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Infostand zum Klinikum-Neubau

Rastatter Bürgerinitiative Pro Merzeau lässt sich auch von entfernten Plakaten nicht unterkriegen

Wie geht der Bürgerentscheid zum Neubau eines zentralen Klinikums in Rastatt aus? Die Bürgerinitiative Pro Merzeau sucht das Gespräch mit den Betroffenen.

Bürgerinitiative Pro Merzeau Bürgerentscheid in Rastatt zum Klinikstandort
Im Gespräch: Thomas Kehrer informiert sich am Stand der Bürgerinitiative Pro Merzeau bei Iris Sutter. Vor dem Bürgerentscheid am 7. Mai kämpfen Befürworter und Gegner eines Zentralklinikums am Münchfeldsee um jede Stimme. Foto: Ulrich Philipp

Knapp einen Monat vor dem Bürgerentscheid am 7. Mai kämpfen Befürworter und Gegner eines Zentralklinikums am Standort Münchfeldsee um jede Stimme. Mehrere Stadträtinnen und Stadträte informierten am Samstag auf dem Marktplatz am Rathaus über das Jahrhundertprojekt und warum es genau da gebaut werden sollte, wo jetzt noch der RSC/DJK Fussball spielt.

Die Bürgerinitiative „Pro Merzeau“ (BI) lud ihrerseits an ihren Stand bei der Sparkasse ein, um die Bürger von ihrer Sicht der Dinge zu überzeugen, nach der das frühere Militärgelände am südlichen Ortseingang besser für den Neubau geeignet sei.

Sechs Mitstreiter verteilten Flugblätter und Anstecker mit dem BI-Logo und erklärten anhand einer Karte, wo sich der eine oder andere Standort befindet und welche Folgen sich beispielsweise für den Verkehr ergäben.

Wir können davon ausgehen, dass die Stadionstraße zugeparkt wird.
Angelika Libor, Anwohnerin

„Wir können davon ausgehen, dass die Stadionstraße zugeparkt wird, wenn das Zentralklinikum an den Münchfeldsee kommt“, erklärt die Anwohnerin Angelika Libor gegenüber Cornelia Fritz, die in der Innenstadt wohnt.

„Wenn ich im Münchfeld wohnen würde, wäre ich auch skeptisch“, erwidert Fritz und ergänzt: „Aber ich möchte nicht, dass Rastatt gegenüber Baden-Baden ins Hintertreffen gerät.

Außerdem befürchte ich, dass die bisherigen Standorte in Rastatt, Baden-Baden und Bühl weiterhin finanziert werden, obwohl es absehbar ist, dass sie geschlossen werden müssen.“

Bevor sie weitergeht, sagt sie noch zu Libor: „Ich verspreche Ihnen aber, dass ich meine Entscheidung nochmal überdenke“.

Plakate der Bürgerinitiative wurden entfernt

„Wenn wir die Leute ansprechen, kommen sie oftmals zum Nachdenken und nehmen Informationsmaterial mit“, betont Werner Feldmann im Gespräch mit der Redaktion. Feldmann ist als Vertrauensperson der BI im Einsatz und kritisiert: „In der Nacht haben Unbekannte in Rauental, Plittersdorf und in der Schiffstraße unsere Plakate entfernt“.

Zu seiner Einschätzung befragt, wie der Bürgerentscheid ausgehen könnte, stellt Feldmann klar: „Wir sehen eine schweigende Mehrheit im Hintergrund, von der man nicht weiß, wohin sie tendiert. Sie wollen wir aktivieren und davon überzeugen, warum wir die besseren Argumente haben.“

Wir sehen eine schweigende Mehrheit im Hintergrund, von der man nicht weiß, wohin sie tendiert.
Werner Feldmann, Vertrauensperson der Bürgerinitiative

Mit Blick auf die mögliche Umsiedlung des Vereins RSC/DJK, erklärt Feldmann, dass das jetzige 04-Stadion abgerissen werden müsse, um neue Fussballplätze schaffen zu können.

Auch die Parkplätze vor dem 04-Gelände entlang der Stadionstraße müssten mit einbezogen werden, prophezeit er.

Passanten erklären sich solidarisch

Die Marktbesucher Richard und Alina Frank erklären sich solidarisch und versichern auf Nachfrage: „Wir wissen schon, wofür wir bei dem Bürgerentscheid stimmen. Unser Haus steht im Südring entlang der Bahnlinie zum Mercedes-Benz-Werk.

Momentan fahren nur wenige Züge am Tag hier durch, mit einer Anbindung des Zentralklinikums an das Stadtbahnnetz sollen es aber einmal 78 Züge werden. Wir haben Angst vor der Lärmbelastung“, sagt das Ehepaar.

Mutmaßungen in Richtung Kurstadt

Thomas Kehrer will sich ebenfalls über die Argumente der Bürgerinitiative informieren und fragt: „Warum ist es eigentlich nicht möglich, dass man dem Ranking folgt und bei einer Ablehnung des erstplatzierten Standortes am Münchfeldsee nicht der zweitplatzierte, das Merzeau-Gelände, zum Zuge kommt?“.

Richard Weber und Sabine Ruf beschäftigt die gleiche Frage. Doch hierzu ist offenbar nur bekannt, was Stadträte bei verschiedenen Veranstaltungen mitgeteilt haben.

Bürgerentscheid in Rastatt: Stadt hält sich bei der Werbung nicht an die Vorgaben

Demnach sollen der Baden-Badener Oberbürgermeister Dietmar Späth (parteilos) und mehrere kurstädtische Stadträte angekündigt haben, dass sie Rastatt Unzuverlässigkeit vorwerfen wollen, sollte die Bevölkerung gegen den Standort Münchfeldsee stimmen.

Die Kurstädter würden den Standort Merzeau nicht akzeptieren, in der Hoffnung, dass Baden-Baden in einem neuerlichen Auswahlverfahren das Rennen um den besten Klinikstandort für sich entscheiden könne.

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