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Zusammenleben in Rastatt

Mehr Begegnungsangebote: Integrationsprojekt in Rastatt startet Mitte April in die Konzeptentwicklung

Die Hälfte der Rastatter hat einen Migrationshintergrund, trotzdem gibt es noch Vorurteile gegenüber Migranten. Das vom Land Baden-Württemberg geförderte Projekt „Du gehörst dazu – Zusammenleben in Rastatt“ soll das ändern.

Projektstart mit Info-Kubus auf dem Marktplatz: Im September stellte die Stadt das Integrationsprojekt „Du gehörst dazu – Zusammenleben in Rastatt“ vor. Am 24. April beginnt die zweite Phase. Von da an wird das Konzept entwickelt.
Projektstart mit Info-Kubus auf dem Marktplatz: Im September stellte die Stadt das Integrationsprojekt „Du gehörst dazu – Zusammenleben in Rastatt“ vor. Am 24. April beginnt die zweite Phase. Von da an wird das Konzept entwickelt. Foto: Ralf Joachim Kraft

Im September 2020 stellte die Stadt Rastatt das vom Land finanziell geförderte Integrationsprojekt „Du gehörst dazu – Zusammenleben in Rastatt“ vor. Mittlerweile ist, wie am Montag bei einem digitalen Pressegespräch zu erfahren war, die erste von drei Projektphasen abgeschlossen.

Über die Erhebungsphase mit Ist-/Soll-Analyse und die jetzt folgenden Schritte informierten Bürgermeister Arne Pfirrmann und die Projektleiterinnen Magdalena Müller und Susanne Detscher zusammen mit dem Leiter des Duisburger Ibis-Instituts, Frank Jessen.

Die entscheidende Phase der Konzeptentwicklung beginnt am Samstag, 24. April, um 11 Uhr mit einer zweistündigen Auftaktveranstaltung in digitaler Form. Die Konferenz ist öffentlich. Alle Bürger und Akteure der Stadtgesellschaft sind eingeladen, die in der ersten Phase ermittelten Herausforderungen in Kleingruppen zu diskutieren.

Sie haben damit laut Pfirrmann die Möglichkeit, an einem Konzept mitzuwirken, das als Steuerungsgrundlage für die künftige Integrationsarbeit der Stadt dienen soll.

Digitale Auftaktveranstaltung am 24. April für alle Bürger

Ziel sei es, das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung zu gestalten. Die erste Phase startete vorigen Herbst mit einem Info-Kubus auf dem Marktplatz und dem Ostrover Platz. Es folgten (Online-)Befragungen von Einwohnern, Experteninterviews und Workshops.

Die Hälfte der Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund.
Arne Pfirrmann, Bürgermeister

Inzwischen hat sich eine mehr als 30-köpfige Projektgruppe aus Vertretern gesellschaftlicher Gruppierungen gebildet, die der Steuerungsgruppe im Rathaus beratend zur Seite steht.

Wie Pfirrmann betonte, ist die Bevölkerungsstruktur in Rastatt durch jahrzehntelange Zuwanderung sehr facettenreich: „Die Hälfte der Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund.“ In den vergangenen Jahren habe es eine starke Armuts- und Arbeitsmigration aus EU-Ländern gegeben.

Die Zuwanderung von Geflüchteten sei indes „unter anderem wegen Corona“ deutlich zurückgegangen. Wie Frank Jessen verdeutlichte, wurde in der ersten Konzeptphase eine ganze Reihe von Herausforderungen ermittelt.

In der Wahrnehmung der Bevölkerung sei das Thema „Integration“ nach wie vor stark von der Flüchtlingszuwanderung geprägt. In der Einwohnerschaft gebe es in Teilen eine ablehnende Haltung zur Integration Geflüchteter. Verteilungskämpfe in den Bereichen Arbeitsmarkt und Wohnraum könnten sich verschärfen.

Um solchen Entwicklungen und möglichen Verwerfungen entgegenzuwirken, sollen Begegnungsangebote gefördert werden – etwa bei Sport- und Kulturveranstaltungen, Festen und im öffentlichen Raum.

Integrationslotsen und Vorbilder auf Seiten der Migranten und Geflüchteten, die schon länger in Rastatt leben, könnten hier einen Beitrag leisten. Genauso wie die Vereine, in denen Magdalena Müller einen „Motor für die Integration“ sieht.

Stadt will mit Begegnungsangeboten Verwerfungen entgegenwirken

Notwendig ist laut Jessen auch eine andere Gestaltung öffentlicher Plätze. Pfirrmann erklärte, dass echte Beteiligungsstrukturen durch ein „offenes Beteiligungsgremium von Migranten“ geschaffen werden könnten.

Er verwies dabei auf „bislang gute Erfahrungen mit offenen Prozessen“. Susanne Detscher geht davon aus, dass bereits ab Ende Juli konkrete Maßnahmen folgen werden. Ende des Jahres soll der Gemeinderat das Integrationskonzept beschließen.

Weitere Informationen zum Projekt sind auf der städtischen Homepage abrufbar.

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