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Bürgermeisterwahl in Steinmauern

Hoffarth legt Fokus auf die Grundversorgung

Knapp 60 Personen kamen zum Informationsabend von Toni Hoffarth. Der 34-Jährige ohne Verwaltungserfahrung kandidiert für das Amt des Bürgermeisters in Steinmauern und stellte seine Ideen vor.

Gut besucht: Der erste Informationsabend von Bürgermeisterkandidat Toni Hoffarth stieß auf großes Interesse in der Bevölkerung. Knapp eine Stunde stellt er sich und seine Ideen vor.
Gut besucht: Der erste Informationsabend von Bürgermeisterkandidat Toni Hoffarth stieß auf großes Interesse in der Bevölkerung. Knapp eine Stunde stellt er sich und seine Ideen vor. Foto: Hans-Jürgen Collet

Das Interesse an den Bürgermeisterkandidaten im Flößerdorf ist groß. Nachdem Harald Reinhard am Dienstagabend zur Bürgerinformation eingeladen hatte, stellte sich am Mittwoch Toni Hoffarth den Steinmauernern vor. Knapp 60 Interessierte folgten der knapp einstündigen Veranstaltung.

Kandidat will Generationenwechsel einläuten

„Ich möchte mich in dem Umfeld, in dem ich lebe, auch einbringen“, begründete Hoffarth seine Motivation, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Er habe bei seiner Arbeit im Gemeinderat gesehen, dass sich diese Arbeit lohne. Sein Alter, Hoffarth ist erst 34 Jahre, sei dabei kein Problem, betonte der Kandidat. „Mein Alter ist eine gute Basis für eine langfristig orientierte Politik für Steinmauern.“ Mit Siegfried Schaaf ende eine Ära, doch gleichzeitig sei es nun auch Zeit für einen „Generationenwechsel, der notwendig ist“.

Steinmauern bedeutet Heimat für mich.
Toni Hoffarth, Finanzcontroller

Auch auf seine relative Unerfahrenheit in der Kommunalpolitik – Hoffarth sitzt seit 2019 im Gemeinderat – ging er ein. Durch sein BWL-Studium bringe er Kenntnisse in Finanzen, Recht und Umweltmanagement mit. Zudem arbeitet Hoffarth im Finanz- und Rechnungswesen bei Daimler. „Rund 90 Prozent der Themen, die die Verwaltung und die Kommune betreffen, haben mit Finanzen zu tun.“ Gleichzeitig sei er durch seine Arbeit im Gemeinderat in vielen Themen „drin“. Und schließlich: „Steinmauern bedeutet Heimat für mich.“

Seine politischen Schwerpunkte sind ein „Mix aus bereits angestoßenen Projekten, eigenen Ideen und Anstößen von Bürgern“, so Hoffarth weiter. Denn: „Es geht nicht so sehr um mich, sondern um die Gemeinde Steinmauern.“ Mit Blick auf das soziale, generationenübergreifende Steinmauern könne er sich etwa einen Jugendgemeinderat vorstellen, um den jungen Menschen mehr Möglichkeiten zu geben, auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Für die alte Generation dagegen möchte Hoffarth ein Seniorenwohnheim ins Dorf holen. Und für alle die Grundversorgung – Apotheke, Post, Ärzte, Edeka – erhalten. „Das ist ganz elementar. Da werde ich mich definitiv für einsetzen.“

Fertige Konzepte hat Hoffarth nicht parat

Als Bürgermeister würde Toni Hoffarth ein größeres Augenmerk auf die Natur legen. „Mit Projekten wie ,MÖBS räumt auf´ sind wir gut unterwegs. Aber wir können mehr daraus machen“, ist er überzeugt. Ihm schwebt vor, den Goldkanal attraktiver zu machen, und die Murgmündung („Wo ich meiner Frau Nadine übrigens den Heiratsantrag gemacht habe.“) attraktiver zu gestalten. Gleichzeitig gelte es abzuwägen: „Wo ist es infrastrukturell nötig, einzugreifen?“

Einen solchen Eingriff könnte er etwa im Zusammenhang mit einer Entlastungsstraße vertreten, die nicht nur den Ortskern beruhigen würde, sondern auch Neubaugebiet, Siedlung, Wörtwiese und Gewerbegebiet („Das muss attraktiver werden.“) besser an Rastatt anbinden könnte. Wie er das Projekt Umgehungsstraße, das bereits seit Jahren diskutiert und geprüft wird, konkret vorantreiben will, wollte einer der Anwesenden wissen. „Da gilt es dranzubleiben.“

Gleiches gelte für den „unzureichenden öffentlichen Nahverkehr“, allerdings schränkte der Bürgermeisterkandidat gleich ein: „Das ist ein sehr wichtiges Thema mit überschaubarem Einfluss der Gemeinde.“

Es geht nicht so sehr um mich, sondern um die Gemeinde Steinmauern.
Toni Hoffarth, Bürgermeisterkandidat

Überhaupt blieben die Antworten auf die Nachfragen aus dem Besucherraum eher vage. „Ich habe noch keine fertigen Lösungsansätze, keine fertigen Konzepte“, erklärte Hoffarth, als er gefragt wurde, wie er sich konkret einsetzen wolle – beispielsweise bei der Vereinsförderung („auf unterschiedliche Arten“) oder im Nahverkehr („mit den Betroffenen sprechen“).

Deutlich wurde, Hoffarth setzt auf Kommunikation – mit den Bürgern, aber auch mit dem Umfeld. Etwa beim Thema Murgmündung, wo er an die neuen Bürgermeister auf elsässischer Seite herantreten will. Oder an die Bürger, wenn es um das Zusammenwachsen von Siedlung und historischem Ortskern geht. Oder an das Regierungspräsidium wegen der Schotterradwege am Rhein- und Murgdamm.

Detaillierter wurden Hoffarths Vorstellungen auch in Bezug auf die Dorfgemeinschaft: Sie werde von Festen zusammengehalten. Und so will sich der Bürgermeisterkandidat für ein Wiederaufleben des Eisplatzes einsetzen, womöglich in Verbindung mit einem kleinen Weihnachtsmarkt. Auch eine gemeindeeigene Grillhütte, die gemietet werden kann wie in Ötigheim, schwebt ihm vor. Sein Motto dabei: „Es geht immer um Steinmauern, es geht immer um die Sache. Dafür stehe ich, aus Überzeugung.“

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