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Neues Kinderbuch

Wie ein Orthopäde aus Rastatt Kinder mit seinen Wortblödeleien erheitert

Seit Jahrzehnten bringt Norbert Neugebauer aus Rauental seine Sprachspielereien zu Papier. Ersonnen hat er sie für seine Kinder und Enkelkinder. Jetzt sind sie unter dem Titel „Quatschdideldatsch“ als kleines Buch erschienen.

Norbert Neugebauer aus Rauental sitzt in seinem Garten und hält sein Buch „Quatschdideldatsch“ in Händen.
Norbert Neugebauer aus Rauental liebt Wortspielereien. Seine Reime für Kinder hat er nun in einer Broschüre veröffentlicht. Foto: Yvonne Hauptmann

„Ich hab’ ‘ne kleine Maus im Haus. Und das ist mein Thereschen. Und wenn sie Langeweile hat, dann reib’ ich ihr das Näschen.“ Dieser kleine Reim stammt von Norbert Neugebauer aus Rauental. Zusammen mit 30 anderen kurzen, launigen Gedichten, hat er ihn in einer Broschüre veröffentlicht, die den Titel „Quatschdideldatsch“ trägt.

Wenn die Sprache nicht stimmt, dann stimmt auch der Gedanke nicht.
Norbert Neugebauer
Autor und Orthopäde

„Ich finde es toll, mit der Sprache zu spielen“, sagt Neugebauer. „Und ich lege auch viel Wert auf korrekte Sprache. Wenn die Sprache nicht stimmt, dann stimmt auch der Gedanke nicht“, zeigt er sich überzeugt und nennt gleich ein paar prominente Beispiele.

„Das Schlimmste sind wirklich die Steigerungsformen. Wie oft wird von den ,tödlichsten Waffen’ gesprochen? Die kann es ja gar nicht geben.“

Autor hatte früher eigene Orthopädie-Praxis

Schon mit seinen drei Kindern, inzwischen alle erwachsen, habe er viel mit Reimen und Worten gespielt. „Wortblödeleien“ nennt Neugebauer das. Beruflich hat der 72-Jährige allerdings einen ganz anderen Weg eingeschlagen: Er ist Orthopäde, hat an den Karlsruher Kliniken gearbeitet, war lange Inhaber einer Praxis in Baden-Baden.

„Auch da war die Sprache wichtig“, betont er. Er habe immer Wert darauf gelegt, so mit seinen Patienten zu sprechen, dass seine Wortwahl sie nicht verängstige. Inzwischen ist Neugebauer im Ruhestand – und hat mehr Zeit für seine fünf Enkelkinder.

Schon seit Jahrzehnten halte er seine Wortspielereien auf Waschzetteln fest. Irgendwann sei dann die Idee aufgekommen, sie als Buch zu veröffentlichen. „Allerdings bin ich immer wieder daran gescheitert, einen Verlag oder einen Illustrator zu finden.“ Werner Kiefer, der inzwischen verstorbene Schwiegervater seines Sohns, habe ihm schließlich geholfen, beim Bertuch-Verlag in Weimar unterzukommen.

Er freue sich, mit seinen Sprachspielereien noch anderen Kindern eine Freude zu machen, sagt Neugebauer, der mit seiner Familie seit 1987 in Rauental lebt. Ob er noch weitere Bücher in Planung habe? „Mal schauen.“ Reime habe er noch einige in petto und ab und zu komme ihm auch eine witzige Eingebung, die er dann zu Papier bringe.

Kinder tun alles aus einem großen Selbstverständnis heraus.
Norbert Neugebauer
Rastatter Autor

Warum er für Kinder schreibe? „Weil Kinder wirklich bemerkenswert sind. Sie machen alles, was sie tun, aus einem großen Selbstverständnis heraus. Alles ist für sie selbstverständlich und sie stehen voll hinter ihren Handlungen. Ich bewundere das.“

Tomi Ungerer als Inspiration

Die Inspiration für seine Quatsch-Reime beziehe er aus ganz vielen Quellen. „Kinder lieben Reime“, ist Neugebauer überzeugt. Eines seiner großen Vorbilder sei Tomi Ungerer. Der Elsässer Autor und Illustrator habe herrliche Literatur für Kinder geschaffen. „Kinder verschlingen so etwas. Vielleicht können meine Spielereien ja auch für ein wenig Erheiterung sorgen“, sagt der Rauentaler, der in seinen Versen auch gerne Bezug auf Märchen nimmt. Zum Beispiel so: „Hast schon mal ‘nen Wolf gesehen? Ich glaube: eher nicht. In Märchen taucht er häufig auf. Meist als Bösewicht.“

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