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Neue Vereinsstruktur erforderlich

Wie die Zukunft der Volksschauspiele Ötigheim aussehen soll

Die Freilichtbühne in Ötigheim wird vom Verein Volksschauspiele betrieben. Als Vorsitzender kraft Amtes regelt der Pfarrer mit einem Vorstandsteam den Betrieb. Doch er geht Ende Oktober in Pension. Wie geht es weiter?

Panorama der Volksschauspiele Ötigheim, Perspektive aus dem Zuschauerraum auf die Freilichtbühne.
Die Ötigheimer Freilichtbühne haben dieses Jahr rund 65.000 Zuschauer besucht. Im Verein, der die Bühne betreibt, stehen große Veränderungen bevor. Foto: Jochen Klenk/Archiv

Die Volksschauspiele Ötigheim (VSÖ), die die Ötigheimer Freilichtbühne betreiben, stehen strukturell vor einem großen Einschnitt: Ortspfarrer Erich Penka wird Ende Oktober pensioniert, eine Nachfolge ist nicht vorgesehen. Der Ötigheimer Pfarrer ist jedoch traditionell kraft Amtes erster Vorsitzender des Vereins mit 1.389 Mitgliedern. Wie sieht die Zukunft aus? Anja Groß hat Fragen und Antworten zum Thema aufgelistet.

Warum ist der Ortspfarrer eigentlich Vorsitzender der Volksschauspiele?
Das ist in den Vereinsstatuten so festgelegt und geht darauf zurück, dass der damalige Pfarrer Josef Saier 1906 die Volksschauspiele quasi ins Leben rief. Er war von seiner Schulzeit an vom Schauspiel fasziniert. 1905 trat er in Ötigheim seine erste Pfarrstelle an. Ein Jahr darauf schenkte er den Dorfbewohnern mit einer Theaterbühne einen Identifikationsmittelpunkt. Sie entstand unter der freiwilligen Mitarbeit zahlreicher Helfer in einer nahe dem Dorf gelegenen Kiesgrube. Dies ist auf der Website der Volksschauspiele zu lesen.

Kein geschäftsführender Vorstand mehr vorgesehen

Wie soll es weitergehen?
Der erste Vorsitzende soll künftig von der Jahreshauptversammlung auf drei Jahre gewählt werden. So lautet der Vorschlag des VSÖ-Vorstands. Über diesen Vorschlag sollen die Vereinsmitglieder bei einer außerordentlichen Versammlung der Volksschauspiele am 20. Oktober entscheiden. Dazu bedarf es einer Satzungsänderung. Zweiter Vorsitzender ist kraft Amtes der Ötigheimer Bürgermeister. Das soll auch so bleiben.
Sind weitere Veränderungen geplant?
Ja. Das Amt des geschäftsführenden Vorstands, bislang ausgeübt von Maximilian Tüg, soll wegfallen, das Amt des Spielervorstands um zwei weitere unterstützende Personen gestärkt werden. Diese sollen stimmberechtigte Mitglieder des Verwaltungsrates werden.
Der Pfarrer als Vorsitzender war auch immer für die theologische Beratung bei der Auswahl der Stücke mitverantwortlich. Denn Gründerpfarrer Saier verfolgte die Aufführung biblischer Stoffe nach der Maxime „die Bühne soll eine erweiterte Kanzel sein“. Fällt das künftig weg?
Wohl nicht. Wie die Pressestelle der Erzdiözese Freiburg auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt, ist die Einrichtung und Ausschreibung einer halben Stelle für eine pastorale Mitarbeiterin oder einen pastoralen Mitarbeiter vorgesehen. Der scheidende Pfarrer Erich Penka erklärte kürzlich im Interview mit den BNN, dass diese theologisch geschulte Person auch künftig im Vorstand mitwirken und ebenso den Ausschuss Künstlerische Leitung theologisch beraten soll.
Wie soll sich der Vorstand also künftig zusammensetzen?
Aus dem ersten und zweiten Vorsitzenden, einer von der Erzdiözese Freiburg entsandten Person als stimmberechtigte Beisitzerin, dem Spielervorstand, den Vorsitzenden der jeweiligen Ausschüsse Öffentlichkeitsarbeit, Vereinsorganisation, Spielbetrieb und Künstlerische Leitung sowie dem Vorsitzenden des Jugendbeirats (über 18 Jahren mit Stimmrecht, unter 18 Jahren ohne Stimmrecht). Die Beratungsfunktion des Geschäftsstellenleiters im Vorstand soll gestrichen werden. 
Was sagen die Mitglieder zu den Planungen?
Es gab eine Zukunftswerkstatt, bei der diese Ideen präsentiert wurden. Das Echo sei geteilt gewesen, hört man aus Mitgliederkreisen. Auf Nachfragen zu Details der Planungen verweisen der zweite Vorsitzende, Bürgermeister Frank Kiefer, und der geschäftsführende Vorsitzende Maximilian Tüg darauf, zunächst das Votum der Mitglieder abwarten zu wollen.
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