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Einladung der Jugenddelegation

Vor dem Bürgerentscheid: Jugendliche diskutieren über das Zentralklinikum

Der Bürgerentscheid zum Zentralklinikum in Rastatt steht bevor. Nun haben sich die Befürworter und Gegner des Standorts „Am Münchfeldsee“ den Fragen der Rastatter Schülerinnen und Schüler gestellt.

Gut besucht: 100 Schüler befragen in der Reithalle auf Einladung der Jugenddelegation die Befürworter und Gegner des Standorts „Am Münchfeldsee“.
Gut besucht: 100 Schüler befragen in der Reithalle auf Einladung der Jugenddelegation die Befürworter und Gegner des Standorts „Am Münchfeldsee“. Foto: Ralf Joachim Kraft

Der Bürgerentscheid naht mit großen Schritten. Am 7. Mai ist es soweit: Alle wahlberechtigten Rastatterinnen und Rastatter ab 16 Jahre können dann mit einem „Nein“ für den Bau einer Zentralklinik am Münchfeldsee stimmen oder sich mit einem „Ja“ gegen den Klinikneubau an diesem Standort entscheiden.

Sowohl Befürworter als auch Gegner sind zuversichtlich, das notwendige 20-Prozent-Quorum zu erreichen. Doch wie sehen Rastatts Schüler die Standortfrage? Was brennt ihnen auf den Nägeln?

Zwei Befürworter und ein Gegner des Standorts am Münchfeldsee

Zwei Tage nach der BNN- und BT-Podiumsdiskussion in der Badner Halle haben auch sie Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren und Fragen zu stellen. Schauplatz ist die Reithalle. Rund 100 Schüler aus LWG und Tulla, Karlschule und Gustav-Heinemann-Schule sind am Donnerstagmorgen einer Einladung der Jugenddelegation gefolgt. Im Theatersaal stehen ihnen zwei Befürworter und ein Gegner des Standorts am Münchfeldsee Rede und Antwort.

Bürgermeister Raphael Knoth und Anja König, Pflegedirektorin der Akutkliniken des Klinikums Mittelbaden (KMB), treffen auf Werner Feldmann von der Bürgerinitiative „Pro Merzeau“. Aus den Reihen der Jugenddelegation begleiten die LWG-Schülerinnen Michelle und Vanessa durch die Info-Veranstaltung. Noch bevor die Moderatorinnen das Signal zum Abspielen eines Erklär-Films geben, stellen sie klar: „Es geht hier um unsere Zukunft.“

In einem ersten Block erläutern König, Knoth und Feldmann ihre Positionen. Dann folgen zwei Frage- und Diskussionsrunden mit der Jugenddelegation und den Schülern. Wieso ein Zentralklinikum? Warum am Münchfeldsee – oder eher nicht?

Anja König nennt als Gründe für die Konzentration der medizinischen Versorgung an einem Standort unter anderem den Fachkräftemangel und die Notwendigkeit, Kräfte zu bündeln und Kosten zu senken.

Der Weiterbetrieb der drei alten Häuser koste viel Geld. Und je länger es dauere, bis die Zentralklinik kommt, desto mehr. Das KMB könne es sich nicht leisten, weitere Jahre zu verlieren. „Es ist schon fünf nach zwölf.“ Knoth berichtet den Schülern, dass das Sportplatzgelände beim Auswahlverfahren als bester Standort festgestellt worden sei, gefolgt von Merzeau. Laut Feldmann müsste es umgekehrt sein.

Schüler fragen nach Verkehrsbelastung

„4.100 Bürger meinen, dass dieses Gelände nicht optimal ist. Es ist als Naherholungsgebiet anerkannt. Wozu völlig unnötig eine Freifläche zerstören, wenn als Alternative eine versiegelte Kasernenbrache zur Verfügung steht?“.

Im Übrigen, so sagt er, seien die Verkehrsanbindung und die Klimaanalyse bei der Bewertung kaum oder gar nicht berücksichtigt worden.

Apropos Verkehr: Was hier zu erwarten sei, wollen die Schüler wissen. Feldmann: „Seit mehr als 30 Jahren kämpfen wir für die Querspange, die jetzt wieder geplant wird. Doch auch sie würde bei einer Klinik am Münchfeldsee nur das Parkhaus bedienen und nicht das Wohngebiet entlasten.“ Knoth erwidert: „Der größte Teil der Fahrzeuge wird über die Querspange anfahren; sie wird die nötige Entlastung bringen.“

Warum hat man zum Standort nicht gleich die Bürger befragt? Knoth: „Das wäre sicher der bessere Weg gewesen, aber es gab zunächst keine Indizien dafür, dass das notwendig wäre.“ Und was geschieht, wenn die Bürger den favorisierten Standort ablehnen? „Es soll kein automatisches Ausweichen an den südlichen Stadteingang geben“, sagt Knoth. „Das Verfahren geht von vorne los – mit neuer Standortsuche und neuer Bewertung, der Ausgang ist offen.“

Feldmann fragt sich, „was bei einer Neubewertung Neues herauskommen sollte, denn man hat nur die bisherigen Standorte gefunden“. Ein weiteres Thema, das die Jugendlichen beschäftigt, ist die Zukunft der Vereine. Im Anschluss an den offiziellen Teil wird die Diskussion an den Infoständen im Foyer fortgesetzt.

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