mit einem Bürgerpreis würdigt die Bürgerstiftung Rastatt seit vielen Jahren herausragendes bürgerschaftliches Engagement von Einzelpersonen, Vereinigungen oder Institutionen. In diesem Jahr erhält die Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Rastatt den mit 500 Euro dotierten Preis. Die Verleihung findet am 6. Juli, um 19.30 Uhr im Rossi-Haus statt.

Alle zwei Wochen, immer freitags, treffen sich die ehrenamtlichen Rotkreuz-Helfer von 20 bis 22 Uhr entweder im DRK-Haus in der Eschenstraße oder bei der Freiwilligen Feuerwehr Rastatt. Diesmal geht der Dienstabend der DRK-Bereitschaft beim Gerätehaus an der Plittersdorfer Straße über die Bühne.

„Wir freuen uns immer über interessierte Gäste, die bei uns vorbeischauen“, betonen die Bereitschaftsleiter Christine Schmidt und Hans-Joachim Brüssow beim Pressetermin am Dienstabend. Zwei Stunden lang üben die ausgebildeten Sanitätshelfer für den Ernstfall. Sie trainieren Handlungsabläufe, wiederholen Gelerntes, tauschen sich aus. Im Bereich vor der Fahrzeughalle stellen sie einen Notfall nach. Ein Schwerverletzter muss versorgt werden.

Pandemie beschert Zuwachs an jungen Leuten

Besonders gefordert war die Sanitätsgruppe laut Brüssow während der Corona-Pandemie. Schon 2020 war das Team zur Unterstützung der Bundespolizei täglich am Grenzübergang Iffezheim im Einsatz. Ab März 2021 kümmerten sich die Sanitäter in der Schnelltest-Station in der Rastatter Reithalle um die Testwilligen. Und später waren sie täglich über ein Jahr lang im Kreis Rastatt in mobilen Impfteams unterwegs.

„Die Pandemie hat uns einen Zuwachs an jungen Leuten beschert“, erzählt Schmidt. Zehn der aktuell 30 Helfer im Alter von 15 bis 65 Jahren seien neu dazugekommen, ergänzt Brüssow. „Wir haben heute eine hoch motivierte Mannschaft, in der jeder für den anderen einsteht.“ Das Aufgabenspektrum der DRK-Bereitschaften sei vielfältig.

Der Sanitätsdienst des DRK stehe bei Veranstaltungen jeder Art parat, um in Notfällen schnelle Hilfe zu leisten. So etwa beim Stadtfest, das vom 21. bis 23. Juli ansteht, beim Straßentheaterfestival tête-à-tête, bei Vereinsfesten, Seniorennachmittagen und vielen anderen Gelegenheiten. Zudem betreuen die ehrenamtlichen Helfer die Blutspendentermine.

„Durch ihren unermüdlichen Einsatz trägt die Bereitschaft wesentlich dazu bei, dass wir unsere Veranstaltungen und Feste in der gewohnten Art und Weise unbeschwert feiern können“, betont Bürgerstiftungspräsident Björn Sucher. „Sie bietet aber auch in Krisensituationen den Betroffenen kurzfristige Hilfe durch Unterkünfte und die Grundversorgung mit Trinkwasser.“

Als Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit nennt Sucher die Bomben-Evakuierung in Niederbühl und Stromausfälle in Rastatt. Für Notfälle und Einsätze bestens gerüstet, unterstützen die Helfer nach Auskunft der Bereitschaftsleitung bei größeren Schadensereignissen den Rettungsdienst und die Feuerwehr.

Aufgabenspektrum der Bereitschaften ist vielfältig

Sie versorgen im Not- oder Katastrophenfall Verletzte, Erkrankte und Evakuierte, bauen Behandlungs- und Rettungsmittelhalteplätze auf, stellen Notunterkünfte und Mahlzeiten bereit. Brüssow: „Im Gedächtnis haften bleiben große Brandeinsätze, schwere Unfälle etwa auf der Autobahn oder der Dienst bei besonderen Veranstaltungen.“

Noch gut erinnert sich der frühere Kreisbereitschaftsleiter an die Tour de France-Etappe im Sommer 2005 durch Rastatt, seine Mitarbeit im Planungsstab für den Nato-Gipfel 2009 und das G20-Finanzministertreffen 2017 in Baden-Baden. Seit 35 Jahren ist er beim Roten Kreuz – genauso lange wie Christine Schmidt. „Ein Leben ohne DRK könnte ich mir nicht mehr vorstellen“, sagt die heute 69-Jährige. „Es ist einfach toll, Menschen in Not helfen zu können.“

Ein Leben ohne DRK könnte ich mir nicht mehr vorstellen. 
Christine Schmidt
DRK-Bereitschaftsleiterin

Anna Walheim, die seit 2021 beim Roten Kreuz aktiv ist und gerade eine Ausbildung zur operationstechnischen Assistentin macht, sieht das ähnlich. „Die Tätigkeit macht Spaß und gibt auch Sicherheit“, erklärt die 22-Jährige. „Ich freue mich schon, wenn ich bei Veranstaltungen nur ein Pflaster aufkleben kann.“

Julia Kort erzählt, dass sie durch ihre drei Jahre ältere Schwester Katharina zum Ortsverein gekommen sei. „Mit Menschen zu arbeiten, gefällt mir sehr. Man lernt hier fürs Leben dazu und hat das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun“, sagt die 17-Jährige, die im Oktober als Sanitätssoldatin zur Bundeswehr geht.

Mit zwölf Jahren ins Jugendrotkreuz und mit 20 in die Bereitschaft eingetreten ist Sanitätshelfer Thomas Armbrüster, der als Ingenieur für Informationstechnik arbeitet. „Da ich beruflich eher technisch unterwegs bin, finde ich hier den sozialen Ausgleich“, verrät der 47-jährige Familienvater. „Die nächste Generation ist mit meinen 14 und 16 Jahre alten Töchtern auch schon dabei.“

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