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„Wir waren nicht bereit im Kopf“

ESC Hügelsheim hadert nach schnellem Aus mit seinem Play-off-Trauma

Das Warten auf den Titel geht weiter beim Eishockey-Regionalligisten ESC Hügelsheim. Endstation war wieder der alte Rivale aus Heilbronn.

Der ESC Hügelsheim um Philip Rießle (links) und Martin Vachal versuchte alles, doch Heilbronns Torwart Mathias Stefanka war einfach nicht zu überwinden.
Der ESC Hügelsheim um Philip Rießle (links) und Martin Vachal versuchte alles, doch Heilbronns Torwart Mathias Stefanka war einfach nicht zu überwinden. Foto: Frank Vetter

Der Stachel saß tief bei den Baden Rhinos. Mit hängenden Köpfen standen die Eishockeyspieler des Regionalligisten ESC Hügelsheim auf dem Eis. Es war die Zeit gekommen, um sich von den wie immer zahlreichen Anhängern zu verabschieden.

Zu früh, viel zu früh endete die Saison 2023/24. Diese hätte eine besondere werden sollen. So hatte es Trainer Cedrick Duhamel während der Vorbereitung formuliert und damit natürlich an das große Ziel gedacht. Die Meisterschaft, auf die die Hügelsheimer nun mindestens ein Jahr mehr warten müssen.

Die Play-offs gerieten maximal kurz. Nach der 0:4(0:1, 0:1, 0:2)-Heimniederlage in Spiel drei gegen den Heilbronner EC stand das schnelle Aus fest. Dieses hatte sich bereits am katastrophalen Auftaktwochenende angebahnt, als die Rhinos daheim mit 1:7 und auswärts mit 2:9 unter die Räder kamen.

Kapitän Philip Rießle entschuldigt sich bei Fans des ESC Hügelsheim

„Ich kann mich nur entschuldigen. Wir haben nicht unsere Leistung abgerufen“, teilte Rhinos-Kapitän Philip Rießle den „besten Fans der Liga“ über das Hallenmikrofon mit.

Im dritten Spiel versuchten die Hügelsheimer vor offiziell 773 Zuschauern alles, um der Serie noch eine Wende zu geben. Die Balance zwischen notwendiger Härte und Vermeidung von Strafzeiten gelang im Vergleich zu den ersten Partien deutlich besser.

Wir hätten noch eine Stunde länger spielen können...
Pascal Winkel
Sportlicher Leiter zur Chancenverwertung

Allein die Chancenverwertung passte nicht. Entweder zielten die Rhinos zu ungenau oder scheiterten am überragenden Gäste-Torwart Mathias Stefanka. „Wir hätten noch eine Stunde länger spielen können und es wäre nichts reingegangen“, sagte der Sportliche Leiter Pascal Winkel treffend.

In einem intensiven Abnutzungskampf präsentierte sich Heilbronn reifer. Die entscheidenden Nadelstiche setzten Thomas Callaghan (19./47.) und Stefano Rupp (34.). Als Hügelsheim am Ende ohne Torwart spielte, traf Leon Rausch in der letzten Minute noch ins leere Gehäuse.

Für Rhino Noel Johnson war die Partie beendet, nachdem er den Heilbronner Moritz Muth an die Bande gecheckt hatte (48.). Der benommene Muth musste vom Eis begleitet werden. Auch Doppel-Torschütze Callaghan war da bereits in der Kabine. Infolge seines Treffers zum 3:0 war er mit dem Kopf voraus in die Bande gerutscht.

Heilbronn war um einiges reifer und hatte den Funken mehr Willen.
Pascal Winkel
Sportlicher Leiter ESC Hügelsheim

Die vielen Gegentore, in den drei Halbfinalspielen waren es insgesamt 20, störten Winkel weniger als die Einstellung seines Teams. „Wir waren einfach nicht bereit im Kopf. Heilbronn war um einiges reifer und hatte den Funken mehr Willen.“

In der Hauptrunde hatte Hügelsheim noch drei von fünf Vergleichen mit Heilbronn gewonnen. Diese Quote hätte im Play-off-Halbfinale im Modus best-of-five für den Einzug ins Finale gereicht. Doch als es um alles ging, sah es ganz anders aus. „Das ewige Trauma bleibt bestehen“, meinte Winkel, denn gegen Heilbronn gewannen die Rhinos noch keine Play-off-Serie.

Wenn es nach den Verantwortlichen geht, soll mit Coach Duhamel in der nächsten Saison ein neuer Anlauf genommen werden. „Wir stehen für Kontinuität“, sagte Winkel noch im Augenblick der „puren Enttäuschung“.

In der Stunde des bitteren Saisonendes dachte auch Kapitän Rießle bereits voraus. „Das war es noch nicht, wir werden wieder angreifen. Wir wollen die Meisterschaft hierher bringen.“ Doch zunächst liegt eine lange Sommerpause vor den Kufencracks vom Airpark.

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