Skip to main content

Duell mit Johannes Kopp

Bürgermeisterwahl in Muggensturm: Veronika Laukart will Nachfolgerin von Dietmar Späth werden

Bis zum letzten Tag der Bewerbungsfrist sah es so aus, als würde in Muggensturm nur Johannes Kopp (SPD) am 10. Juli als Bürgermeister kandidieren. Doch dann gab eine weitere Kandidatin ihre Bewerbung ab. Sie ist bereits Bürgermeisterin.

Veronika Laukart
Will in die größere Gemeinde wechseln: Veronika Laukart, Bürgermeisterin von Au am Rhein, hat ihre Kandidatur am Montag bekanntgegeben. Foto: Collet

Es ist eine faustdicke Überraschung zum Ende der Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl in Muggensturm: Neben dem bislang einzigen Kandidaten Johannes Kopp (SPD) geht auch Veronika Laukart (CDU) ins Rennen.

Die 42-Jährige ist seit Juni 2017 Bürgermeisterin in Au am Rhein. Sie gab ihre Bewerbung für die Wahl am 10. Juli am Montag im Rathaus in Muggensturm ab. Ihre Amtszeit in Au am Rhein dauert noch bis 2025.

Laukart nutzte den letzten Tag der Bewerbungsfrist, um ihre Kandidatur einzureichen. Mit dem Gedanken gespielt habe sie aber schon deutlich länger, wie sie gegenüber dieser Redaktion erklärte: „Seitdem klar war, dass Dietmar Späth in Baden-Baden antritt und dort keine schlechten Chancen hat, habe ich mich mit dem Thema beschäftigt.“

Muggensturm wäre aus der Sicht von Veronika Laukart ein beruflicher Aufstieg

Aus ihrer Sicht wäre das Amt in Muggensturm im Vergleich zu ihrer bisherigen Aufgabe ein beruflicher Aufstieg. Mit seinen rund 6.200 Einwohnern ist die Gemeinde deutlich größer als Au am Rhein, wo rund 3.400 Menschen leben.

Sie will ihre Bewerbung aber nicht als Zeichen der Unzufriedenheit mit ihrer aktuellen Tätigkeit verstanden wissen: „Ich fühle mich in Au am Rhein ganz, ganz toll.“ Aber eine berufliche Chance, wie sie sich in Muggensturm eröffne, gebe es nicht häufig.

Die Herausforderungen beispielsweise mit dem Ausbau der A5-Anschlussstelle Rastatt-Nord oder den Windkraft-Plänen der EnBW seien reizvoll. Grundsätzlich sei Muggensturm mit seiner hervorragenden Infrastruktur und seinen finanziellen Möglichkeiten „die beste Gemeinde im Landkreis Rastatt“.

Entscheidung für eine Bewerbung um das Bürgermeisteramt fällt im Urlaub

Bei einem Familienurlaub in der vergangenen Woche sei schließlich endgültig die Entscheidung gereift, ihren Hut in den Ring zu werfen. Ihr Mann und ihre beiden Söhne unterstützten sie dabei. Es sei ein Schritt für die gesamte Familie: „Man krempelt sein Leben um.“

Über den engsten Familienkreis hinaus habe sie zunächst niemanden über ihre Entscheidung informiert. Grund seien die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Musikvereins Au am Rhein am vergangenen Wochenende gewesen. Sie habe die Festlichkeiten des Vereins nicht stören wollen: „Dann hätte es nur noch das eine Gesprächsthema gegeben.“

Muggensturm ist die beste Gemeinde im Landkreis Rastatt.
Veronika Laukart, Bürgermeisterin von Au am Rhein

Am Sonntag habe sie dann zunächst mit den Fraktionsvorsitzenden in Au am Rhein und im Anschluss mit denen in Muggensturm gesprochen. Die erste Reaktion in ihrer Heimatgemeinde beschreibt sie mit dem Wort: „Schock.“ Aber dann habe sie auch Verständnis erfahren, beruflich den nächsten Schritt gehen zu wollen.

Die Fraktionsvorsitzenden in Muggensturm hätten positiv reagiert, da die Bürger mit zwei Kandidaten eine echte Wahl hätten. „Sie haben sich auch gefreut, dass sich eine Frau bewirbt“, schildert Laukart ihre Eindrücke.

Johannes Kopp gab Bewerbung in Muggensturm schon Ende Mai ab

Für den Wahlkampf will sie sich Urlaub in Au am Rhein nehmen. Ein Flyer ist schon fertig, die Homepage geht an diesem Dienstag online, Plakate sind am Mittwoch fertig. Vor allem freut sie sich auf den 30. Juni. An diesem Tag steht um 19 Uhr die offizielle Kandidatenvorstellung in der Wolf-Eberstein-Halle an: „Das ist das Beste am ganzen Wahlkampf.“

Dort trifft sie dann auch direkt auf Johannes Kopp. Der 37-Jährige hatte seine Bewerbung bereits Ende Mai bekanntgegeben. Er ist der Sohn des langjährigen früheren Bietigheimer Bürgermeisters und Landtagsabgeordneten Ernst Kopp (SPD). Er hatte im Muggensturmer Rathaus seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten absolviert und danach sieben Jahre in Bürgerbüro, Haupt-, Ordnungs- und Standesamt gearbeitet.

Johannes Kopp, seit 1. Juli 2019 Geschäftsführer des Evangelischen Verwaltungs- und Serviceamts Baden-Baden und Rastatt
Gab seine Bewergung schon Ende Mai ab: Johannes Kopp will Bürgermeister von Muggensturm werden. Foto: Wagner

Der Verwaltungsfachwirt leitete ab 2016 in Bad Herrenalb Haupt- und Bürgeramt, Standes- sowie Personalamt. Seit Juni 2019 ist er Geschäftsführer des Verwaltungs- und Serviceamts im evangelischen Kirchenbezirk Baden-Baden und Rastatt – als bekennender Katholik, wie der verheiratete Vater von zwei Töchtern betont.

2018 hatte sich Kopp als Bürgermeister in Iffezheim beworben, war aber gegen Christian Schmid unterlegen. Die Wahl in Muggensturm ist notwendig, da der bisherige Bürgermeister Dietmar Späth (parteilos) am 10. Juni sein neues Amt als Oberbürgermeister von Baden-Baden angetreten hat.

nach oben Zurück zum Seitenanfang