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An Winfried Kretschmann

1.159 Hektar in Mittelbaden betroffen: Iffezheim schließt sich PFC-Resolution an

1.159 Hektar in Mittelbaden sind von der Verunreinigung betroffen. Auch Iffezheim schließt sich jetzt der PFC-Resolution an. Die Kommunen fordern eine Überarbeitung der Gewässerbewirtschaftungspläne.

Ein See
Das Wasser in Mittelbaden ist an vielen Stellen mit PFC belastet. Foto: Patricia Klatt/Archiv

Auch die Gemeinde Iffezheim schließt sich der PFC-Resolution der mittelbadischen Kommunen an Ministerpräsident Winfried Kretschmann an, die eine stärkere Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg bei der Bewältigung der Folgen der Verunreinigung fordern.

Bereits 2016 erreichte die Landesregierung eine solche Resolution, doch die Antwort war wenig befriedigend, wie Andrea Winkler, Stellvertreterin des Bürgermeisters, im Gemeinderat ausführte. Sie leitete in Vertretung von Bürgermeister Christian Schmid die Gemeinderatssitzung am Montagabend, die als einzigen Punkt die PFC-Resolution auf der Tagesordnung hatte.

Mittlerweile sind 1.159 Hektar in Mittelbaden von der Verunreinigung betroffen, darunter auch Hügelsheim und Iffezheim. Diese beiden Kommunen beschlossen im März 2020 ein Verbundsystem mit dem Grundwasserwerk Sandweier der Stadtwerke Baden-Baden, um die Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern.

Resolution fordert, PFC-Problematik mehr zu berücksichtigen

Der Bau des Verbundsystems macht gute Fortschritte, wie ein Vertreter der Stadtwerke Baden-Baden bei der vergangenen Sitzung berichtete. Auch die Stadtwerke Rastatt, die Stadtwerke Bühl und der Wasserversorgungsverband Vorderes Murgtal investieren in kostenintensive Maßnahmen, um langfristig die Trinkwasserversorgung der Bürger zu sichern.

Erwartet werden zudem strengere Grenzwerte, wenn die überarbeitete EU-Richtlinie zum PFC-Gehalt in nationales Recht umgesetzt wird. Dies soll bis spätestens Januar 2023 der Fall sein. Die Resolution fordert, dass künftig die PFC-Problematik in den Gewässerbewirtschaftungsplänen berücksichtigt wird.

Diese sollten mit Blick darauf überarbeitet werden. Es wird gefordert, dass umfassend der Zustand des Wassers geprüft und erhoben wird und bereits die Auswirkungen der zu erwartenden neuen Trinkwasserrichtlinie und ihre Grenzwerte dabei berücksichtigt werden.

Finanzielle Beteiligung des Landes an Baumaßnahmen

Darüber hinaus fordert die Region Mittelbaden eine finanzielle Beteiligung des Landes Baden-Württemberg an den Baumaßnahmen der verschiedenen Wasserwerke. Damit soll eine verlässliche Finanzierung geschaffen werden, denn es könne nicht sein, dass allein die Bürger über höhere Wassergebühren die Maßnahmen finanzieren, die durch die PFC-Verschmutzung notwendig werden, um sicheres und sauberes Trinkwasser zu haben.

Bertold Leuchtner (CDU) lobte seitens der Gemeinderäte die Resolution als Signal der Solidarität der Region Mittelbaden in Richtung Stuttgart. Nur gemeinsam und solidarisch könne die Region etwas bewegen, damit die Kommunen und Bürger nicht allein auf der PFC-Problematik und den damit verbunden hohen finanziellen Aufwendungen sitzenbleiben.

Der Gemeinderat billigte die Resolution einstimmig. Die Bürgerfrage setzte sich mit der gleichen Thematik auseinander: Dürfen die Iffezheimer Bürger noch Wasser aus ihren Brunnen entnehmen, um Nutzpflanzen zu gießen? In Hügelsheim ist das mittlerweile vom Landratsamt untersagt. Für Iffezheim gibt es diese Anordnung der Behörde noch nicht. Diese PFC-Fahne streife die Gemarkung Iffezheim erst am südlichen Rand, so die Antwort der Gemeindeverwaltung.

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